Text: Rezension

Rezension: Der Wald und der Fluss

Infos:

  • Untertitel: Über Anselm Kiefer und seine Kunst
  • Autor: Karl Ove Knausgård
  • Luchterhand Verlag
  • Aus dem Norwegischen von Paul Berf
  • Originaltitel: Skogen og elva. Om Anselm Kiefer og kunsten hans
  • Originalverlag: Forlaget Oktober
  • Hardcover, Pappband mit Schutzumschlag
  • 192 Seiten
  • vierfarbige Abbildungen
  • ISBN: 978-3-630-87655-9
  • Erschienen am  01. November 2023

Klappentext:

Es gibt Menschen, die auf solche Weise bekannt sind, dass man niemals damit rechnet, ihnen zu begegnen, sie scheinen in einer anderen Welt zu existieren.

Karl Ove Knausgård ist dem Künstler Anselm Kiefer an vielen Orten auf der Welt begegnet, unter anderem in Donaueschingen, seinem Geburtsort, und in dem gigantischen Atelier Kiefers in Paris, in dem er lebt und arbeitet. Er hat mit Kiefer über seine Kunst gesprochen, getrieben vom Wunsch und dem Bemühen, zu verstehen, was diese Kunst bei uns bewirkt, wenn wir sie betrachten, und woraus sie ihre Inspiration bezieht. Wie können Bilder ohne Menschen aufgeladen sein mit dem Menschlichen? Wie kann eine leere Landschaft aufgeladen sein mit Geschichte? Wie sieht sie eigentlich aus, die Beziehung zwischen der Kunst und dem Künstler? Und wer ist Anselm Kiefer?

»Das schmale Buch, das Knausgård jetzt veröffentlicht, handelt von dem Versuch, sich Kiefer zu nähern, ihn zu verstehen: den Künstler als Menschen, aber auch seine Kunst – und nicht nur seine Kunst, sondern auch die Kunst schlechthin.«

Thomas Steinfeld / Süddeutsche Zeitung (13. November 2023)
Wald Fluss Kiefer Knausgård
Link zum Buch

Meine Meinung:

Ich habe mich bisher nicht mit dem Werk von Anselm Kiefer beschäftigt. Auch wusste ich bisher fast nichts über den Künstler selbst. Daher fand ich, dass ich meine Wissenslücke mal füllen sollte. Und warum nicht mit dem Buch von Karl Ove Knausgård anfangen? 192 Seiten sind keine abschreckend hohe Seitenzahl. Und aus meinem Lesekreis hörte ich bereits, dass die Bücher des Autoren sehr lesenswert seien. Auch hier war ich bisher noch völlig unwissend, da ich zwar bereits Bücher von Knausgård zu Hause liegen, aber sie noch nicht gelesen habe.

Ich habe mich daher sehr gefreut, als mir der Verlag freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

Knausgård hat über Kiefer keinen langweiligen Lebenslauf und kein trockenes Sachbuch geschrieben. Vielmehr schildert er chronologisch und in leicht lesbarer Sprache seine verschiedenen Begegnungen mit dem Künstler in seinem Atelier bei Paris, bei Ehrungen und Ausstellungseröffnungen. Dabei lässt er nebenbei noch einiges aus dem Leben des Künstlers einfließen. Er gibt Gespräche wider und beschreibt seine Eindrücke, die er über mehrere Jahre gesammelt hat. Das macht er so bildhaft, dass ich mir vorkam, als wäre ich dabei gewesen und hätte alles mit eigenen Augen gesehen.

Bei der Lektüre des Buches lernt man so nicht nur den Künstler Kiefer kennen, sondern auch ein wenig über Knausgård und seine Beziehung zur Kunst.

Mich hat das Buch fasziniert und ich hätte mir gerne sofort eine Ausstellung von Anselm Kiefers Werken angesehen. Leider ist da gerade keine in für mich erreichbarer Nähe, so dass ich auf die wirklich schönen Illustrationen und Fotos in dem Buch angewiesen bin. Aber auch die zeigen nur einen ganz geringen Ausschnitt, des offenbar imposanten Lebens und Schaffens Kiefers.

Auch habe ich jetzt wirklich Lust, eines der Bücher von Knausgård zu lesen, die bei mir noch ungelesen liegen. Was ich bisher so gehört habe, passt dieses kleine Büchlein bestens in die Reihe seiner übrigen Bücher, da es auch hier immer wieder um Knausgård selbst geht, sein Denken, Empfinden und seine Erfahrungen bei Begegnungen mit anderen Menschen.

Ich denke, das Buch eignet sich bestens, um sich an den Schreibstil von Knausgård und das Leben von Anselm Kiefer anzunähern. Es ist also auch für Neulinge in beiden Bereichen sehr gut lesbar.

Weitere Bücher, die sich mit Kunst und Geschichte beschäftigen:


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