Schlagwort: Buddy-Read

  • Buddyread: Ostfriesenkiller

    Buddyread: Ostfriesenkiller

    Ich habe bei Instagram einen Buddyread mit Franzi gemacht.

    Wir haben Ostfriesenkiller von Klaus-Peter Wolf gelesen.

    Infos:

    • Reihe: Ann Kathrin Klaasen Band 1
    • Genre: Regionalkrimi
    • Verlag: S. Fischer
    • Erschienen: 01.04.2007
    • 304 Seiten
    • ISBN: 978-3-596-16667-1

    Klappentext:

    Der erste Fall für Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen in Ostfriesland.

    Eine Serie von Mordfällen erschüttert Ostfriesland. Nach und nach werden mehrere Mitglieder des Vereins ›Regenbogen‹ auf grausame Weise umgebracht. Dieser Verein kümmert sich um die Belange von behinderten Menschen. Wer hasst so sehr, dass er sie alle auslöschen will?
    Für Ann Kathrin Klaasen wird dieser Fall zu einer großen beruflichen wie menschlichen Bewährungsprobe.

    „Ostfriesenkiller“ wurde prominent mit Christiane Paul als Ann Kathrin Klaasen für das ZDF verfilmt.

    Ein Blick auf den berühmten "Otto"- Leuchtturm in Ostfriesland, im Vordergund das Buch.
    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Der Krimi wird wechselnd aus der Sicht verschiedener Protagonisten erzählt.

    Man folgt der Kommissarin, ihren Kollegen, ebenso einigen Opfern in ihren letzten Stunden und auch die Gedanken des Mörders werden in kurzen Absätzen dem Leser nahe gebracht. Dabei gibt es manchmal plötzliche Zeitsprünge, der Übergang ist fließend und wechselt keineswegs kapitelweise, was nach einer kurzen Gewöhnungsphase keine Probleme bereitet.

    Auch war es kein Problem, die Leseabschnitte auf ca. 30 Seiten zu begrenzen, da manche Kapitel länger und manche recht kurz waren, aber die bereits erwähnten Wechsel nicht kapitelweise vorgenommen wurden und die Kapitel in mehrere Absätze unterteilt sind.

    Dadurch kommt auch keine Eintönigkeit auf und die Aufmerksamkeit des Lesers wird stets gefordert.

    Es gibt ein paar Szenen, wie den Banküberfall in Leer, der wohl die Charakterentwicklung der Kommissarin bezwecken soll, aber irgendwie nicht richtig passend erschien.

    Warum anfangs einige Absätze kursiv geschrieben sind, die wohl die Gedanken des Mörders widergeben, aber das plötzlich nicht mehr der Fall ist, konnten wir uns nicht erklären.

    Nachdem die Geschichte zum Schluss nochmal an Tempo aufnahm, kam das Ende allerdings etwas abrupt. Da hätten wir uns noch einige Seiten mehr gewünscht. Bei einem abgeschlossenen Roman wäre dies auch ein Kritikpunkt, aber als Beginn einer Reihe bleiben so noch einige Handlungsstränge offen, die sicherlich in den folgenden Bänden fortgesetzt werden.

    Im Großen und Ganzen hat uns Ostfriesenkiller aber gut gefallen, vor allem, dass die Kommissarin nicht als Anfängerin dargestellt wurde, die sich erst bewähren und ihren Platz bei den Kollegen erkämpfen muss. Sie hat eine komplexe Persönlichkeit mit Vergangenheit, die auch für Konflikte in der Gegenwart sorgen. Das hat der Autor schon gut herausgearbeitet, aber hat auch Raum für die weitere Entwicklung in den Folgebänden gelassen.

    Auch bei den Mordfällen ist nicht von Anfang an klar, wer der Mörder ist und was der Auslöser für die Morde ist. Es ist ein gutes Buch zum Miträtseln und Spekulieren.

    Auch die übrigen (Haupt-)Protagonisten haben ihre Eigenheiten und sind vielschichtige Charaktere. Auch hier ist die weitere Entwicklung in den Fortsetzungen erwartbar.

    Mir hat der Austausch mit Franzi Spaß gemacht. Manche Aspekte einer Geschichte werden erst im gemeinsamen Austausch und bei der Diskussion darüber präsent. Es hat uns so gut gefallen, dass wir planen, die Reihe im Buddyread fortzusetzen. Es wird aber wahrscheinlich erst im Frühjahr weiter gehen. Wir machen uns da keinen Stress und gehen es entspannt an. Ich werde Euch gerne berichten, wenn es soweit ist.

    Und Ihr?

    Habt Ihr auch schonmal an einem Buddyread teilgenommen? Wie hat es Euch gefallen? Was habt Ihr gelesen? Erzählt es mir gerne in den Kommentaren.

    Mehr?

    Dies war nicht mein erster Buddyread. Hier findet Ihr meinen Bericht über meinen letzten Buddyread mit Mo.

  • Buddy-Read: Der Buchspazierer

    Buddy-Read: Der Buchspazierer

    Infos:

    • Pendo Verlag
    • Autor: Carsten Henn
    • Hardcover mit Schutzumschlag
    • 224 Seiten
    • ISBN: 978-3-86612-477-6
    • Erschienen: 02.11.2020

    Klappentext:

    „Das geschriebene Wort wird immer bleiben, weil es Dinge gibt, die auf keine Art besser ausgedrückt werden können.“

    Mit „Der Buchspazierer“ präsentiert der renommierte Autor Carsten Henn eine gefühlvolle Geschichte darüber, was Menschen verbindet und Bücher so wunderbar macht.   

    Es sind besondere Kunden, denen der Buchhändler Carl Christian Kollhoff ihre bestellten Bücher nach Hause bringt, abends nach Geschäftsschluss, auf seinem Spaziergang durch die pittoresken Gassen der Stadt. Denn diese Menschen sind für ihn fast wie Freunde, und er ist ihre wichtigste Verbindung zur Welt. Als Kollhoff überraschend seine Anstellung verliert, bedarf es der Macht der Bücher und eines neunjährigen Mädchens, damit sie alle, auch Kollhoff selbst, den Mut finden, aufeinander zuzugehen …  

    „Ein Buch zum Einkuscheln, ein Buch das wärmt und Zuversicht spendet. Genau das Richtige für alle, die wissen, wie wichtig ein gutes Buch sein kann.“ 

    BRIGITTE
    Das Buch liegt auf einem Tisch mit Mosaik-Tischplatte. Um das Buch sind dekorativ bemalte Steine platziert.
    Link zum Buch

    Zum Buddy-Read:

    Ich habe das Buch schon seit längerem auf meiner „zu-lesen-Liste“ gehabt und mir dann vor kurzem gebraucht gekauft. Das Buch hat ein wenig gelitten, die Schrift auf dem Umschlag ist teilweise verblichen (das könnte vom Verlag aber so beabsichtigt sein) und der Umschlag ist etwas verdreckt.

    Dadurch sieht das Buch zwar nicht mehr so schön aus, aber solange der Inhalt vollständig und lesbar ist, kann ich darüber hinweg sehen.

    Als Mo in meiner Instagram-Story gesehen hat, dass das Buch bei mir eingezogen ist, hat sie gefragt, ob wir das Buch nicht gemeinsam im Buddy-Read lesen wollen. Natürlich habe ich ja gesagt, denn ich tausche mich gerne mit anderen über Bücher aus. (Surprise!)

    Mo erklärt Euch unter diesem Link, was eigentlich ein Buddy-Read ist.

    Wir haben uns dann für April diesen Buddy-Read vorgeplant und am 19. April ging es los! Mo war so lieb, das Buch in Abschnitte einzuteilen:

    • Abschnitt 1: Kapitel 1 + 2 (S. 7 – 65)
    • Abschnitt 2: Kapitel 3 + 4 (S. 66 – 124)
    • Abschnitt 3: Kapitel 5 (S. 125 – 152)
    • Abschnitt 4: Kapitel 6 (S. 153 – 190)
    • Abschnitt 5: Kapitel 7 (S. 191 – 222)

    Die ersten beiden Abschnitte waren etwas länger als die übrigen Abschnitte und somit ergaben sie zusammen knapp die Hälfte des ganzen Buches. Aber das war in Ordnung. Jede hat diese Abschnitte über den Tag verteilt in ihrem eigenen Tempo gelesen und wir haben uns dann (meistens abends) über den Instagram-Messenger ausgetauscht. Unsere Meinungen waren sich ziemlich ähnlich, denke ich.

    Die Rezension von Mo findet Ihr unter diesem Link.

    Atlas literarischer Orte, Der Buchspazierer, Die souveräne Leserin, ein kleines rotes Notizbuch auf dem ein Kugelschreiber liegt, liegen auf einem blauen Sofa, auf dem ein Kissen mit Quiltbezug liegt.
    Eine kleine Büchercollage

    Meine Meinung:

    Zu Beginn war ich etwas befremdet, da der Autor nur so mit Metaphern um sich wirft. Das lässt im Laufe der Geschichte etwas nach und auch der Lesefluss war nicht lange beeinträchtigt. Auch die gemächliche Erzählweise gewinnt nach den ersten Kapiteln an Tempo und irgendwann war ich einfach gefesselt und habe die letzten beiden Abschnitte direkt in einem Rutsch gelesen.

    Der Protagonist Carl gibt den Menschen, denen er die Bücher ausliefert eigene Namen. So begegnen wir Effi Briest, Mr. Darcy, Frau Langstrumpf, Doktor Faust und noch einigen anderen. Das fand ich sympathisch, aber stellte es mir auch kompliziert vor. Ich hätte jedenfalls Schwierigkeiten, die echten und die erfundenen Namen meiner Kunden auseinander zu halten.

    Die Namen vergibt Carl auch nicht zufällig. Er kennt seine Kunden recht gut, kennt ihre Lesevorlieben und hat einen kleinen Einblick in ihr Leben, wenn er ihnen die Bücher liefert. So kann er die Namen nach ihrem Charakter oder besonderen Eigenschaften auswählen.

    Eines Tages setzt sich ein Mädchen namens Schascha in den Kopf, ihn unbedingt begleiten zu wollen, was Carl zunächst ablehnt. Aber sie gibt nicht auf und irgendwann freunden sich die beiden an und Carl beginnt Schascha zu vermissen, wenn sie nicht dabei ist.

    Das Kind bringt eine erfrischende Offenheit mit und bringt Carl dazu, aus seiner Komfortzone heraus zu kommen. Auch die Leben der Gruppe, die aus Carls Stammkunden besteht, werden ordentlich auf den Kopf gestellt.

    Teilweise besteht das Buch aus poetischen Formulierungen und manche Geschehnisse haben etwas Märchenhaftes. So sind ein paar logische Ungereimtheiten und verkürzte Zeitabläufe, die uns im Laufe der Geschichte auffielen, schnell erklärt. Vieles, was in unserer Realität unerklärlich bleibt, bekommt im Märchen einen durchaus vernünftigen Sinn.

    Durch die rasante Entwicklung, eine gewisse Tragik und Spannung wird das Buch zum Ende noch mal fesselnd. Dieses wartet noch mit der einen oder anderen überraschenden Entwicklung auf, was den Abschied von den lieb gewonnenen Charakteren ein wenig leichter macht.

    Fazit:

    Das Buch ist eine Lektüre für Menschen, die Bücher und das Lesen lieben. Es werden einige Titel der Literaturgeschichte genannt, die vielen Lesern sicher bekannt sind. Anfangs verliert sich der Autor allerdings in ausschweifenden Metaphern, was mich ein wenig belustigt hat. Aber so hat das Buch mich auf diese Art auch gut unterhalten.

    Ich kann diesen Roman als schöne Lektüre zwischendurch empfehlen.

    Passend für Buchliebhaber:

    Meine Rezension zu Atlas literarischer Orte

    Ein weiterer Buddy-Read:

    Buddy-Read Buch vs. Film

  • Schmökerbox noir August

    Schmökerbox noir August

    Ich liebe ja Buchboxen! Besonders die Boxen der Schmökerbox.

    Am 31. August erhielt ich die Schmökerbox noir. Das ist eine Sonderbox, die es nur wenige Male im Jahr gibt. Aktuell kann wieder eine neue bestellt werden.

    In den folgenden Bildern zeige ich Euch den Inhalt der letzten Box.

    Es sind wieder großartige Goodies enthalten.

    Und das Buch ist eine wahre Augenweide!

    Infos zum Buch:

    • Tropen Verlag bei Klett-Cotta
    • Aus dem Englischen von Dorothee Merkel (Orig.: The Devil and the Dark Water)
    • 1. Aufl. 2021
    • 608 Seiten
    • gebunden mit Schutzumschlag
    • Link zum Buch

    Der Autor:

    Stuart Turton ist freiberuflicher Reisejournalist. Sein Debüt »Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle« war ein überwältigender Publikumserfolg in Großbritannien und wurde u. a. mit dem Costa First Novel Award 2018 ausgezeichnet. Das Buch erscheint in 25 Ländern. Stuart Turton lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in London.

    Klappentext:

    1634: Ein Schiff auf dem Weg von Indonesien nach Amsterdam. Eine dunkle Prophezeiung und ein Detektiv, der selbst Gefangener ist. Samuel Pipps und Arent Hayes stehen vor dem Fall ihres Lebens, denn der Teufel ist mit an Bord. Aberglaube, Hexenjagd, Machtgier – Stuart Turton führt uns ins dunkle Meer der menschlichen Abgründe.Gerade noch hat Samuel Pipps im Auftrag der mächtigen Männer der Ostindien-Kompanie einen kostbaren Schatz in der Kolonie Batavia wiedergefunden. Nun befindet er sich auf dem Weg zu seiner Hinrichtung. Sein Assistent und Freund Arent Hayes ist mit an Bord der Saardam. Genau wie der Generalgouverneur und seine Frau Sara Wessel. Doch kaum auf See, beginnt der Teufel sie heimzusuchen. Unerklärliche Morde geschehen, und ein Flüstern weht durch das Schiff, das alle an Bord dazu verführt, ihren dunkelsten Wünschen nachzugeben. Pipps muss seinem Freund Arent und Sara dabei helfen, ein Rätsel zu lösen, das alle Passagiere verbindet und weit in die Vergangenheit zurückreicht. Bevor das Schiff sinkt und sie alle in die Tiefe reißt.

    »Ein unwiderstehlicher maritimer Thriller voll Mord und Verschwörung.«

    John Harrison, The Guardian
    Stimmen aus dem Buchhandel:

    »Der Tod & das dunkle Meer ist von der ersten bis zur letzten Seite einfach prächtige, spannende und intelligente Unterhaltung auf höchstem Niveau. Dazu noch ein literarisches Detektivspiel vom allerfeinsten. Der Roman ist auch »einfach so« phantastisch, quasi zwei Bücher zum Preis von einem. Der Autor gibt Ihnen ein grandioses Buch, einen eleganten Kriminalroman (das altmodische Wort ist hier Pflicht…), eine literarische Zeitreise und ein Riesenrätsel in Buchform in die Hand , verpackt in einen Roman voller Verve, raffiniertester Schach- und Winkelzüge und sprachlichem Witz! Nehmen Sie diese Gabe an – es wird ihr Leseleben bereichern…«
    Matthias Kesper, Thalia, Paderborn

    Buddy-Read

    Nachdem ich gesehen habe, dass Monique das Buch erworben hat, sagte ich ihr, dass das rein optisch ein perfektes Buch für mich sei. Der Klappentext klang auch äußerst vielversprechend, so dass ich mir den Kauf dieses Kleinods fest vornahm. Wir beide beschlossen, sobald ich das Buch in Händen halte, könnten wir ja damit einen Buddy-Read veranstalten.

    Die Schmökerbox noir hatte ich zu dem Zeitpunkt bereits vorbestellt, sie war nur noch nicht geliefert. Da man ja vorher nie so genau weiß, welches Buch man erhält, war es ein Glück, dass ich mir das Buch nicht sofort selbst bestellt hatte. Ich hatte bei Bekanntwerden des Themas der Schmökerbox noir zwar auf der Seite des Verlags gestöbert, aber war nicht sicher, dass es sich um ausgerechnet dieses Buch handeln würde.

    Jetzt hielt ich also glücklich das Buch in der Hand. Also muss nur noch ein Termin für den Buddy-Read gefunden werden. Unsere Lesegewohnheiten sind ja doch ziemlich verschieden.

    Sobald wir unseren Buddy-Read zu diesem Buch beendet haben, werde ich Euch berichten, wie es gelaufen ist, wie uns das Buch gefallen hat und was es sonst noch zu berichten gibt.

    Unter diesem Link findet Ihr einen Bericht zu einem etwas anderen Buddy-Read, den Mo zuletzt mit der lieben Maggie durchgeführt hat.

    Habt Ihr auch schon mal eine Buchbox erhalten? Mögt Ihr mir davon in den Kommentaren berichten?

    Mein letzter Buchbox-Bericht war im April. Habt Ihr den Beitrag schon gelesen? Falls nicht oder falls Ihr ihn noch einmal lesen möchtet, findet Ihr ihn hier.

  • Buddy-Read Buch vs. Film

    Buddy-Read Buch vs. Film

    Heute möchte ich versuchen, ein wenig das Buch mit dem Film zu vergleichen, der ja schon vor einigen Jahren gedreht wurde.

    Ich habe den Film schon einige Male gesehen und finde ihn immer wieder aufs Neue faszinierend und auch düster.

    Kann das Buch die Erwartungen erfüllen, die man durch den bereits gesehenen Film unweigerlich hat?

    Das Buch mit Schutzumschlag sowie einem prächtigen Bucheinband, und die DVD,
    in diesem Fall in wunderschönem Metall-Booklet und beiliegender Postkarte.

    Der Film ist (zu Recht) ab 16 Jahren freigegeben, da er einige doch sehr brutale Szenen zeigt und teilweise sehr spannend ist.

    Das Buch wird ab 14 Jahren empfohlen. Ist dies gerechtfertigt? Ich denke, das muss jeder für sich entscheiden. Als 14-jährige hätte ich das Buch sicher genau so verschlungen wie alle anderen Bücher, die ich in dem Alter gelesen habe. Doch jeder Mensch ist anders und reagiert anders auf Geschichten. Man kann es also schlecht pauschalisieren. Zartere Gemüter könnten das Buch ablehnen, andere Leser finden es vielleicht langweilig.

    Ich selbst habe es gern gelesen.

    Cornelia Funke hält sich bei dem Buch sehr an die Filmvorlage. Bei den Dialogen wurde der Text teilweise wortwörtlich übernommen. Manche bemängeln dies, da sie der Meinung sind, die Autorin hätte mehr aus dem Stoff machen können.

    Ich denke aber, dass sie die Geschichte gut umgesetzt hat. Selbst wenn man den Film kennt, erzeugt die Autorin (bzw. in diesem Fall der Übersetzer) eine eigene Atmosphäre und auch Spannung. Anfangs überlagerten die Filmszenen noch die Bilder in meinem Kopf, was sich aber im Laufe der Lektüre änderte, so dass ein ganz eigener Film vor meinen Augen ablief.

    Außerdem sind mir einige Zusammenhänge zur Mythologie aufgefallen und ich konnte einiges anders interpretieren, was mir bisher im Film nicht so aufgefallen ist.

    Den Film habe ich im Anschluss an das Buch direkt noch einmal gesehen. Und beides ist auf seine Art wirklich gut gemacht. Bei der Lektüre des Buches benötigt man seine eigene Vorstellungskraft und man hat länger etwas von der Geschichte, da dies ja von der eigenen Lesegeschwindigkeit abhängt.

    Mir kam es beim Film nach dem Lesen so vor, als würde alles viel schneller ablaufen, da die Szenen übergangslos ineinander über gehen und auch die kurzen Märchen, die zusätzlich zwischen die Kapitel im Buch eingestreut wurden, im Film so nicht vorkommen.

    Die Märchen im Buch gefallen mir. Sie verbinden die verwendeten Gegenstände und die Herkunft einiger Figuren mit Ofelias Gegenwart.

    Im Film gefällt mir besonders das Zusammenspiel der Bilder und der Musik in den verschiedenen Szenen, die entweder Spannung erzeugen oder die Tragik erhöhen. Wen können Geigenklänge und Klaviermusik schon kalt lassen? Besonders gefällt mir das Schlaflied, das Mercedes für Ofelia summt, auch wenn es mit die traurigsten Szenen sind.

    Fazit:

    Man kann Buch und Film als eigenständige Geschichten lesen bzw. sehen. Die Grundgeschichte ist dieselbe, wird aber in beiden Medien unterschiedlich umgesetzt, was ich persönlich sehr gelungen finde.

    Ich mag einerseits den Schreibstil von Cornelia Funke, bin aber andererseits auch sehr begeistert von den Bildkompositionen der Guillermo del Toro Filme, die ich bisher schon gesehen habe.

    Wer kein Problem mit Gewalt und Tod hat, sollte dieser Geschichte eine Chance geben. Jeder sollte dabei selbst entscheiden, ob erst das Buch gelesen oder erst der Film gesehen werden will.

    Mo hat *hier* eine Rezension zum Buch veröffentlicht und ihre Meinung deckt sich doch ziemlich genau mit meiner. (Darum spare ich es mir auch, noch eine separate Rezension zu schreiben..)

  • Buddy-Read Mythologie

    Buddy-Read Mythologie

    In der römischen Mythologie ist Faunus, oder Pan, wie er in der griechischen Mythologie genannt wird, zuständig für die Fruchtbarkeit von Mensch und Tier. Er ist der Gott des Waldes und der Natur. Er beschützt die Bauern, die Hirten, ihr Vieh und ihre Äcker.

    Sein weibliches Gegenstück ist Fauna, die mal als Frau, mal als Schwester oder Tochter angesehen wird. Daher auch der Begriff Fauna für die Tierwelt.

    Der Faun wird gerne in der Kunst verwendet. (Bildquelle: Pixabay)

    In späteren Zeiten wird der römische Faun oder auch griechische Satyr als Mischwesen aus Mensch und Ziegenbock dargestellt, der die Menschen gerne erschreckt. Ein gehörnter Waldgeist, der Flöte spielt und der einen menschlichen Oberkörper und Bocksfüße und einen Schwanz hat.

    Am 15. Februar (von februare = reinigen) feierten die Römer das Fest der Lupercalien, was sich von dem Beinamen des Fauns ableitete: Lupercus (Wolfsabwehrer). Die Priester brachten ihrem Gott an einem der Hügel Roms, dem Palatin, Opfer dar. Sie schlachteten Ziegenböcke, zogen ihnen das Fell ab und schnitten daraus Riemen, mit denen sich kinderlose Ehefrauen auf die Hände schlagen ließen.

    Das Fest hatte vor allem den Zweck, vor dem Frühling um Fruchtbarkeit für die Felder und Familien zu bitten. Der Brauch, dass junge Männer sich lachend mit dem Blut der Ziegen beschmieren ließen, deutet auf früher stattgefundene Menschenopfer hin, die auch in der frühen griechischen Mythologie Erwähnung finden. Das ritualisierte Lachen der Männer beim Blut Abwischen soll dabei ein Symbol der Sühne darstellen.

    Die Lupercalien wurden im 5. Jahrhundert verboten, nachdem die noch junge christliche Kirche mehr an Bedeutung und Einfluss gewann und heidnische Festtage entweder abschaffte oder einfach mit christlicher Bedeutung überschrieb.

    So könnte eine Verbindung zwischen dem heidnischen Fruchtbarkeitsritus des Faunus und dem Valentinstag als Feiertag für Liebende bestehen. Dies ist aber bisher nicht belegt. Ursprünglich war der Tag des heiligen Valentinus der Gedenktag der römischen Kirche für einen oder mehrere Märtyrer mit dem Namen Valentin oder Valentinus.

    Im christlichen Mittelalter wiederum wurde der Teufel vielfach in Form eines lüsternen Ziegenbocks dargestellt. Hier sieht man eindeutig, dass der früher positiv dargestellte Pan nun in negativer Bedeutung wieder kehrte.

    (Bildquelle: Pixabay)

    Heute wird der Faun vielfach in der Literatur, in Filmen und der Kunst dargestellt.

    Die Darstellung des Fauns auf dem Bucheinband (ohne Schutzumschlag) von Das Labyrinth des Fauns
  • Buddy-Read 1. Leseabschnitt

    Buddy-Read 1. Leseabschnitt

    Freundlicherweise durften wir uns an der Aufteilung und Fragestellung der Leseabschnitte bei der Lovelybooks Leserunde (*klick mich*) orientieren. Dafür wollen wir noch einmal herzlich Danke sagen! Bei der dortigen Leserunde gab es bereits einen lebhaften Austausch zum Buch. Schaut da gerne auch mal vorbei.

    Der erste Abschnitt geht vom Beginn des Prologs auf Seite 7 bis zum Ende von Kapitel Väter und Söhne auf Seite 45.

    Wer nicht gespoilert werden möchte, sollte ab hier lieber nicht weiter lesen.

    Hier folgen nun also meine Gedanken zum 1. Abschnitt zu den Themen:

    • Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter
    • Die Beziehungen zwischen Ofelia und ihrem leiblichen Vater
    • und zwischen Ofelia und ihrem Stiefvater

    Ofelia liebt ihre Mutter, kann aber nicht verstehen, warum sie noch einmal geheiratet hat, nachdem ihr Vater gestorben ist. Ihre Mutter ist hochschwanger, als die Geschichte beginnt und benötigt viel Ruhe und fühlt sich nicht besonders gut. So kehren sich die Verhältnisse ein wenig um und Ofelia kümmert sich um ihre Mutter statt andersherum. Sie flüchtet sich in ihre Fantasiewelten, daher behütet sie ihre geliebten Bücher wie einen Schatz, die ihr den Weg in andere Welten ermöglichen.

    Ofelias Mutter sieht das nicht so gerne und möchte lieber, dass ihre Tochter erwachsen wird und sich der Realität stellt, die in den 1940er Jahren unter Francos Herrschaft nicht sehr rosig ist. Darum heiratet sie auch einen Offizier, damit der sich um sie und ihre Tochter kümmert und ihnen ein einfaches Leben ermöglicht. Sie erscheint mir ausgelaugt und des alltäglichen Überlebenskampfes müde.

    Ofelias verstorbener Vater war anscheinend ein sanfter und freundlicher Mann, der Ofelia die Liebe zu Büchern gelehrt hat. Ihr Stiefvater Vidal hingegen ist ein brutaler Mann, der Ofelia als unerwünschtes Anhängsel seiner Frau sieht. So begegnet er Ofelia bestenfalls bemüht freundlich, wenn ihre Mutter in der Nähe ist, beachtet sie aber sonst wenig.

    Ich glaube ja, dass Vidal selbst durch den Verlust des eigenen Vaters in jungen Jahren erst zu einem so unbarmherzigen Mann wurde.

    Die Szenen, in denen Vidal beschrieben wird, sind teilweise sehr blutrünstig. Ich bin nicht sicher, ob ich eine Leseempfehlung ab 14 Jahren ausgesprochen hätte. (Der Film ist ab 16 Jahren freigegeben.)

    So zumindest mein erster Eindruck.

    Das Buch ist sehr bildhaft geschrieben, fast schon in einem poetischen Stil, der gut zu den märchenhaften Elementen passt.

    Ich hatte keine Schwierigkeiten, sofort in die beschriebenen Welten einzutauchen und konnte mir alles sehr gut vorstellen.

    Den Link zum Beitrag von Mo findet Ihr im Startbeitrag verlinkt.