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  • Rezension: Morden ohne Sorgen Band 3

    Rezension: Morden ohne Sorgen Band 3

    Andreas K. Buchholz

    Morden ohne Sorgen – Tannenmord im Weihnachtswald

    Ein Potsdam-Provinz-Krimi | Cosy Crime Weihnachtskrimi
    Band 3 der Reihe „Ein Fall für Frederik Loebell“

    Infos:

    • Autor: Andreas K. Buchholz
    • Erschienen bei Bastei Lübbe unter beTHRILLED
    • Taschenbuch
    • Krimis
    • ISBN: 978-3-7413-0461-3

    Ersterscheinung: 29.10.2024

    Klappentext:

    Weihnachten steht vor der Tür und ganz Potsdam ist in besinnlicher Adventsstimmung. Nur Frederik Loebell sieht den Feiertagen mit Grauen entgegen: Erst soll er Kekse backen und jetzt auch noch einen Weihnachtsbaum schlagen. Als er in einer Nacht-und-Nebel-Aktion endlich den richtigen Baum gefunden hat, ist die Netzmaschine blockiert – mit einer Leiche.

    Kurz darauf verschwinden auch noch fünfzig Tannenbäume und die vorweihnachtliche Gerüchteküche brodelt: Die Weihnachtsbaum-Mafia treibt in Brandenburg ihr Unwesen. Oder war es ein Mord aus Rache?

    Zwischen Glühwein, Gänsebraten und Zimtsternen macht Loebell sich gemeinsam mit Dackel Wilhelm auf die Suche nach dem Mörder. Sogar Kommissarin Edda Kleist schlägt sich diesmal auf seine Seite. Noch ahnen sie alle nicht, in welch tödlicher Gefahr sie schweben …

    beTHRILLED – mörderisch gute Unterhaltung.

    Weihnachtscollage. Eine Dackelfigur steht in einer Winterlandschaft, davor lehnt mein E-Book-Reader mit dem genannten Buch. Das Cover ist weihnachtlich gestaltet, der Titel Morden ohne Sorgen steht in goldener Farbe auf rotem Hintergrund,  schräg darunter steht der Untertitel Tannenmord im Weihnachtswald. Der Dackel trägt eine Weihnachtsmütze und einen roten Schal und sitzt neben einer Axt vor verschneiten Tannen.
    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Ich habe das E-Book wieder direkt durch den Autor erhalten und mich sehr darüber gefreut. Meine Meinung beeinflusst dies nicht.

    Band 3 spielt diesmal in der Vorweihnachtszeit, in der es um konkurrierende Tannenbaumplantagen, dubiose Geschäftsleute und natürlich wieder um viel privaten und beruflichen Stress für Frederik Loebell geht. Der Mann kann einem manchmal schon echt leid tun. Aber manchmal steht er sich auch selbst ganz schön im Weg.

    Ich muss sagen, mir gefällt dieser Band sogar noch besser als die beiden Vorgänger. Einmal liegt das sicher daran, dass der Schreibstil, der Plot und die einzelnen Protagonist:innen sich weiter entwickeln und dann vor allem sicher auch daran, dass der Zwergdackel Wilhelm wieder mehr vorkommt.

    Ich kenne zwar bereits die Vorgängerbände, aber denke, dass man sie auch unabhängig voneinander lesen könnte. Die Mordfälle sind in den Büchern stets abgeschlossen, die Nebenhandlung mit Frederik Loebell und seiner Familie, Freunden und Kollegen baut allerdings auf den Vorgängern auf.

    Es macht somit wahrscheinlich mehr Spaß, die Bücher chronologisch zu lesen, weil man dann die Hintergründe zu den einzelnen Charakteren besser nachvollziehen kann.

    Im dritten Band kommt es wieder zu tragikomischen Szenen, in die der Journalist meist unfreiwillig stolpert und die ihn erneut fast verzweifeln lassen. Sei es, dass er Tannenbäume für seine Mutter, seine Flamme Fleur und das Seniorenheim seiner Tante besorgen soll. Oder dass er es einfach nicht schafft, die benötigten Kekse zu besorgen, die die Senioren lautstark einfordern. Oder dass sein unkompetenter Chef von ihm verlangt, in einem Nikolauskostüm auf dem Marktplatz zu erscheinen.

    Teilweise werden diese Nebenhandlungen etwas viel, aber führen den Journalisten doch auch zielsicher auf die Aufklärung des Mordfalles zu. Dieses Mal habe ich die Auflösung absolut nicht kommen sehen. Es waren viele mögliche Verdächtige und das Motiv war nach meiner Meinung gut in die ganzen Verwicklungen verstrickt. Natürlich ist schnell klar, was hinter dem Mord steckt, aber der Mörder hat sich meiner Wahrnehmung gut entzogen.

    Das Finale gestaltet sich dann auch ziemlich turbulent und wartet beim Happy End mit einem diskreten Hinweis auf das Thema in der Fortsetzung auf, die im Frühjahr 2025 erscheinen wird.

    Ist ja klar, dass ich dann wieder dabei sein werde.

    Fazit:

    Es war mir wieder eine Freude, Frederik Loebell und sein Team bei den Ermittlungen zu begleiten und mitzurätseln. Dass Dackel Wilhelm diesmal mehr Auftritte erhält, möchte ich dabei positiv hervorheben.

    Es war eine spannende und humorvolle Lektüre und eine kurzweilige Unterhaltung.

    Eine schöne Einstimmung auf die Weihnachtszeit.

    Meine Rezensionen der übrigen Bände:

    Weitere Rezensionen zu Band 3:

    Das Cover ist weihnachtlich gestaltet, der Titel Morden ohne Sorgen steht in goldener Farbe auf rotem Hintergrund,  schräg darunter steht der Untertitel Tannenmord im Weihnachtswald. Der Dackel trägt eine Weihnachtsmütze und einen roten Schal und sitzt neben einer Axt vor verschneiten Tannen.
    Das Cover finde ich einfach zauberhaft!
  • Rezension: Morden ohne Sorgen – Band 2

    Rezension: Morden ohne Sorgen – Band 2

    Der tote Gärtner im Marmorsaal

    Die Fortsetzung von Morden ohne Sorgen – Die schöne Tote von Sanssouci.

    Infos:

    • Autor: Andreas K. Buchholz
    • Ein Potsdam-Provinz-Krimi | Cosy Crime
    • Band 2 der Reihe „Ein Fall für Frederik Loebell“
    • Download-Größe: 3 MB
    • eBook (epub)
    • Krimi
    • 227 Seiten
    • ISBN: 978-3-7517-5659-4
    • Ersterscheinung: 01.07.2024

    Klappentext:

    Das hatte sich Frederik Loebell aber mal ganz anders vorgestellt! Erst muss er notgedrungen wieder ins »Hotel Mama« einziehen – und dann wird er auch noch von seiner Jugendliebe Fleur zu einer nächtlichen Führung durch das Neue Palais genötigt. Und als wären die unheimliche Dunkelheit und die seltsamen Geräusche nicht schon schlimm genug, liegt prompt auch noch eine blutüberströmte Leiche im Marmorsaal!

    Während Fleur sich nur um den wertvollen Marmorboden zu sorgen scheint, stecken Frederik, Lisi und Tuan mitten in ihrem zweiten Mordfall. Wer war der Tote? Was hatte er nachts im Schloss zu suchen? Und warum glaubt Kommissarin Edda, den Fall so schnell gelöst zu haben? Frederik lässt nicht locker und stößt bei seiner turbulenten Spurensuche auf so manches alte Geheimnis … Aber will er sie wirklich alle lüften?

    Spannend und mit viel Wortwitz: »Der tote Gärtner im Marmorsaal« ist der zweite Fall für Frederik Loebell aus der humorvollen Provinz-Krimi-Reihe »Morden ohne Sorgen«.

    Im schönen Potsdam, zwischen Schlössern und Parks, stolpert Frederik mit seinem Zwergdackel Wilhelm über die eine oder andere Leiche. Zum Glück stehen ihm mit der lebensfrohen Reporterin Lisi und dem cleveren Redaktionspraktikant Tuan bei seinen Ermittlungen stets zwei tapfere Helfer zur Seite.

    eBooks von beTHRILLED – mörderisch gute Unterhaltung!

    Das Cover des Buches ist zu sehen. Der Titel steht über dem Dackel, der zerrissenes Papier im Maul hält und in einem Saal mit Marmorboden sitzt.
    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Nachdem ich ja schon Band 1 rezensiert habe, nachdem ich es vor erscheinen lesen durfte, fragte mich der Autor, ob ich Band 2 auch als E-Book lesen und rezensieren mag. Natürlich mochte ich. Mir hatte Band 1 ja schon gefallen.

    Die Rezension könnt Ihr unter diesem Link nachlesen.

    Ich sagte also zu und hatte schon bald darauf den Link zum Download des Lese-Exemplars. Da mein Geburtstag noch nicht lange zurück lag und ich mir mit Geschenkgutscheinen einen Tolino bestellen wollte, sollte es auch das erste E-Book sein, dass ich mit dem Reader lesen wollte.

    Es ist ein kleines handliches Gerät, auf dessen Bildschirm das Cover des Buches zu sehen ist. Der Titel steht über dem Dackel, der zerrissenes Papier im Maul hält.
    Das Cover in der Anzeige des Tolino

    Erste Erfahrungen mit dem Reader

    Erfreulicherweise war es kein Problem, das E-Book im richtigen Format herunter zu laden und auf den Tolino zu kopieren. Da ich das Gerät ja noch nicht weiter kannte, musste ich mich erstmal an die Handhabung gewöhnen. Auch die Einstellungen wie die Anpassung der Schriftgröße fand ich schnell und dem Lesespaß stand nichts mehr im Weg.

    Ich will mir mit dem Reader hauptsächlich Bücher über die Onleihe der Bibliothek ausleihen. Aber dieses Thema behandle ich ein anderes Mal.

    Lese-Vergnügen ohne Sorgen

    Und es war wirklich wieder ein Vergnügen. In Band 1 wurden die Protagonisten ja zunächst eingeführt und vorgestellt. In Band 2, der durchaus auch ohne Vorkenntnis gelesen werden kann, kommen einige liebenswerte Schrullen und eigenwillige Eigenschaften zum Vorschein, die den Personen mehr Charakter verleihen. Dadurch empfinde ich noch mehr Nähe zu den Protagonisten.

    Diese wurden weiter ausgearbeitet. Jeder hat seine ganz eigenen Hintergrundgeschichten und füllen den Handlungsrahmen mit Leben.

    Auch kommt der Humor diesmal wieder nicht zu kurz, was jedoch der Spannung nicht schadet. Der Kriminalfall war für mich rätselhaft und unvorhersehbar und ich wusste lange nicht, wer wirklich hinter der Sache mit der Leiche stecken könnte. Gegen Ende gab es noch einen Plot Twist, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Man kann dem Autor wirklich nicht in die Karten gucken. Wenn man denkt, man hätte den Mord und die Hintergründe durchschaut, kommt noch eine kleine Überraschung daher.

    Wer das Buch aufmerksam liest, wird einige Hinweise finden, die zur Lösung des Falles beitragen. Jedoch fand ich diese bis zuletzt sehr gut eingearbeitet. Und nur der geübte Krimilesende weiß, worauf man achten sollte.

    So fesselte mich das Buch von Anfang bis Ende und ich fühlte mich sehr gut unterhalten, so dass ich mich schon auf die Fortsetzung freue, die im November erscheint.

    Wer das schicke Cover aufmerksam betrachtet, findet sicher den einen oder anderen Hinweis, der im Buch noch wichtig wird.

    Fazit:

    Morden ohne Sorgen ist kein blutiger Thriller, aber auch keine langweilige Krimiserie, die man ohne großes Interesse nebenbei laufen lässt.

    Die Geschichte ist chronologisch, leicht lesbar und mit Humor und Spannung geschrieben. Teilweise kann man die Handlung turbulent finden, aber das schadet dem Buch meiner Meinung nach überhaupt nicht.

    Es macht Spaß, bei den Ermittlungen mitzurätseln und auch der Einblick in den Journalisten-Alltag langweilt die Lesenden nicht.

    Und ich habe gelernt, dass Marmorböden kein Blut mögen und das nie wieder raus geht. Wenn ich mal nach Potsdam komme, dann werde ich mir die Fußböden dort ganz genau ansehen.

    Dackel Wilhelm ist dazu die „Kirsche auf der Sahnetorte“ und immer zu Schandtaten bereit. Oft ist er der Grund, warum die Mordfälle überhaupt gelöst werden, weil er seine Nase noch in die vermeintlich unwichtigsten Winkel steckt.

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

    PS: Jetzt will ich auch einen Dackel haben! 😉

  • Rezension: Morden ohne Sorgen 1

    Rezension: Morden ohne Sorgen 1

    Infos:

    • Untertitel: Die schöne Tote von Sanssouci
    • Autor: Andreas K. Buchholz
    • Verlag: beTHRILLED
    • eBook, 211 Seiten
    • Ersterscheinung: 01.04.2024
    • ISBN: 9783751756587

    Klappentext:

    Zusammen mit Zwergdackel Wilhelm kehrt Frederik Loebell nach 20 Jahren in seine Heimatstadt Potsdam zurück. Seine Karriere als Journalist hat er gerade erst mit voller Wucht gegen die Wand gefahren, nun muss er mit Mitte 50 als kleiner Lokalreporter in der Provinz bei den Stadtnachrichten neu anfangen.

    Doch das ist leichter gesagt als getan: Denn wegen eines bevorstehenden Musikfestivals auf Schloss Sanssouci steht ganz Potsdam kopf. Und der Star dieses Festivals ist ausgerechnet Carlo – Loebells verhasster Schulkamerad. Auch dauert es nicht lange, da stolpert Loebell über mysteriöse Autounfälle, verwirrte Zeugen, dunkle Geheimnisse und eine schöne Tote!

    Versucht ein Mörder das Musikfestival zu sabotieren? Und wie hängen all diese Ereignisse miteinander zusammen? Loebell packt das Jagdfieber – wenn ihm nur sein Zwergdackel nicht immer wieder entwischen würde … Doch zum Glück stehen ihm mit Redaktionspraktikant Tuan und Radioreporterin Lisi zwei gewiefte Helfer zur Seite!

    »Die schöne Tote von Sanssouci« ist der erste Fall für Frederik Loebell aus der humorvollen Provinz-Krimi-Reihe »Morden ohne Sorgen«.

    eBooks von beTHRILLED – mörderisch gute Unterhaltung!

    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Ich durfte das Buch vorab über die Bloggerjury lesen. Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des eBooks.

    Und meinem Kollegen danke ich, dass ich das Foto von seinem Dackel Ole für meine Collage verwenden durfte.

    Nun aber zum Buch:

    Von Anfang an folgt man immer den Erlebnissen des Journalisten Frederik, der nach einem Skandal in seine Heimat Potsdam zurückkehrt und direkt von seinem neuen Vorgesetzten den ersten Auftrag erhält. Er soll den Stargeiger des bevorstehenden Festivals treffen, den er noch aus Schulzeiten kennt und früher schon nicht mochte.

    Begleitet wird er meistens von seinem Zwergdackel Wilhelm, der gerne mal wegläuft und für humorvolle Situationen sorgt.

    Frederik trifft auf seine neuen Kollegen, darunter eine trinkfreudige Radioreporterin und lernt die Vorsitzende des Fanclubs des Geigers Carlo kennen. Seine Mutter versucht ihn telefonisch zu erreichen, was er zu ignorieren versucht. Seine Tante macht ihn mit einer Gruppe wanderlustiger Rentner bekannt, die mit ihm frühmorgens über eine Leiche stolpern.

    Die Anzahl der Protagonisten ist nicht zu groß, so dass man beim Lesen nie den Überblick verliert. Auch bin ich erst kurz vor Schluss darauf gekommen, wer für die Morde verantwortlich ist, da so nach und nach die Motive aufgedeckt werden.

    Der Schreibstil ist bildhaft und stimmungsvoll. Das Buch ist eine kurzweilige Krimilektüre mit sympathischen Charakteren. Ich habe es sehr gerne gelesen und freue mich schon auf die Fortsetzungen. Band 2 wird im Juli erscheinen, Band 3 ist für November geplant.

    Mögt ihr Dackel? 🙂

  • Rezension: Frauen und Töchter

    Rezension: Frauen und Töchter

    Infos:

    • Autorin: Elizabeth Gaskell
    • Übersetzerin: Andrea Ott
    • S. Fischer Verlag
    • Taschenbuch
    • 864 Seiten
    • Erschienen: 21. November 2013

    Klappentext:

    In England beliebt und kanonisiert, hierzulande noch ein Geheimtipp: die Autorin Elizabeth Gaskell

    Gesellschaftliche Erwartungen und Verpflichtungen, Klassenunterschiede und Standesdünkel: Elizabeth Gaskell beschreibt das englische Landleben mit einem ausgeprägten Sinn für die kleinen Dramen des Alltags. Das Lieben, Verloben und Heiraten im Bannkreis sozialer Normen nimmt sie mit feiner Ironie in den Blick und steht der großen Jane Austen dabei in nichts nach. So zeichnet sie mit ›Frauen und Töchter‹ ein lebendiges Sittenbild des 19. Jahrhunderts, das als ihr bestes Werk gilt.

    Mit einem ausführlichen Nachwort.

    Mit Daten zu Leben und Werk.

    Das Buch steht neben einer Blumen-Postkarte, davor liegt eine getrocknete Rose, daneben steht ein kleiner Alice im Wunderland Eierbecher, der wie eine Teetasse aussieht. In der Untertasse liegt ein kleiner silberner Löffel. Rechts davon steht die DVD der Miniserie Wives and Daughters am Bildrand.
Frauen Töchter Roman
    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Ich habe dieses Buch schon ein paar Jahre im Regal stehen, aber konnte mich bisher nicht dazu aufraffen, die über 800 Seiten in Angriff zu nehmen. Ich hatte mal nach Verfilmungen von Jane Austen Romanen gesucht und bin dabei auf die Miniserie Wives and Daughters und die Verfilmung des Romans North and South gestoßen. So kam es, dass ich mir auch das Buch Frauen und Töchter kaufte, da mein Interesse geweckt war.

    Jetzt hatte ich einfach Lust, mal wieder einen Klassiker zu lesen und griff zu Frauen und Töchter, das im Original Wives and Daughters heißt, was also eher mit Ehefrauen und Töchter übersetzt werden müsste. Denn um diese geht es in diesem Buch hauptsächlich.

    Hintergrund:

    Über dieses Buch sollte man wissen, dass die Autorin 1865 starb, bevor sie den Roman beenden konnte. Die Geschichte wurde als Fortsetzungsroman in einer Zeitschrift veröffentlicht und der Herausgeber des Cornhill Magazine schrieb damals selbst ein Ende für den Roman und veröffentlichte es in der Zeitschrift, was aber später ohne dieses letzte Kapitel in Buchform publiziert wurde.

    Ich könnte weinen, weil Mrs. Gaskell gestorben ist, bevor sie das Buch zu Ende schreiben konnte! Die Geschichte ist zwar zuletzt so weit voran geschritten, dass man sich vorstellen kann, wie es ausgehen könnte, aber wie gerne hätte ich den Schluss dieses großartigen Romans aus der Feder der Autorin gelesen! Zu schade, dass sie ihn nicht mehr beenden konnte! Ich werde also ganz bald die Miniserie schauen, da dort ein passendes Ende geschaffen wurde. Die Autorin hatte wohl noch zwei weitere Kapitel geplant und den Inhalt bereits skizziert.

    Mehr zum Inhalt:

    Dieses Buch ist voller Witz, Ironie und Charme und steht den Büchern der anderen Autorinnen aus dem 19. Jahrhundert in nichts nach.

    Elizabeth Gaskell hat die Handlung im frühen 19. Jahrhundert angesiedelt, eine Zeit, die sie selbst als Kind und junge Frau erlebt hat. Dies schimmert immer wieder durch, da sie als auktoriale Erzählerin ab und zu gesellschaftliche und technische Entwicklungen erwähnt, die während der Handlung des Romans noch im Entstehen oder noch nicht vollzogen waren.

    Die Hauptfigur in diesem Roman ist Molly Gibson, deren Mutter früh gestorben ist. Ihr Vater heiratet wieder, wodurch nicht nur eine Stiefmutter, sondern auch eine etwa gleichaltrige Stiefschwester in die Familie kommen. Hinzu kommt eine Adelsfamilie, ein Gutsbesitzer mit seinen Söhnen und verschiedene Dorfbewohner und Verwandte aus London. Meisterhaft beschreibt die Autorin die Beziehungen der Personen untereinander in den verschiedensten Paarungen. So hat sie gegensätzliche Charaktere einander gegenüber gestellt, die sich teilweise ergänzen und teilweise in Konflikte miteinander geraten. Mitunter gerät Molly in ihrem Heimatdorf in die Kritik der Bewohner, da sie sich vermeintlich nicht standesgemäß bzw. schicklich verhält. Bis zur Auflösung des Skandals muss die Protagonistin einiges erdulden.

    Elizabeth Gaskell schafft eine bildhafte Atmosphäre, so dass man sich die beschriebenen Orte und Personen wunderbar vorstellen kann und sich mitten im Geschehen wähnt. So kommt das Ende des Romans, wiewohl ein Happy End bereits absehbar ist, dann doch ziemlich abrupt und reißt die geneigte Leserschaft kurzerhand aus dem wohligen Zugehörigkeitsgefühl, das sich während der Lektüre aufbaut. Vor allem, da sich die Handlung bereits auf das erwartbare Ende zuspitzt und zum Höhepunkt entwickelt.

    Ich hoffe, das Ende der Verfilmung kann mein wundes Herz ein wenig heilen.

    Das Nachwort ergänzt um einige erklärende Details zum Roman und verbindet diesen mit verschiedenen Lebensstationen der Autorin, die zusätzlich in einem Lebenslauf angehängt sind.

    Fazit:

    Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die gerne in die Welt von Jane Austen und die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts abtauchen. Wer sich nicht scheut, etwas altmodische Sprache und die Ansichten und Gesellschaftsformen dieser Zeit und mehr als 500 Seiten zu lesen, kann unbesorgt zu diesem über 800 Seiten starken Werk greifen. Von mir gibt es eine ganz klare Empfehlung!

    Das Buch steht (mit dem Klappentext nach vorne) neben einer Blumen-Postkarte, davor liegt eine getrocknete Rose, daneben steht ein kleiner Alice im Wunderland Eierbecher. Es ist ein Teil der DVD am Bildrand zu sehen.

    Weitere Rezensionen zu Büchern aus dem oder über das 19. Jahrhundert:

  • Rezension: Der Mondscheinsee

    Rezension: Der Mondscheinsee

    Infos:

    • Aus dem Englischen von Charlotte Breuer, Norbert Möllemann
    • Originaltitel: The Forbidden Promise
    • Originalverlag: Avon, London 2020
    • Taschenbuch, Broschur
    • 432 Seiten
    • ISBN: 978-3-328-10573-2
    • Erschienen am  10. August 2022

    Klappentext:

    Packend und romantisch: Der neue Roman der Erfolgsautorin aus England!
    Ein glanzvolles Herrenhaus in den schottischen Highlands. Ein verbotenes Versprechen. Eine Liebe, die dem Schicksal trotzt.

    1940: Der Krieg tobt in ganz Europa. Doch auf Invermoray House in den einsamen schottischen Highlands herrscht noch Frieden. Bis zu Constances 21. Geburtstag, als die junge Erbin des Anwesens kurz vor Mitternacht vor der glamourösen Abendgesellschaft flieht und als Einzige beobachtet, wie ein britisches Flugzeug in den nahegelegenen See stürzt. Constance springt ins Wasser, um den Piloten vor dem sicheren Tod zu retten. Doch das Versprechen, das er ihr abringt, wird ihr Leben auf immer verändern …

    2020: PR-Beraterin Kate soll aus dem verfallenen Invermoray House ein luxuriöses Bed and Breakfast machen. Doch der mysteriöse, wenngleich sehr attraktive Lord legt ihr Steine in den Weg, wo er nur kann. Misstrauisch geworden, taucht Kate tiefer in die Geschichte des Herrenhauses ein – und entdeckt, dass der Name einer früheren Bewohnerin nachträglich aus der Familienchronik gestrichen wurde. Bald ist Kate einer schicksalhaften Liebesgeschichte auf der Spur …

    Das Buch vor einem See, an dem Bäume stehen.
Buchcover: Name der Autorin in gelb über dem Buchtitel in weiß. An einem schottischen See steht ein Herrenhaus, man sieht die Highlands, im Vordergrund geht eine Frau in einem roten Kleid durch lila blühendes Heidekraut auf den See zu. Man sieht sie von hinten.
    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Ich habe das Buch vom Verlag als Rezensionsexemplar erhalten, worüber ich mich sehr gefreut habe. Schottland, starke Gefühle und zwei spannende Geschichten in einer. Solche Romane lese ich sehr gerne!

    Worum es geht:

    Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. 1940 geht es um Constance, die gerade 21 Jahre alt geworden ist und von ihrer eigenen Geburtstagsparty flüchtet, um im Dunkeln am nahen See etwas Zeit für sich zu haben. Sie sieht ein Flugzeug abstürzen und schwimmt zu der Stelle im See, um dem Piloten zu helfen. Sie bringt ihn in die nahe Jagdhütte, die zum Herrenhaus ihrer Eltern gehört, wo er sich von dem Absturz erholen kann. Jedoch will er unter keinen Umständen zurück in den Krieg und fleht sie an, ihn nicht zu verraten. Sie bringt ihm Lebensmittel und die beiden verlieben sich ineinander. Doch diese Liebe steht unter keinem guten Stern.

    Die Liebesgeschichte der beiden entwickelt sich tragisch und ließ mich zeitweise an einem Happy End für sie zweifeln.

    80 Jahre später wird Kate als PR-Beraterin engagiert, um den aktuellen Besitzern dabei zu helfen, aus dem Haus ein Bed & Breakfast zu machen und es so vor dem Verfall zu retten. Der schwierige Start mit dem Sohn ihrer Auftraggeberin sorgt für eine abwechslungsreiche Handlung.

    Nach und nach entdeckt Kate immer mehr faszinierende Details aus der Vergangenheit des Hauses und kommt so einer unglaublichen Geschichte auf die Spur, die helfen kann, das Haus bekannter zu machen und zahlende Gäste anzulocken.

    Fazit:

    Ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen. Es konnte mich fesseln und ich fieberte mit den beiden Protagonistinnen mit. Ihre Schicksale haben mich berührt, der Schreibstil ist bildhaft und fesselnd und erzeugte in mir ein Wechselbad der Gefühle.

    Auch der Wechsel in die jeweils andere Zeitebene lässt die Lektüre nicht langweilig werden und sorgt zusätzlich für Spannung.

    Ich kann dieses zauberhafte Buch wärmstens empfehlen!

    Meine Meinung auf anderen Plattformen:

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    Goodreads

  • Rezension: Sommernacht

    Rezension: Sommernacht

    Infos:

    • Thriller
    • Verlag: Penguin Verlag
    • Autorin: Lucy Foley
    • Übersetzerin: Ivana Marinović
    • Originaltitel: The Guest List
    • Originalverlag: HarperCollins, London 2020
    • Paperback , Klappenbroschur
    • Rezensionsexemplar
    • 448 Seiten
    • Erschienen am 01. März 2021

    Klappentext:

    Vierzehn Gäste. Alle haben ein Geheimnis. Und nicht alle werden die Insel lebend verlassen.

    Eine abgelegene Insel vor der wilden Küste Irlands: An einem Sommertag versammeln sich Familie und alte Freunde, um die Hochzeit von Julia und Will zu feiern. Alles ist bis ins kleinste Detail geplant, es soll ein rauschendes Fest werden – doch der Wind dreht, und ein heftiger Sturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Bald macht das Gerücht die Runde, dass dieser Ort ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Und auch unter den Gästen dringen immer unaufhaltsamer alte Feindseligkeiten und lang begrabene Geheimnisse ans Licht. Dann wird einer der Feiernden tot draußen im Moor gefunden. Und die Situation auf der Insel eskaliert …

    »Auf jeder Seite ein Twist – und ein atemberaubendes Ende!«

    Reese Witherspoon

    Meine Meinung:

    Der Thriller wird von mehreren Personen aus ihrer direkten Sicht erzählt. Ausnahmslos Gäste, die schon einen Tag vor der eigentlichen Hochzeit auf der Insel eintreffen, und auch hin und wieder rückblickend von ihren Leben und den Erlebnissen mit dem Brautpaar berichten, die schlussendlich in die Geschehnisse bei der Hochzeit gipfeln.

    Zwischendurch wird durch den personalen Erzähler ein allgemeiner Blick auf die Gegenwart während der Hochzeitsfeier geworfen. Dies fesselt zusätzlich, da man wissen möchte, wer denn nun sterben muss und warum und vor allem durch wen.

    Nach und nach werden einige Details aus dem Abgrund hervor gekramt, die mehr als genug Gründe liefern, die letztendlich zum Tod führen könnten.
    Bis kurz vor Schluss, weiß man als Leser nicht, wer wie durch wen oder was stirbt.
    Die losen Verbindungen werden bis dahin langsam zu einem Knäuel an Schuld und Reue verknotet.

    Ich muss gestehen, dass ich es jedem zugetraut habe, aber dann doch überrascht war. Denn diese Möglichkeit hatte ich überhaupt nicht auf meiner Liste.

    Die Aufteilung der Kapitel ist eindeutig und man weiß durch die jeweilige Betitelung stets, wer gerade zu Wort kommt und zu welchem Zeitpunkt des Geschehens man sich befindet. So verliert man nicht den Überblick.
    Ich möchte nicht zu viele Worte verlieren, um potentiellen Lesern nicht die Spannung zu rauben.
    Mal wieder ein Buch, das mich völlig in seinen Bann ziehen konnte.

    Fazit:

    Ich kann nur eine dringende Leseempfehlung aussprechen.
    Die Autorin hat die Atmosphäre wirklich großartig erfasst.

    Auch der Schreibstil hat mir ungemein gefallen.

    Die Protagonisten waren mir alle mehr oder weniger sympathisch, was sich beim Lesen sogar wandelte.
    Ich fühlte mich auf die sturmumtoste Insel vor der Küste Irlands versetzt.
    Fast schon konnte ich den Whiskey Hellraiser in meiner Kehle brennen spüren. Schade, dass er nur literarisch existiert. Ich würde ihn gerne probieren.

    Definitiv nicht das letzte Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe.

    Falls Ihr noch weitere Thriller oder Krimis lesen möchtet, könnten Euch weitere meiner Rezensionen als Anreiz dienen:

    Der Tag, an dem ich David B. ermorde

    Kryonium

    Keine Heilige