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  • Vorschau auf die Leipziger Buchmesse 2025

    Vorschau auf die Leipziger Buchmesse 2025

    In einer Woche ist es so weit:

    Die Leipziger Buchmesse öffnet ihre Tore!

    Ich werde dieses Jahr wieder mit meiner lieben Freundin Mo hinreisen und täglich das Messegelände stürmen.

    Wir teilen uns wieder ein Hotelzimmer und haben schon einige Termine – teilweise gemeinsam – geplant, von denen ich heute ein wenig berichten will.

    BL:OOM – Bloggerroom

    Letztes Jahr haben Mo und ich ja bereits kurz in dem speziell für Blogger:innen eingerichteten Raum Pause gemacht. Dieses Jahr wird der Raum wohl noch größer und es finden dort sogar einige Veranstaltungen statt, zu denen man sich im Vorfeld anmelden konnte.

    Blick auf Sitzgelegenheiten im Bloggerroom

    Für folgende Veranstaltungen habe ich mich angemeldet und die Zusage erhalten:

    • Maja Lunde
    • Buchvorstellung der/des Preisträger:ins Belletristik
    • Jane Austen und ihre Welt

    Ich bin schon sehr gespannt, was uns da so alles geboten wird und werde natürlich berichten.

    DuMont

    Außerdem haben sich Mo und ich wieder für die Vorstellung der Herbsttitel des DuMont-Verlags angemeldet. Diese Veranstaltung wird wieder im CCL statt finden. Ich habe ja letztes Jahr schon darüber berichtet und freue mich schon sehr auf die diesjährigen Titel.

    Link zu meinem Messebericht 2024

    bei der DuMont Vorstellung. Leipziger Buchmesse 2024

    Autor:innen treffen

    Dann möchte ich auf jeden Fall gerne Ann-Kathrin Karschnick an ihrem Stand besuchen. Aufgrund einer verlorenen Wette „muss“ sie an einem Tag ein Schildkröten-Kostüm anziehen. Und das möchte ich mir keinesfalls entgehen lassen!

    Ann-Kathrin Karschnick und ich posieren für ein Selfie. Leipziger Buchmesse 2024
    Da waren wir beide noch langhaarig.

    Autorinnenvorstellung Ann-Kathrin Karschnick

    Und dann plane ich noch, zwei weitere Autoren zu treffen.

    André Milewski wird sicherlich wieder beim Stand der drei Autoren-Amigos anzutreffen sein. Ihn habe ich letztes Jahr verpasst.

    Mo und einer der Autoren-Amigos bei der Leipziger Buchmesse 2024

    Martin Gancarczyk wird zu einer Signierstunde am Stand des Second Chances Verlags anzutreffen sein. Ich hoffe, ich schaffe es. Ansonsten muss ich bei der Messe überall nach ihm Ausschau halten.

    Vieles auch spontan

    Dies sind erstmal meine groben Pläne für die Messe. Vielleicht kommt noch der eine oder andere Termin dazu, aber ich möchte nicht, dass es in Stress ausartet und die Messe ganz entspannt angehen.

    Ich bin auch sehr gespannt auf die Stände des diesjährigen Gastlandes Norwegen und möchte auch beim Stand der Ukraine vorbei schauen.

    Vielleicht gehen wir auch abends spontan zu einer der externen Veranstaltungen.

    KrimiLounge

    In der IHK zu Leipzig wird Donnerstag Abend eine Lesung mehrerer Autor:innen stattfinden. Man muss vorab keine Karten kaufen oder reservieren, so dass wir das spontan entscheiden können. Interessant klingt das Programm auf jeden Fall.

    Ich werde berichten und freue mich auf die vielen Eindrücke, die uns nächste Woche erwarten!

  • Lese-Tracking

    Lese-Tracking

    Nutzt Ihr Apps oder andere Social-Reading-Plattformen, um Eure Lesefortschritte zu tracken?

    Ich suche ja immer noch nach der für mich perfekten App, in der ich wirklich alles eintragen kann.

    Ab und zu nutze ich Lovelybooks, aber da wird nicht angezeigt, in welchem Zeitraum eins ein Buch gelesen hat. Wie bei Goodreads finde ich es gut, dass es eine Webseite gibt, die ich über den PC nutzen kann. Ich mag auch die Buchverlosungen, die dort regelmäßig veranstaltet werden und habe schon an so mancher spannenden Leserunde teilgenommen. Eine Lovelybooks-App gibt es nicht. Goodreads hat zusätzlich eine App entwickelt, die wohl mittlerweile auch verbessert wurde. Aber auch die nutze ich nicht.

    Vor ein paar Jahren meldete ich mich bei Read-O an, eine App, in die man seine gesammelten Listen von Goodreads importieren und seinen Lesefortschritt speichern kann.

    Wirklich gut?

    Prinzipiell eine gute Möglichkeit, um nicht jedes gelesene Buch einzeln zu übertragen, aber leider werden nicht immer alle Daten richtig übertragen. Sei es, dass ein Cover plötzlich weg ist oder anders aussieht, oder die Leseupdates oder Bewertungen fehlen oder nicht richtig dargestellt werden. Viele Anwendungen sind mittlerweile hinter einer Bezahlschranke verschwunden. So kann man als „normaler“ User keine Bücher eintragen oder spezielle Statistiken nicht nutzen.

    Und dann?

    Anfang des Jahres berichtete mir eine Freundin von einer weiteren App, Fable, die auch die Möglichkeit anbietet, die Goodreads-Daten zu importieren.

    Also habe ich mich dort erstmal umgesehen und mich dann registriert. Dann habe ich festgestellt, dass ich die Bücher von über zwei Jahren bei Goodreads nicht eingepflegt hatte.

    Ein Import von Read-O zu Fable ist nicht möglich, also habe ich mühsam die fehlenden Daten von Read-O und aus einem Story-Highlight bei Instagram in Goodreads nachgetragen, damit ich sie so in Fable importieren konnte.

    Ich wollte einfach alles vollständig haben und nicht nur einen Monat oder ein Jahr eintragen.

    Fabelhaft?

    Dummerweise gab es auch bei der Übertragung der Daten von Goodreads zu Fable wieder ein Problem: Diese App erkennt nicht alle Bücher der Vergangenheit und trägt dann etwas ein, was ihr am naheliegendsten erscheint. So tauchen jetzt random Bücher auf, die ich nie gelesen habe.

    Außerdem markiert sie nicht automatisch die gelesenen Bücher als abgeschlossen. Was dafür sorgt, dass ich da jetzt einen Ordner namens Finished mit über 645 Büchern habe, der aber nicht in der Fable-Statistik auftaucht. Setze ich dann an den Büchern den Haken finished, listet die App die Bücher als aktuell beendet, was die Statistik für diesen Monat bzw. dieses Jahr komplett zerstört.

    Ansicht der Fable-App.
In den dunklen Feldern, in denen None steht, müssten eigentlich die Bücher der letzten Jahre aufgelistet werden.

    Ich bin also nicht völlig zufrieden mit dieser App. Mit den anderen leider auch nicht. Was mich mehr oder weniger „zwingt“, weiterhin nebenbei ein Notizbuch in Papierform zu führen, in das ich alle gelesenen Bücher / gehörten Hörbücher einschreibe.

    Was ist Fable?

    Fable ist eine Social-Media-Reading-App, die ihren Sitz in Palo Alto, California hat. Dementsprechend ist die Hauptsprache in dieser App Englisch und auch die auswählbaren Bücher sind oft nur auf Englisch zu finden. Aber langsam entwickelt sich diese App und es gibt, gerade bei den Neuerscheinungen, auch Bücher aus anderen Ländern zu finden. Bei älteren Büchern ist es da schwieriger, da sie nicht immer gelistet werden.

    Fable hat sich Diversität und Sichtbarkeit auf die Fahnen geschrieben. Es gibt dort auch Bookclubs und Empfehlungen von Berühmtheiten.

    Bei Fable kann man auch Filme, Serien und Hörbücher tracken.

    Auf dem Home-Bildschirm werden einem die neuesten Beiträge von Freund:innen, bzw. User:innen, denen man folgt, angezeigt. Dort wird auch angezeigt, wenn jemand eine seiner Listen bearbeitet hat.

    Mir gefallen auch die Kategorien, in denen man stöbern und so neue Bücher nach seinem Lesegeschmack entdecken kann.

    Was ist Read-O?

    Read-O ist eine deutschsprachige App, die die führende Social-Media-Reading-App sein möchte. Man kann dort seine Bücher und den Lesefortschritt tracken, Listen anlegen und wöchentliche, monatliche und jährliche Statistiken aufrufen.

    Man kann dort auch Bücher bewerten und sich mit anderen Usern austauschen.

    Die App läuft gleichermaßen auf Android- und iOS-Geräten.

    Fazit:

    Das Design bei Fable gefällt mir sogar besser als bei Read-O, aber ich werde wohl erstmal weiterhin beide Apps parallel nutzen, und mich nebenbei immer mal wieder nach anderen Apps umsehen.

    Eines Tages wird bestimmt jemand die perfekte App für mich entwickeln.

    Trackt Ihr Eure Bücher? Welche Tools nutzt Ihr?

    Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!

  • 25 Jahre Bernd das Brot

    25 Jahre Bernd das Brot

    Heute ist ein brotastischer Tag, denn Bernd das Brot erblickte am 29. Februar vor 25 Jahren das Licht des Backofens!

    Also: Tanzt das Brot!

    Bernd das Brot sitzt mit zwei kleinen Wichteln an einem Tisch, auf dem auf einem Teller Oreos und ein kleiner Brownie liegt, in dem eine Kerze in Form eines B steckt. Bernd trägt einen Partyhut mit Hexe drauf, neben ihm liegt eine Serviette, auf der steht: Schön, dass du da bist! Es liegen kleine Schokoeier herum. Um Bernd herum ist bunte Partydeko verteilt.

    Und aus diesem wunderbrotigen Anlass veranstaltet der KiKA über das Jahr verteilt tolle Aktionen.

    Finde Bernd!

    Angefangen im März mit einer Suche nach Bernd das Brot. Er hat sich nämlich still und heimlich verkrümelt, weil ihm diese ganze Aufmerksamkeit zu viel ist. Und so versteckt er sich in den Sendungen im Kinderkanal. Es gibt einen QR-Code, der immer wieder eingeblendet wird und wenn man Bernd das Brot entdeckt hat, kann man dies über den QR-Code an den KiKA senden und bei einem tollen Gewinnspiel teilnehmen!

    Es gibt tolle Fanpakete zu gewinnen!

    Ich sag’s, wie es ist. Das ist absolut was für mich und meinen BdB!

    Möglicherweise schaue ich ja jetzt im März öfter mal im KiKA rein und nicht nur nachts, wenn die Dauerschleife läuft.

    Unter diesem Link findet Ihr die Infos zum Gewinnspiel.

    Was? Ihr wisst gar nicht, wer Bernd das Brot eigentlich ist?

    Bernd das Brot wurde von Tommy Krappweis erfunden, der von seinem Freund und Co-Autor Norman Cöster inspiriert wurde.

    Bernd erlebt seit 2000 verschiedene Abenteuer, teilweise alleine, teilweise mit seinen Freunden Chili das Schaf und Briegel der Busch. Mal retten sie Robin Hood vor der Hinrichtung, mal sind sie Teilnehmer einer verrückten Olympiade oder singen ohrwurmverdächtige Lieder.

    Seitdem haben sich die drei zu wahren Kultfiguren entwickelt, eine treue Fangemeinde gewonnen und sogar international Aufmerksamkeit erregt. Als ausländischer Reisender scheint es eine große Überraschung zu sein, nachts im Hotelzimmer über den KiKA zu stolpern, wo ein depressives und schlecht gelauntes Brot durchs Weltall treibt und in einer Dauerschleife fantastische Geschichten erlebt. Im Netz findet man lustige Videos darüber.

    Es ist übrigens keine weibliche Backware daran schuld, dass Bernd depressiv ist. Bernd ist, wie er ist. Deprimiert, schlecht gelaunt, sammelt Videos der langweiligsten Eisenbahnstrecken der Welt und versucht, das Muster seiner Raufasertapete auswendig zu lernen. Und viele Eigenschaften mehr.

    Dazu kommentierte Tommy Krappweis über Social Media, als dieses Thema in einer Quizsendung missverständlich formuliert wurde:

    „Die unglückliche Liebe in Paris ist zwar Teil von Bernds Biografie – aber es ist definitiv keine „Frau schuld daran“, dass Bernd ist, wie er ist!“

    Was mache ich eigentlich mit einem Bernd?

    Ich mag Bernd das Brot einfach und schaue die Videos total gerne. Nicht selten bleibe ich nachts auf dem KiKA hängen und lasse die Dauerschleife laufen, bis ich einschlafe, obwohl ich die Clips schon sehr oft gesehen habe. Tommy Krappweis hat schon bei RTL Samstag Nacht voll meinen Humor getroffen. Und das ist heute nicht anders.

    Und dann habe ich Bernd das Brot vor ein paar Jahren im Plüschtierheim entdeckt und musste ihn einfach adoptieren!

    Seitdem nehme ich ihn immer mal wieder mit, wenn ich zum Beispiel zur Buchmesse gehe oder einfach einen Spaziergang mache.

    Ich vermute allerdings, er findet es gar nicht witzig, wenn ich ihn dann dauernd fotografiere.

    (Mein privates Umfeld hat sich bereits daran gewöhnt, dass ich an den verschiedensten Orten plötzlich ein Brot aus der Tasche zaubere und mit der Handykamera hantiere.. Freunde und Familie halten dann einfach peinlich berührt ein wenig Abstand. Meine Mama ist allerdings schon infiziert und entdeckt die schönsten Hintergründe für Fotos!)

    Bernd und Mario

    Brotastische Neuigkeiten!

    Im September gibt es eine neue Serie mit Bernd, Briegel und Chili!

    Besser mit Bernd

    Ich bin wirklich gespannt, was der neue Brotfluencer uns dann für hilfreiche Lifehacks präsentieren wird!

    Und ansonsten schadet es sicher nicht, das ganze Jahr aufmerksam zu bleiben, um keine Brot-Spezialitäten zu verpassen, die der KiKA und Tommy Krappweis uns bestimmt noch servieren werden.

    In diesem Sinne:

    Mist!

    Nun noch eine kleine Auswahl meiner brotigen Fotos:

  • Rezension: Vierhundert Seelen

    Rezension: Vierhundert Seelen

    Infos:

    • 400 Seelen – Die Geschichte des Afrikanischen Amerika 1619 – 2019
    • Herausgeber*innen: Ibram X. Kendi / Keisha N. Blain
    • Verlag: btb
    • Hardcover, 672 Seiten
    • Erschienen: 11.12.2024
    • ISBN: 978-3-442-75986-6
    • Essays von 80 Schwarzen Autor*innen
    • Gedichte von 10 Schwarzen Dichter*innen
    • Originaltitel: Four Hundred Souls
    • Originalverlag: One World Publishing
    • Übersetzer*innen: Aus dem Amerikanischen von Sylvia Bieker, Aminata Cissé Schleicher, Bernd Gockel, Dominique Haensell, Ruth Keen, Marion Kraft, Andrea Kunstmann, Melody Makeda Ledwon, Elke Link, Felix Mayer, Mirjam Nuenning, Anna von Rath, Jacob Thomas, Alexander Wagner, Eleonore Wiedenroth-Coulibaly, Henriette Zeltner-Shane

    Klappentext:

    Im Nummer-1-New-York-Times-Bestseller der Herausgeber Ibram X. Kendi und Keisha N. Blain erzählen 80 außergewöhnliche Stimmen die vierhundertjährige Geschichte des afrikanischen Amerikas von 1619 bis in die unmittelbare Gegenwart.

    Die Geschichte beginnt 1619, ein Jahr vor der Ankunft der Mayflower, als die White Lion etwa 20 »negroes« an der Küste Virginias ausspuckt und damit die afrikanische Präsenz in den späteren Vereinigten Staaten einleitet. Sie führt uns quer durch den enormen Einfluss der Schwarzen auf die Geschicke der jungen Nation.

    Ibram X. Kendi und Keisha N. Blain versammeln 80 Autorinnen und Autoren, die sich der Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln nähern: durch die Augen großer historischer Ikonen oder durch die unerzählten Geschichten einfacher Menschen, durch Orte, Gesetze und Gegenstände. Während sich Themen wie Widerstand und Kampf, Hoffnung und Neuerfindung wie ein roter Faden durch das Buch ziehen, entfaltet diese Sammlung eine verblüffende Bandbreite an Erfahrungen und Ideen, die es in der Community der Schwarzen in Amerika immer gegeben hat. So erzählt dieses Buch u.a. von Leid und Trauma, von Unterdrückung und Befreiung, vom Kampf um Selbstbestimmung und rechtliche Gleichstellung, von gewaltigen Pionier- und Heldentaten, von der Entwicklung von Swing, Rock’n’Roll, Soul, Funk und HipHop und der Entstehung der Black-Lives-Matter-Bewegung.

    Vierhundert Jahre Afrikanisch-Amerikanische Geschichte: Eine Reise voll von unmenschlicher Gewalt, visionären Kämpfen und erstaunlichen Errungenschaften.

    Das Buch liegt auf Rindenmulch und ist mit einem Baumwollzweig dekoriert.
Afrika Amerika Rassismus Sklaverei
    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Das Buch ist mit seinen fast 700 Seiten ein wahres Schwergewicht. Ich finde es wichtig, etwas über die Geschichte zu lernen, die (bisher) nicht in der Schule behandelt wurde oder wird. Es ist wichtig, auch diese furchtbaren und tragischen Schicksale sichtbar zu machen und Schwarzen Menschen eine Stimme zu geben.

    Darum finde ich dieses Buch wirklich gut.

    Hierin kommen Menschen zu Wort, die viel zu oft übersehen, klein geredet oder mundtot gemacht wurden.

    Obwohl so viele Autor*innen an diesem Buch mitgewirkt haben und jede Geschichte auf ihre Weise einzigartig ist und auch für sich stehen kann, erzählt das Buch chronologisch die Geschichte des Schwarzen Amerika, vielfach verflochten mit der heutigen Zeit und ihrer Entwicklung.

    Es beginnt mit der Tatsache, dass die Mayflower, die heute mit dem Thanksgiving Fest überhöht und gefeiert wird, nicht das erste Schiff war, dass an der amerikanischen Küste anlegte. Und dass ihre Passagiere nicht die ersten Menschen waren, die das Land betraten.

    Aber wer, der nicht der Schwarzen Community angehört, hat denn schon von der White Lion gehört?

    Zitat:

    „Allerdings war ein Jahr vor der Mayflower, im Jahr 1619, ein anderes Segelschiff an eben derselben Ostküste vor Anker gegangen. Sein Name war White Lion, und es sollte ebenfalls eines der bedeutendsten Schiffe in der Geschichte der USA werden. Jedoch gibt es kein Verzeichnis mit den Namen der Menschen an Bord und keine Nachfahrengesellschaft.“1

    Manche der Texte erzählen das Schicksal einzelner Afrikaner*innen und ihrer Nachfahren, manche Texte wissen von bedeutsamen Ereignissen zu berichten und setzen diese in den Kontext des großen Ganzen.

    Es werden die Auswirkungen der verschiedenen Gesetze beleuchtet, die den Rassismus gestärkt und die weiße Bevölkerung bevorzugt haben. Es wird über den Konflikt der christlichen Kirchen gesprochen, nach denen jeder Mensch frei ist, der die Taufe empfangen hat, was allerdings nicht für die Schwarzen Sklaven galt. Dabei wurden hanebüchene Begründungen erfunden und Gesetze verabschiedet, die die Vorherrschaft der weißen Bevölkerung und die Eigentumsrechte an Schwarzen Sklaven zementierten.

    Beim Lesen schwankte ich zwischen Wut und Empörung, wie man mit anderen Menschen so unwürdig und gewalttätig umgehen kann, aber ich habe auch größten Respekt und Hochachtung vor dem Willen und dem Durchhaltevermögen der Afro-Amerikaner, sich ihren Platz in der Gesellschaft immer wieder neu zu erstreiten und dem Wunsch aktiv daran mitzuwirken.

    In diesem Buch geht es nicht nur um Baumwolle und den Grund, warum diese vielen Menschen versklavt wurden. Es geht auch um die Ausbeutung der Menschen, auf deren Rücken ein ganzes Land wachsen konnte.

    Zitat:

    „In weniger als zwanzig Jahren sorgte die Sklavenwirtschaft für eine akademische Revolution, die die Anzahl der Colleges verdreifachte und die Bildungsgeografie der ganzen Nation veränderte.

    Die Expansion des Hochschulwesens folgte den Bewegungen der Plantagensklaverei nach Süden und Westen.“2

    Aber es geht nicht nur um Sklaverei und Ausbeutung. Es geht um Widerstand, Hoffnung, Gleichberechtigung, Wertschätzung, Selbstbestimmung und Verbundenheit. Die Schwarze Community begreift sich mittlerweile als zusammen gehörend, um so ihre Bedürfnisse und Wünsche für ein selbst bestimmtes und gleichberechtigtes Leben in Freiheit gemeinsam zu erfüllen.

    „Angelos Bruder, Milton Herndon, starb im Spanischen Bürgerkrieg im Kampf gegen Francos Truppen. Er erklärte damals seinen Männern, warum er sich den Brigaden angeschlossen hatte: „Gestern Äthopien. Heute Spanien. Morgen vielleicht Amerika. Der Faschismus macht vor nichts Halt – wenn wir ihn nicht aufhalten.“ Seine Worte haben ihre Gültigkeit bis heute nicht verloren.“3

    Ich kann dieses Buch wirklich sehr empfehlen. Man muss nicht jeden Aspekt der Afro-Amerikanischen Geschichte kennen, um in diesem Buch einen Mehrwert zur Geschichtsschreibung zu erkennen. Es ist hoffnungsvoll, kämpferisch, mutig und poetisch. Ja, auch die Gedichte verdienen Aufmerksamkeit. Sie sind in der deutschen Ausgabe im englischen Original und der deutschen Übersetzung abgedruckt.

    Es wurde aus unterschiedlichen Perspektiven und mit den verschiedensten Stimmen geschrieben. Es ist es wert, gelesen zu werden.

    Ergänzend:

    Im Bild habe ich einige meiner Bücher von PoC-Autor*innen versammelt:

    Bücher Schwarzer Autor*innen:
400 Seelen / Meine Schwester, die Serienmörderin / Wir brauchen neue Namen / Harlem Shuffle / Underground Railroad / Schwarzes Herz / Country Place

    Rezensionen:

    Hinweise zu den Zitaten:

    1. Seite 24, Autorin: Nikole Hannah-Jones, Übersetzerin: Eleonore Wiedenroth-Coulibaly ↩︎
    2. Seite 269, Autor: Craig Steven Wilder, Übersetzerin: Sylvia Bieker ↩︎
    3. Seite 459, Autor: Robin D.G. Kelley, Übersetzerin: Ruth Keen ↩︎

  • Mein Leseplan 2025

    Mein Leseplan 2025

    Ich habe ja bereits berichtet, wie viele Bücher ich von meinem Leseplan 2024 gelesen habe. Hier könnt Ihr es nachlesen.

    Und obwohl ich nicht alle Bücher geschafft habe, habe ich mir für dieses Jahr wieder eine Liste erstellt, damit ich weiter an meinem SuB-Abbau arbeite.

    Für dieses Jahr habe ich wieder 25 Bücher in meine Planung aufgenommen. Bei Instagram werde ich Beiträge hierzu mit dem Hashtag 25 für 2025 betiteln.

    Hier nun die Liste der Bücher:

    • Eine Nachtigall in New York von Ben Aaronovitch
    • Der Fluch des Hasen von Bora Chung
    • Der Fluch von Ashburn House von Darcy Coates
    • Jenseits der Magie von Tom Felton
    • In Zeiten des Verbrechens von Frank Goldammer
    • Last Line of Defense von Andreas Gruber
    • All About Africa von Stève Hiobi
    • Lost and Fallen – Engelgedöns von Ann-Kathrin Karschnick und Lara Lorenz
    • Mein drittes Leben von Daniela Krien
    • Leviathan 1 von Shiro Kuroi
    • Leviathan 2 von Shiro Kuroi
    • Schöne Bescherung auf Compton Bobbin von Nancy Mitford
    • Unsre verschwundenen Herzen von Celeste Ng
    • Das Sanatorium von Sarah Pearse
    • Die Kriegerin – Tochter der Steppe von Julie Peters
    • Kontur eines Lebens von Jaap Robben
    • Weiße Wolken von Yandé Seck
    • Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne von Saša Stanišić
    • Das Café am Rande der Welt von John Strelecky
    • Die Legende von Sigurd und Gudrun von J.R.R. Tolkien
    • Das tiefste Schwarz von Simone Trojahn
    • Kellerspiele von Simone Trojahn
    • Der Rabe der Bardin von Marion Wiesler
    • Die Wahl des Hochkönigs von Marion Wiesler
    • Heavenly Tyrant von Xiran Jay Zhao

    Einen großen Teil der Bücher habe ich letztes Jahr von der Leipziger Buchmesse mitgebracht.

    Ein paar Bücher bekam ich geschenkt, die meisten sind selbst gekauft.

    Heavenly Tyrant ist in Englisch und die Fortsetzung von Iron Widow, das ich letztes Jahr auf meinem Leseplan hatte.

    Die beiden Leviathan Bände sind Graphic Novels.

    Ich werde berichten, welche Bücher ich schaffe und wie sie mir gefallen haben.

  • Rezension: Die Wut, die bleibt

    Rezension: Die Wut, die bleibt

    Infos:

    • Roman von Mareike Fallwickl
    • Verlag: Rowohlt Buchverlag
    • Erscheinungstermin: 22.03.2022
    • 384 Seiten
    • ISBN: 978-3-498-00296-1

    Über das Buch:

    Mareike Fallwickls Roman über die Last, die auf den ­Frauen ­abgeladen wird, und das Aufbegehren: ­radikal, wachrüttelnd, empowernd.

    Drei Frauen: Die eine entzieht sich dem, was das Leben einer Mutter zumutet. Die anderen beiden, die Tochter und die beste Freundin, müssen Wege finden, diese Lücke zu schließen. Ihre Schicksale verweben sich in diesem bewegenden und kämpferischen Roman darüber, was es heißt, in unserer Gesellschaft Frau zu sein.

    Helene, Mutter von drei Kindern, steht beim Abendessen auf, geht zum Balkon und stürzt sich ohne ein Wort in den Tod. Die Familie ist im Schockzustand. Plötzlich fehlt ihnen alles, was sie bisher zusammengehalten hat: Liebe, Fürsorge, Sicherheit.
    Helenes beste Freundin Sarah, die Helene ihrer Familie wegen zugleich beneidet und bemitleidet hat, wird in den Strudel der Trauer und des Chaos gezogen. Lola, die älteste Tochter von Helene, sucht nach einer Möglichkeit, mit ihren Emotionen fertigzuwerden, und konzentriert sich auf das Gefühl, das am stärksten ist: Wut.

    Mareike Fallwickl skizziert in diesem feministischen Roman auf drastische Weise, was geschieht, wenn eine erschöpfte Mutter aufgibt, beschreibt die Lücken, die sie hinterlässt und die weibliche Wut, die bleibt. Sie seziert Tabuthemen, veraltete Rollenbilder und legt den Finger in die klaffenden Wunden unserer Gesellschaft.

    Die Wut, die bleibt.
Das Buch im Vordergrund, im Hintergrund eine Theaterbühne vor Beginn der Vorstellung.
    Link zum Buch

    Über die Autorin:

    Mareike Fallwickl, 1983 in Hallein bei Salzburg geboren, lebt mit ihrer Familie im Salzburger Land. 2018 erschien Dunkelgrün fast schwarz. 2019 folgte Das Licht ist hier viel heller. Ihr Bestseller Die Wut, die bleibt war ein großer Erfolg bei Presse und Publikum. Die Bühnenfassung hatte im Sommer 2023 Premiere bei den Salzburger Festspielen. Mareike Fallwickl setzt sich für Literaturvermittlung ein, mit Fokus auf weiblichen Erzählstimmen. 

    Meine Meinung zum Buch und Theaterstück:

    Bei einer Geburtstagsfeier unterhielt ich mich mit meiner Cousine über das Buch Die Wut, die bleibt. Sie hatte das Buch im Urlaub gelesen und wollte wissen, ob ich es auch schon gelesen habe, da sie sich unbedingt mit jemandem über den Inhalt austauschen wollte.

    Ich hatte es zwar bereits zu Hause liegen, aber es noch nicht gelesen. Ich hatte allerdings gesehen, dass es bei uns ein Theaterstück gab und wollte eigentlich dort hin gehen. Meine Cousine war begeistert und wir nahmen uns vor, gemeinsam ins Theater zu gehen.

    Vorher wollte ich das Buch gerne lesen, was ich im Oktober auch tat. Auch ich wurde vom Gelesenen mitgerissen und war fest entschlossen, ins Theater zu gehen.

    Anfang Dezember war es dann so weit und meine Cousine und ich gingen zusammen in das Stück.

    An diesem Abend gab es vorab eine Einführung in das Stück und einige informative Hintergründe über das Buch und wie die Autorin auf die Idee kam, es zu schreiben. Wegen dieser Einführung hatten wir auch diesen Termin ausgewählt.

    Einführung zum Stück vor Beginn der Vorstellung. Die Wut, die bleibt.

    Mareike Fallwickl sprach während des Lockdowns mit Freundinnen, die genau wie sie zwischen Homeoffice und Homeschooling festsaßen und diese Situation nicht mehr lange ertrügen. Einige äußerten, dass sie sich bald vom Balkon werfen würden, falls es nicht bald Lockerungen gäbe. Zu der Zeit waren die Impfungen und Lockerungen, die bald darauf folgen würden, noch nicht abzusehen. Aber diese Aussagen und die ganze Situation konnte die Autorin nachvollziehen und schrieb daraufhin Die Wut, die bleibt.

    Die Wut, die bleibt.
Das Buch im Vordergrund, im Hintergrund eine Theaterbühne vor Beginn der Vorstellung.

    Die erste Seite des Buches ist wirklich heftig. Wer aber weiter liest, wird mit einer großartigen Geschichte belohnt.

    Der Roman beginnt mit dem Selbstmord von Helene. Anschließend erzählt die auktoriale Erzählerin wechselnd aus der Sicht von Lola und Helenes bester Freundin Sarah. Zwischendurch gibt es auch Rückblicke, wenn Helene als Geist in Sarahs Alltag auftaucht.

    Helene hat sich die meiste Zeit um die Kinder und den Haushalt gekümmert, während ihr Mann sich darauf verlassen hat, dass zu Hause alles funktioniert, während er arbeitet und generell wenig zu Hause ist. Nach ihrem Tod ist er völlig überfordert mit den Anforderungen, die Kindererziehung und Carearbeit mit sich bringen und flüchtet sich zurück in seinen Alltag, sobald Sarah sich bereit erklärt, die Familie ihrer besten Freundin zu unterstützen. Sie selbst kann durch ihre schriftstellerische Arbeit, ihren Alltag umorganisieren, um sich um die Kinder und den Haushalt zu kümmern, merkt aber schnell, dass ihr alles zu viel wird. Dadurch kann sie nach und nach die Situation ihrer Freundin nachvollziehen. Sie findet jedoch lange nicht die Kraft, sich für ihre eigenen Bedürfnisse einzusetzen und sich gegenüber Johannes und ihrem Freund Leon durchzusetzen.

    Am Beispiel von Helene zeigt Mareike Fallwickl sehr eindringlich den Konflikt zwischen Familie, Arbeit und Selbstfürsorge, dem Frauen permant in ihren Leben ausgesetzt sind.

    Lola beginnt, ihre Trauer und Wut auf ihre Mutter gegen ihren eigenen Körper zu richten, was mit Selbstverletzung und ungesundem Essverhalten einhergeht. Die Anerkennung ihrer Mitschüler:innen auf ihren irgendwann dünneren Körperbau findet sie erst gut, bis sie mit ihrer Freundin einem gewalttätigen Übergriff zum Opfer fällt. Daraufhin entschließen sich die beiden, zu einem Selbstverteidigungskurs zu gehen. Dort lernen sie auch, die Bedürfnisse ihres Körpers zu achten und werden selbstbewusster.

    Ein Grundthema des Buches ist physische und psychische Gewalt. Die verschiedenen Formen der Gewalt werden schonungslos und doch sensibel erzählt. Beim Lesen war ich oft sehr wütend über die Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen, denen Frauen immer noch ausgesetzt sind. Die Antwort, die Lola und ihre Freundinnen darauf finden, habe ich insgeheim doch sehr gefeiert. Sie handeln so, wie Männer es seit Jahrhunderten oft ungestraft tun, haben aber einen anderen Beweggrund. Sie versuchen, Frauen und Mädchen eine Stimme und Sicherheit zu geben.

    Beide Frauen entwickeln sich im Verlauf der Geschichte weiter, was logisch und verständlich beschrieben wird.

    Ich konnte mich mit beiden Figuren identifizieren. Als Tochter und kinderlose Frau kann ich vieles nachvollziehen, was Sarah und Lola bewegt. Die Schwierigkeiten und schönen Seiten der Kindererziehung kenne ich zwar nicht aus erster Hand, aber besitze genug Vorstellungsvermögen und kenne ausreichend Beispiele im eigenen Umfeld, die mich die Perspektiven verstehen lassen.

    Mareike Fallwickl hat ein feministisches, zorniges, empowerndes und spannendes Buch geschrieben, das für alle Frauen spricht. Es polarisiert, provoziert und regt zum Nachdenken und zu Diskussionen an. Es bleibt der Gedanke, dass wir das Patriarchat nur überwinden können, wenn wir Frauen zusammen halten. Sichtbarkeit und gegenseitige Wertschätzung sind die ersten Schritte, um die Fesseln zu sprengen, die uns klein halten.

    Ein paar Worte zum Stück

    Das Theaterstück beginnt, anders als das Buch, mit einem Monolog von Helene, der im Buch erst am Ende steht. Dieser Monolog, der die Geburt von Lola und die tiefen Gefühle der Mutter beinhaltet, wurde so gefühlvoll und berührend transportiert, dass mir bereits in diesem Moment die Tränen liefen.

    Helene ist im Theaterstück die Erzählerin und auch im Stück kann Sarah sie sehen und mit ihr sprechen. Das finde ich großartig umgesetzt. So wird das Leben der beiden Frauen in Rückblicken beleuchtet

    Überhaupt war das ganze Theaterstück eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich würde sogar sagen, das Stück hat mich noch viel stärker berührt als das Buch. Die Kombination aus Handlung, Gefühlen wie Wut, Trauer und Liebe und der Akustik haben mich dermaßen gefesselt und bewegt, dass ich am Ende des Stückes völlig fertig war und mein Ärmel nass geweint war (dummerweise hatte ich meine Taschentücher in meiner Handtasche im Spind eingeschlossen..). Meiner Cousine war es ganz genauso gegangen.

    Nach dem Schlussakt gab es einen minutenlangen, stehenden Applaus aller Zuschauer:innen. Es waren übrigens hauptsächlich weiblich gelesene Personen. Männer waren eindeutig in der Minderheit.

    Auf dem Heimweg hatten meine Cousine und ich auf jeden Fall viel Stoff zum Diskutieren.

    Wir hatten einen großartigen Abend, den wir gerne wiederholen möchten.

    Die leere Bühne nach der Aufführung mit herumliegenden Requisiten. Die Wut, die bleibt.

    Falls Ihr Euch für den Soundtrack des Stücks interessiert, schaut mal bei Spotify vorbei. Dort hat das Schauspielhaus Hannover eine Playlist angelegt. Es sind großartige Songs dabei: Link

    Weitere Rezensionen zum Buch:

    Noch ein paar Fotos mit Szenenbildern:

    Bücher mit Frauenthemen: