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  • Besuch einer Lesung

    Besuch einer Lesung

    Letzte Woche war ich bei einer Lesung, die mit einer Diskussion über die Themen Schwestern und ihre Beziehungen zueinander verbunden war.

    Ich möchte Euch ein wenig davon berichten.

    Zunächst einmal zu den Büchern, die man auch vor Ort kaufen und anschließend von den jeweiligen Autorinnen signieren lassen konnte.

    Triskele

    • Autorin: Miku Sophie Kühmel
    • Verlag: S. FISCHER
    • Roman
    • Erscheinungstermin: 10.08.2022
    • 272 Seiten, gebunden
    • ISBN: 978-3-10-397111-8

    Klappentext:

    Drei Schwestern treffen sich in der Wohnung der Mutter. Die zielstrebige Mercedes ist 48, die flatterhafte Mira ist 32, und Matea, die noch zuhause lebt, ist 16. Ihre Mutter Mone hat sich das Leben genommen und nur wenig hinterlassen: alten Schmuck, die Katze Muriel und einen Brief. Als drei Kinder aus drei Generationen sind sie mit der gleichen Frau aufgewachsen, aber nicht gemeinsam. Wer war Mone für jede einzelne von ihnen? Und was teilen die drei, wenn schon keine Erinnerungen? Matea, verschlossen und in sich gekehrt, muss sich bei ihrer ältesten Schwester in Berlin einleben und verbringt ihre Tage online. Mercedes vergisst manchmal, dass plötzlich ein Teenager bei ihr wohnt, und Mira fühlt sich, wie immer, überflüssig. 

    »Triskele« ist ein verträumter und raubeiniger Roman über Schwesternschaft und über den Zusammenhalt zwischen Frauen in fordernden Zeiten.

    Die Autorin sitzt an einem runden Tisch und signiert ihr Buch. Weitere Bücher liegen auf dem Tisch.
    Link zum Buch

    Schwesternbande

    Wie lebendige Schwestern-Beziehungen gelingen

    • Autorinnen: Cordula und Barbara Ziebell
    • Verlag: Knaur HC
    • Ratgeber
    • Erscheinungstermin: 01.10.2021
    • 240 Seiten, Paperback
    • ISBN: 978-3-426-21497-8

    Klappentext:

    Beziehungen zu Schwestern prägen uns ein Leben lang – auch wenn kein Kontakt mehr besteht, wirkt das innere Band unterbewusst weiter. Oft sind Schwestern die besten Freundinnen und intimsten Vertrauten. Ihre Beziehungen können durch große emotionale Nähe, Solidarität und Freude gekennzeichnet sein, aber auch durch Neid, Rivalität und Kontaktabbrüche. Geschwisterliche Erfahrungen und Prägungen begleiten uns überall: in Paar-Beziehungen, in Freundschaften, im Berufsleben.

    Die Schwestern Cordula und Barbara Ziebell sind in Beratung, Coaching und Therapie erfahren. Sie zeigen uns mit diesem Ratgeber, wie lebendige Schwestern-Beziehungen gelingen können. Durch Fallbeispiele und praktische Übungen decken sie typische Beziehungs-Muster unter Schwestern auf und helfen uns, unsere Schwestern-Dynamiken besser zu verstehen, Konflikte zu lösen sowie neue Perspektiven zu finden. Zu einem versöhnlicheren Umgang unter Geschwistern beizutragen, ist den beiden Schwestern eine Herzensangelegenheit!

    »Wenige Beziehungen sind so intensiv und vielschichtig wie die von Schwestern.«
    Cordula und Barbara Ziebell

    Link zur Seite der Autorinnen

    Die Autorin sitzt an einem runden Tisch und signiert ihr Buch.
    Link zum Buch

    Nun noch ein paar Worte zu meinen Eindrücken:

    Vor ein paar Wochen bekam ich das Buch von Miku Sophie Kühmel in einer Schmökerbox. Das Thema der Box war (un)gleich und die Beschreibung klang so gut, dass ich mir die Box bestellt habe.

    Als ich das Buch dann in den Händen hielt, las ich auf der Seite vom Literaturhaus Hannover über die Lesung unter dem Thema Resonanzen, so dass ich das Buch direkt gelesen habe und beschloss, die Veranstaltung zu besuchen.

    Begleittext zur Veranstaltung:

    Donnerstag, 8.9.2022 / 19.30 Uhr

    RESONANZEN

    RESONANZEN „GESCHWISTER“mit Miku Sophie Kühmel und Cordula Ziebell

    MODERATION: MARTINA SULNER

    Miku Sophie Kühmel 
© Andreas Labes
    Miku Sophie Kühmel© Andreas Labes
    Cordula Ziebell
© privat
    Cordula Ziebell© privat

    Es ist oft die längste Beziehung des Lebens und selbst, wer keine Geschwister hat, kann diese vermissen. Kein Wunder: Schon die Literatur zeugt nicht erst seit Grimms Brüderchen und Schwesterchen von zahlreichen Geschichten inniger Geschwisterbeziehung. Und doch sind diese Stoffe selten harmlos, während die Geschwisterbeziehung in Forschung oder Psychologie bisher weitgehend als solches galt.

    Aber das hat sich geändert: Neue Sichtweisen, neue Geschichten entstehen. Miku Sophie Kühmel erzählt in Triskele so eine Geschichte: ein verträumter wie raubeiniger Roman, der womöglich genau durch diesen Widerspruch ins Schwarze trifft. Mones Töchter erben von ihr nur alten Schmuck, die Katze Muriel und einen Brief. Die drei Schwestern aus drei Generationen sind nicht gemeinsam aufgewachsen. Wer war Mone für jede von ihnen? Und was teilen die drei, wenn schon keine Erinnerungen?

    Von Mädchen wird allgemein erwartet, besonders harmonisch verschwistert zu sein. Rivalität unter Jungen gilt schon eher als normal und doch ist die Brüderlichkeit das Synonym für unverbrüchliche Treue. Wie das lebenswirklich aussieht, weiß Cordula Ziebell, die sich als Coach zusammen mit ihrer Schwester  auf Arbeit an Geschwisterbeziehungen spezialisiert hat.

    Martina Sulner spricht mit beiden über künstlerische, historische und psychologische Aspekte der Geschwisterschaft.

    (Link zur Quelle)

    Meine Eindrücke:

    Die Veranstaltungen vom Literaturhaus finden in der Regel im Künstlerhaus statt, das ich schon als Kind sehr gerne besuchte. Besonders die beiden liegenden Löwen vor dem Eingang seitlich der Treppen haben es mir damals angetan. So finde ich das Gebäude heute noch äußerst ansprechend und sehr fotogen.

    Man sieht die Front eines Hauses mit braunen Klinkersteinen. Zum Eingang des Hauses führt eine breite Treppe, die rechts und links von einem liegenden Löwen flankiert wird.
Es ist dunkel und einige der hohen Fenster sind erleuchtet.
    Eingangsportal des Künstlerhauses im Dunkeln
    Das gleiche Gebäude wie vorher, nur bei Tag und nicht die komplette Front im Bild zu sehen.
Vor dem Gebäude hängt ein großer Kronleuchter über der Straße.
Über den Eingangsportalen steht: Künstlerhaus der Stadt Hannover
    Künstlerhaus der Stadt Hannover

    Ich war einige Minuten vor Einlassbeginn vor Ort und konnte einige Fotos machen.

    Im Vordergrund das Buch Triskele, Im Hintergrund das Gebäude.
    Buch im Vordergrund

    Sobald ich meine Eintrittskarte gekauft hatte und den Lesesaal betreten konnte, stand ich auch schon vor einem Tisch mit den Büchern der geladenen Autorinnen des Abends. Triskele konnte ich ja bereits mein Eigen nennen, aber den Vorgängerroman hatte ich noch nicht und konnte ihn dort als Taschenbuch erwerben.

    Ebenfalls kaufte ich das Buch Schwesternbande von den Schwestern Ziebell.

    Alle drei Bücher lies ich später signieren.

    Der Beginn des Abends

    Nachdem alle ihre Plätze eingenommen hatten, konnte es nach einer kurzen Wartezeit losgehen. Zunächst wurden die Teilnehmenden Sprecherinnen kurz vorgestellt und dann eröffnete auch schon Martina Sulner als Moderatorin des Abends die Gesprächsrunde.

    Zwischendurch wurde aus den beiden genannten Büchern einige Abschnitte vorgelesen, was wiederum zu weiteren Gesprächsansätzen führte. Es war ein sehr kurzweiliger und informativer Abend, der mich zum Nachdenken angeregt hat.

    Als ältere von zwei Schwestern konnte ich so viele angesprochene Aspekte nachvollziehen, aber auch neue Denkansätze mitnehmen, wenn es zum Beispiel darum geht, dass Schwestern ihre Eltern in unterschiedlichen Lebensphasen kennen (lernen) und vieles zwar gleichzeitig erleben, aber völlig anders wahrnehmen.

    Auch wurde mein Blick auf die unterschiedlichen Geschwister-Konstellationen, die ich in meiner Familie erleben kann, nochmal neu geöffnet.

    Die Schwestern Ziebell bieten Workshops vor allem für Schwestern an, um ihnen zu helfen, ihre Beziehungen zueinander zu verbessern. In dem Gespräch wurde auch erwähnt, dass es manchmal einfach nicht klappt und es für alle beteiligten ein zwar schmerzvoller, aber gangbarer Ausweg ist, die Beziehung zueinander abzubrechen oder auf ein Minimum zu reduzieren.

    Auch die Rollenvorstellungen und Erwartungen der Gesellschaft an Geschwister waren ein Thema in diesem Gespräch. Als Schwester oder Bruder sollte man diese ebenso reflektieren und sich bewusst machen, wie die Erfahrungen mit Menschen außerhalb des Geschwisterkreises. Das alles prägt die Beziehungen und das Verhalten von Geschwistern.

    Auch Miku Sophie Kühmel ist eine Schwester und konnte bei ihrem Roman aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz schöpfen. Der Roman ist nicht autobiographisch, aber einige Aspekte aus ihrem Leben als jüngste Schwester hat sie in ihre Figuren einfließen lassen, wie sie im Gespräch sagte.

    Überhaupt gefielen mir beide Autorinnen in dem Gespräch, wobei Frau Kühmel ein wenig lebhafter vorlas als Frau Ziebell, was aber sicherlich auch der Natur der Sache geschuldet sein mag. Aber der Text, den Frau Ziebell vorlas, machte mir Lust darauf, das Buch bald zu lesen und auch im Familienkreis darüber zu sprechen.

    Wer selbst Geschwister hat, sollte definitiv einen Blick auf die oben genannten Bücher werfen und sich vielleicht mit dem Thema eingehender beschäftigen.

    Mir hat der wirklich interessante Abend sehr gefallen.

  • Buchvorstellung: Feindbild Frau von Rolf Pohl

    Buchvorstellung: Feindbild Frau von Rolf Pohl

    Klappentext:

    Sexuelle Gewalt ist männlich. Täglich konfrontieren uns die Medien mit Berichten über „normale“ sexuelle Belästigungen, Vergewaltigungen oder gar Sexualmorde. Was sind die tieferen Ursachen für dieses Verhalten? Rolf Pohl kommt zu der Erkenntnis, daß diesen Gewaltformen eine ambivalente bis feindselige Einstellung zu Frauen zugrunde liegt, die als Tendenz bei fast allen Männern nachweisbar ist. Weiblichkeit wird von Männern unbewußt als Bedrohung erlebt und deshalb abgewehrt. Pohl weist nach, daß die gängigen Erklärungsversuche zu kurz greifen, die sexuelle Gewalthandlungen ausschließlich als Ausdruck männlicher Macht deuten und die Sexualität des Mannes unberücksichtigt lassen.

    Der Autor verknüpft den Ursprung geschlechtsbezogener Gewalt mit der geschichtlich-gesellschaftlichen Entstehung und Entwicklung der männlichen Sexualität und ihrer phallisch-aggressiven Ausrichtung. Denn entscheidend sind nicht allein die Triebgrundlagen von Sexualität und Aggression, sondern ihre Bindung an das gemeinsame Objekt: die Frau. Die typisch männliche Gewaltbereitschaft entspringt einer aus Lust, Angst, Neid, Wut und Hass bestimmten unbewußten Einstellung zur Weiblichkeit.

    Anhand einschlägiger ethnologischer und kulturvergleichender Studien zeichnet der Autor zunächst nach, wie unter dem Druck vorherrschender Männlichkeitsbilder die Verbindungen von Sexualität und Aggressivität auch in die Körper eingeschrieben werden. Männliche Initiationsriten unter Ausschluß der Frauen und der gesellschaftlichen Abwertung von Weiblichkeit sind für die kulturelle Erzeugung hegemonialer Männlichkeit entscheidend. Im weiteren untersucht Pohl die Wege der männlichen Sozialisation in westlichen Gesellschaften und setzt sich kritisch mit psychoanalytischen Erklärungsansätzen auseinander, die er mit neueren sozialpsychologischen Forschungen konfrontiert. Abschließend diskutiert der Autor das Verhältnis von männlicher Sexualität und Destruktionslust am Beispiel von Massenvergewaltigungen unter Kriegsbedingungen aus jüngster Zeit.

    Hass und Gewaltbereitschaft gegenüber Frauen, so die Kernthese des Autors, ist auch als Ergebnis einer Leugnung und Abwehr der männlichen, auf den weiblichen Körper gerichteten Begierde zu verstehen. Die durch Frauen ausgelöste sexuelle Erregung bestätigt die Abhängigkeit des Mannes und entlarvt die im männlichen Autonomiewunsch enthaltene Idee vollkommener Beherrschung und Kontrolle als wahnhafte Illusion.

    Rolf Pohl, Jg. 1951, lehrte bis 2017 am Psychologischen Institut der Universität Hannover. Im Offizin Verlag erschien von ihm bereits: Normalität und Massenpathologie – Ernst Simmel. In: Judentum und politische Existenz. 2000; Normalität und Pathologie. Sozialpsychologische Anmerkungen zum Umgang mit der NS-Gewalt in der deutschen Nachkriegsgesellschaft. In: Gewalt und Zivilisation in der bürgerlichen Gesellschaft. Kritische Interventionen, Bd. 6. 2001. Er gab mit Joachim Perels den eben erschienen Band heraus: Nazi-Täter in der deutschen Gesellschaft. Offizin Verlag 2002

    Das Buch wurde bei der Lesung im Literaturhaus erwähnt. Leider ist es momentan vergriffen, wird aber bald in überarbeiteter Fassung neu heraus gegeben. Ich werde es dann ganz bestimmt auch lesen. Das Thema interessiert mich sehr. Rolf Pohl hat bei dem Gespräch im Literaturhaus viele interessante und spannende Dinge über Geschlechterrollen und die Frauen im besonderen gesagt. Ich habe ihm sehr gerne zugehört.

  • Lesung und Buchvorstellung: Die Geschichte der Frau von Feridun Zaimoglu

    Lesung und Buchvorstellung: Die Geschichte der Frau von Feridun Zaimoglu

    Klappentext:

    Ein literarisches Abenteuer, ein großer Gesang, ein feministisches Manifest: Feridun Zaimoglus neuer Roman ist ein unverfrorenes Bekenntnis zur Notwendigkeit einer neuen Menschheitserzählung – aus der Sicht der Frau.

    Dieses Buch erzählt eine unerhörte Geschichte. Es lässt zehn außerordentliche Frauen zur Sprache kommen vom Zeitalter der Heroen bis in die Gegenwart. Es sind Menschen, deren Sicht auf die Dinge nicht überliefert wurde. Weil Männer geboten, die Wahrheit tilgten und die Lüge zur Sage verdichteten. Diesen Frauen war es vorbehalten, schweigend unsichtbar zu bleiben oder dekorativ im Bild zu stehen. Doch nun sprechen sie – klar und laut, wie eine abgefeuerte Kugel.

    Feridun Zaimoglu zeigt sich in seinem neuen Roman erneut als ein Meister der Vielstimmigkeit. Was ihm dabei gelingt, ist ein regelrechtes Wunder. Die Figuren dieses Buches klingen nicht nur lebendig – sie werden es: von Antigone über Judith bis Valerie Solanas. Kraftvoll, poetisch und subversiv. Kein Friedensangebot. Keine Schmeichelei. Tabula Rasa!

    Folgende Frauen kommen zu Wort:

    Zippora 1490 v. Chr. – schwarzhäutige Frau des Moses 

    Antigone Zeitalter der Heroen – Streiterin gegen Gewaltherrschaft 

    Judith 6. Tag nach der Auferstehung – Jüngerin Jesu, Frau des Judas 

    Brunhild 429 – zaubermächtige Walküre, Kriegerkönigin 

    Prista Frühbottin 1540 – heilkundige Frau, der Hexerei bezichtigt 

    Lore Lay 1799 – Magd, die sich vom Dichter nicht bannen lässt 

    Lisette Bielstein 1849 – rote Fabrikantentochter 

    Hildrun Tilmanns 1945 – Trümmerfrau 

    Leyla 1965 – Gastarbeiterin der ersten Stunde 

    Valerie Solanas 1968 – Feministin, die zur Waffe greift 

    Ich war ja Donnerstag Abend mit zwei Damen unseres Lesekreises bei der Lesung im Literaturhaus. Es war ein überaus spannender, interessanter und kurzweiliger Abend.

    Martina Sulner moderierte den Abend, Feridun Zaimoglu las aus seinem Buch (Ausschnitte aus Lore Lay und Valerie Solanas) und berichtete einiges Faszinierendes über die Entstehung des Buches. Dabei war die Auswahl der Protagonistinnen willkürlich. Feridun Zaimoglu verwandelt sich während der Entstehung eines neuen Buches in seine Protagonisten und streift sozusagen sein Selbst ab und wird zu der Frau, die durch ihn ihre Geschichte erzählt. Das Thema war dabei keine Frage von Interesse, sondern er brannte förmlich dafür. Die Wut der Frauen hat sich durch ihn bahn gebrochen und so entstand das Buch. Ein Buch über kämpfende Frauen und die Kämpfe der Frauen. Er wollte sie aus ihren bisherigen Rollen als Assistenzfiguren, Stichwort- und Ideengeber befreien.

    Umrahmt wurde die Lesung von einer Diskussion von Feridun Zaimoglu und Rolf Pohl über die Rolle der Frau in der Gesellschaft und den Feminismus und fragten zurecht: „In was für einer „Zivilisation“ leben wir bitte, in der Frauen immer noch dem alltäglichen Sexismus und sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind?“ Und das nicht nur ‚in anderen Ländern‘! Es wurden viele Dinge angesprochen, über die ich so noch nicht nachgedacht habe, oder die ich aus dem Blickwinkel noch nicht betrachtet habe.

    Spannend fand ich auch die Tatsache, dass es etwa 45.000 Professoren in Deutschland gibt, aber nur etwa 150 von ihnen ganz oder teilweise mit der Thematik der Gender- / Geschlechterstudien befasst sind. Populistische Stimmen und Kritiker von Gleichberechtigung tun aber immer so, als wäre das etwas ganz Furchtbares. Dabei ist das eher die Angst der Männer vor den Frauen, die befürchten, ihre Macht und ihre vermeintliche Vormachtstellung zu verlieren. Dabei geben sie sich der Lächerlichkeit der Selbsterhebung hin.

    Am Ende hatten zwar beide keine Patentlösung für die sofortige Gleichberechtigung der Frau, gaben aber im Laufe des Abends viele Gedanken und Überlegungen preis, wie sich Frauen emanzipieren können. Man muss die festgefahrenen und betonierten Strukturen der Gesellschaft und die Prägung der Kinder durchbrechen, um überhaupt Änderungen und eine bessere Entwicklung zu vollbringen, weg von einem Leben voll männergemachter Realität.

    Feridun Zaimoglu äußerte auch seine Bewunderung gegenüber Shakespeare, der in seinen Werken die Mittel der Macht und das Unverständnis der Mächtigen dargestellt hat. Er hält ihn für einen großartigen Schriftsteller, der das so erkannt und erzählt hat.

    Feridun Zaimoglu hat eine besondere Art, aus seinen Büchern vorzulesen, die mich sehr gefesselt hat. Ich habe mir von ihm und auch von Rolf Pohl ein Autogramm geben lassen und habe mir auch das Buch gekauft und es signieren lassen. Ich werde es ganz bald lesen, da sich die kurzen Abschnitte bei der Lesung schon sehr gut anhörten und ich nun einfach große Lust habe, das Buch komplett zu lesen.

    Alle drei Beteiligten bekamen nach dem Gespräch großen Applaus des zumeist weiblichen Publikums. Der Saal war übrigens bis auf den letzten Platz besetzt.

    Das Buch von Rolf Pohl „Feindbild Frau“ wurde auch kurz angesprochen, welches ich Euch morgen in einem separaten Beitrag vorstellen werde.

    Nun möchte ich Euch noch ein paar Fotos der Veranstaltung zeigen.

    Deko an der Wand
    Mein neuer Schatz! 🙂
  • Vorfreude: Lesung im Literaturhaus

    Vorfreude: Lesung im Literaturhaus

    Ich gehe heute Abend zu einer Lesung von Feridun Zaimoglu ins Literaturhaus Hannover. Kennt Ihr den Autoren oder Bücher von ihm?

    Ich freue mich schon sehr darauf und bin schon sehr gespannt, was mich da erwartet.

    Hoffentlich bekomme ich an der Abendkasse noch eine Karte! Ich kann mir vorstellen, dass es da doch ziemlich gut besucht ist, bei so einem interessanten Thema.

    Ich werde natürlich darüber berichten!

    Hier habt Ihr die Möglichkeit, etwas zum Thema und dem Autoren zu erfahren: Klick mich.

    Besucht Ihr auch manchmal Lesungen? Welche Themen interessieren Euch da hauptsächlich?