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  • Rezension: Sinfonie der Lust von Ayana Hunter

    Rezension: Sinfonie der Lust von Ayana Hunter

    Klappentext:

    Lara fühlt sich in ihrer Ehe gefangen und sehnt sich nach erotischem Neuland.
    Marc ist ein Mann, dem eigentlich alles in den Schoß fällt. Die Frau fürs Leben hat er aber noch nicht gefunden, weil ihm die Schwärmerei für seine Jugendliebe immer wieder im Weg steht.
    Ihre Freunde Vanessa und Ben, die selbst nicht so richtig zueinanderfinden, bringen Marc auf Umwegen dazu, Lara in ein erotisches Spiel zu verwickeln.
    Lara weiß nicht, wer hinter dem geheimnisvollen Fremden steckt, der ihre düstersten Fantasien zum Leben erweckt. Doch gerade als Bens Plan aufzugehen scheint, passiert etwas Unerwartetes und das Chaos nimmt seinen Lauf. Was als sinnliche Sinfonie geplant war, zieht alle Beteiligten in einen wilden Strudel aus Liebe, Lust und Leidenschaft.

    Blue Panther Books, Taschenbuch, 392 Seiten

    Meine Meinung:

    Ich habe das Buch vom Verlag als Rezensionsexemplar erhalten, was meine Meinung jedoch nicht beeinflusst hat. Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des Taschenbuches.

    Die nächsten Sätze könnten kleine Spoiler enthalten, was aber das Lesevergnügen nicht schmälern sollte.

    Die Personen, die auf dem Cover abgebildet sind, spiegeln das Thema eigentlich gut wieder, obwohl sie mir etwas jung dargestellt erscheinen. Doch das Cover und der Klappentext hatten mich neugierig auf die Geschichte gemacht.

    Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht der Protagonisten Lara und Marc, sowie Vanessa und Ben erzählt. Alle vier haben es in ihren Berufen bereits zu etwas gebracht und stehen fest im Leben. Das Hauptaugenmerk liegt darin in dem Versuch des einen Paares, die anderen beiden durch eine List zusammen zu bringen und so von ihren bisherigen Beziehungen zu befreien. Es gibt somit durch die Nebencharaktere einige Verwicklungen und sogar eine gewisse Dramatik, die die Handlung von üblichen Erotikromanen abhebt.

    Die erotischen Szenen sind passend in die Handlung eingearbeitet und gleiten niemals ins Vulgäre ab, was ich als sehr angenehm empfand. Auch fand ich den Anteil an Handlung im Gegensatz zu vielen anderen Erotikromanen als erfrischend hoch und wertig. Als schöne Abwechslung empfand ich es auch, dass die Geschichte komplett in Deutschland, hauptsächlich in Berlin spielt.

    Die Aufgaben, die sich Marc für Lara ausdenkt, sind jeweils mit passenden Musiktiteln und Zitaten aus Liedern betitelt. Die Aufgaben selbst werden dann im Laufe der Handlung offenbart, so dass man als Leser nicht vorher sehen kann, was genau passieren wird. Dies lässt einiges an Spannung entstehen.

    Ich fand den Konflikt, in dem Marc steckt, etwas oberflächlich behandelt. Daraus hätte man mehr machen können. Seine Obsession für Juliette, die der Beziehung mit Lara im Weg steht und seine innere Zerrissenheit zwischen den beiden Frauen, hätte viel mehr Potenzial für eine starke Handlung gehabt. So ist der zum Ende plötzlich auftauchende Ehemann einer der beiden Frauen in meinen Augen etwas überflüssig. Dieser Handlungsstrang wirkte auf mich zu konstruiert. Es hatte den Anschein, als bräuchte Marc eine Unterstützung, ohne die er sich nicht für eine der Frauen entscheiden kann. So hatte das ganze einen etwas faden Beigeschmack.

    Auch Bens Kletterausflüge empfand ich als nicht zwingend notwendige Nebenhandlung, die aber offenbar einige Zusammenhänge erklären sollte.

    Dennoch ist das Buch als kleiner Happen zwischendurch lesenswert und fesselnd.

    Bei Mo findet Ihr eine weitere Rezension: Mo und die Macht der Buchstaben

  • Rezension: Mine von Myriam Brixton

    Rezension: Mine von Myriam Brixton

    Klappentext:

    Jonathan ist mächtig. Jonathan ist skrupellos. Jonathan ist reich. Sex ist für ihn ein Ventil, um neue Kräfte zu tanken. Kräfte, die er braucht, um seine undurchsichtigen Geschäfte, seine Karriere und seinen Machteinfluss voranzutreiben. Er benutzt Frauen, ohne auch nur das Geringste für sie zu empfinden – bis er auf Isabell trifft. Sie ist klug, schön und eine Kämpferin. Isabell möchte studieren und sich ein Leben in Würde und Freude zurückerobern. Ein Leben, das sie durch einen tragischen Schicksalsschlag verloren hat. Dafür ist sie bereit, ihren Körper zu verkaufen.
    Jonathan gabelt die junge Frau von der Straße auf und nimmt sie unter Vertrag. Ihr Körper gehört fortan ihm. Im Gegenzug dazu finanziert er ihr Studium und stellt ihr eine Wohnung zur Verfügung.
    Nur Jonathan ist ihr Körper vorbehalten. Sie ist sein Spielzeug, das er mit niemand anderem teilen will.
    Doch bald schon bemerkt Jonathan, dass Isabell anders ist. Dass sie ihn verändert und seinem Herzen gefährlich nahe kommt.
    Isabell wird für Jonathan zur Bedrohung, der er mit roher Gewalt begegnet.
    Wird die junge Frau es schaffen, ungebrochen aus diesem Deal hervorzugehen?

    Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

    Meine Meinung:

    Ich habe das Buch vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

    Ich muss gestehen, dass ich hin und her gerissen bin, was diese Geschichte angeht. Einerseits fand ich es anfangs grässlich, vor allem, was die 10-jährige Isabell erlebt hat, aber auch, wie Jonathan mit Frauen umgeht.
    Andererseits hat mich das Buch irgendwann gepackt und ich konnte es nicht mehr weg legen.
    Die Feministin in mir tobte beim Lesen der widerwärtigen Praktiken, die Jonathan mit Frauen auslebte.
    Aber ich war auch von Isabells Geschichte fasziniert. Eine Frau, die so jung schon ganz auf sich selbst gestellt ist und sich ihren Schulabschluss erkämpft und dann unbedingt studieren will, um sich ein besseres Leben aufzubauen, ließ mich zwischen Mitleid und Respekt schwanken. Teilweise war ich fassungslos, wie naiv sie einfach losspazierte, um in möglichst kurzer Zeit, möglichst viel Geld für das Studium zu verdienen. Teilweise freute ich mich aber auch mit ihr, wenn sie wieder einen Schritt weiter gekommen war.

    Es gibt im Buch keine Kapitel, die jeweiligen Abschnitte wurden in verschiedenen Schriftarten dargestellt: Jonathan erzählte aus seiner Sicht in Kursivschrift, damit fängt das Buch auch an; Isabell erzählte ihre Geschichte in normaler Schrift. So wusste ich immer, wer gerade erzählte. Die Abschnitte gingen teilweise fließend ineinander über. Manchmal wurde eine Szene aus beiden Sichtweisen erzählt, so dass man immer genau wusste, was die Protagonisten gerade dachten und taten.

    Der Schreibstil selbst gefiel mir. Die Autorin erzählt fesselnd und bildhaft, was bei manchen Szenen fieses Kopfkino auslöste.
    Jonathan ist machtbesessen, brutal und pervers. Frauen sind für ihn nur Objekte, die er zu seiner Befriedigung benutzt und dann wieder fallen lässt. So einem Mann möchte ich wirklich niemals ausgeliefert sein. Dennoch weckt Isabell in ihm eine Art zarte Seite, die ihn völlig unvorhersehbar handeln lässt. Mal beschenkt er Isabell, mal vergewaltigt er sie. (Man muss es so klar sagen, weil nicht alle Leser solche Szenen lesen möchten.)

    Das Buch ist abstoßend, unbarmherzig, fesselnd und dann wieder berührend, tragisch und hoffnungsvoll.
    Das Ende sehnt man geradezu herbei und ist dann doch überrascht, wenn das Buch auf einmal ausgelesen ist. (Man erwartet irgendwie immer noch eine furchtbare Katastrophe.)

    Allerdings fällt das Buch für mich nicht in das Genre SM.
    SM setzt immer zwei gleichberechtigte Partner voraus, die beide wissen, worauf sie sich einlassen und dieses auch wirklich wollen. Außerdem gibt es beim SM klare Grenzen, die in diesem Buch alle permanent überschritten werden.
    Von der psychologischen Warte ist das Buch aber durchaus faszinierend. Wie gesagt, ich war hin und her gerissen und konnte das Buch ab einer bestimmten Stelle nicht mehr weg legen, weil ich einfach wissen wollte, wie es endet. Wahrscheinlich spricht es eine dunkle, voyeuristische Seite in mir an.

    Zartbesaiteten Menschen kann man das Buch auf keinen Fall empfehlen. Auch wer Romantik und ansprechende Erotik erwartet, wird in diesem Buch enttäuscht werden. Wer mal in die Abgründe der menschlichen Gesellschaft schauen möchte, kann bei diesem Buch zugreifen.

  • Rezension: Die sexuellen Gefälligkeiten der Lady Julie von Johanna Söllner

    Rezension: Die sexuellen Gefälligkeiten der Lady Julie von Johanna Söllner

    Klappentext:

    Mein Name ist Julie de Abbeyville. Ich bin jung. Ich bin reich. Und ich bin frei. Denn mein Mann Charles ist tot. Er konnte mir nie geben, was ich brauche, besonders in sexueller Hinsicht. Wie oft bin ich schlaflos wach gelegen und habe von lustvollen Liebesspielen geträumt?
    Jetzt lasse ich meine Träume wahr werden. Ich plane eine Reise um die Welt. Ich möchte das pralle Leben erfahren, am eigenen Leib erleben, wie man woanders liebt. Sex in der Hauptstadt der Liebe. Die Geheimnisse des Orients. Und wie war das mit dem Kamasutra? Ich werde hemmungslos sein und keine Erfahrung auslassen, so seltsam oder verwegen sie auch erscheinen mag.
    Ich reise ohne Geld und bin zuversichtlich, dass es überall auf der Welt genügend Gentlemen gibt, die nur zu gern bereit sind, einer hübschen englischen Lady weiterzuhelfen. Selbstverständlich dürfen sie von mir dann auch eine Gefälligkeit erwarten. Möchtest du auch eine Gefälligkeit von Lady Julie? Dann warte nicht und komm …

    Meine Meinung:

    Der Blue Panther Books Verlag sollte mittlerweile allgemein bekannt sein für die unterschiedlichsten Bücher im Erotikgenre. Und als ich gefragt wurde, ob ich nicht mal wieder ein Buch rezensieren möchte, habe ich mich für Lady Julie entschieden, da mir das Cover gefiel und der Klappentext mich neugierig machte.

    Die Bereitstellung des Rezensionsexemplares hat meine Meinung nicht beeinflusst.

    Der Roman spielt im viktorianischen Zeitalter, also zu einer Zeit, als Frauen wenig zu melden hatten, weder als Tochter aus gutem Hause, noch als Ehefrau. So wird Lady Julie von ihren Eltern zu einer lieblosen Ehe gezwungen, in der sie von ihrem wesentlichen älteren Mann nicht liebevoll behandelt wird. Als er dann stirbt, fühlt sich Lady Julie zum ersten Mal frei und hat nicht vor, so bald wieder in den Stand der Ehe zu treten, auch wenn es unüblich ist zu der Zeit, dass eine Frau ohne männlichen Vormund durchs Leben geht. Ganz im Gegenteil, Lady Julie plant eine Weltreise, auf der sie die verschiedenen Arten der körperlichen Liebe kennen lernen will. Und so begleitet der Leser die dickköpfige Lady durch so manches Abenteuer, in dem es auch manches Mal um ihr nacktes Überleben geht.

    Das Buch ist komplett aus der Sicht von Lady Julie geschrieben und der Leser bekommt so manchen Einblick in die Schlafzimmer jener Zeit. Ich hätte mir allerdings an manchen Stellen gewünscht, dass die Lady eine weniger vulgäre Sprache verwendet, auch wenn die Begriffe für diverse Körperteile durchaus fantasievoll gewählt sind. Aber in meinen Augen klingen die Worte aus dem Mund einer Lady reichlich unpassend.

    Dennoch hat mir die Lektüre des Buches viel Freude bereitet. Man merkt der Geschichte an, dass die Autorin viel recherchiert hat, um möglichst nah an den tatsächlichen Ereignissen und Gepflogenheiten jener Zeit zu bleiben. Der Schreibstil ist grundsätzlich flüssig lesbar und die Beschreibungen der Orte und Geschehnisse sind bildhaft und gut vorstellbar.

    Wer kein Problem mit der manchmal vulgären Wortwahl der Protagonistin hat, wird einige anregende Lesestunden mit Lady Julie verbringen können.