Autorinnenvorstellung: Ann-Kathrin Karschnick

Heute möchte ich meine Autor*innenvorstellungen fortsetzen.

Weiter geht es mit Ann-Kathrin Karschnick, die ich immer wieder gerne bei Buchmessen besuche, um ein paar Worte auszutauschen und auch ein Buch käuflich zu erwerben.

Autorinnenvorstellung Karschnick
Kuddel im Grünen Kleid

So traf ich sie bei der Leipziger Buchmesse und kaufte das zu der Zeit relativ frisch erschienene Lost and Fallen – Engelgedöns!

Buch: Lost and Fallen - Engelgedöns von Lara Lorenz und Ann-Kathrin Karschnick

Außerdem hatten wir kurz Zeit für ein gemeinsames Selfie und ich fand den berühmten Wurzel, der mir auch ein gemeinsames Selfie gestattete.

Die Autorin über sich:

Eine Autorin im Grünen Kleid

  • Ann-Kathrin Karschnick
  • Karyna Leon
  • Violet Thomas
  • Clara Simon
  • 1/3 von Robin G. Hunter
  • Kuddel

Ich habe viele Namen, je nachdem, was man von mir liest oder hört. Aber eigentlich bin ich nur eine Autorin, die verzweifelt versucht den Stimmen in ihrem Kopf Geschichten zu geben.

​Ich lebe im schönen Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein und bin mittlerweile Vollzeitautorin für verschiedene Genre. Da ich Ideen habe, die mal mehr, mal weniger Mainstream sind, veröffentliche ich sowohl in Verlagen, als auch im Selfpublishing. 

​Wer mit mir gemeinsam arbeiten möchte, schaut auf meinem Twitchkanal twitch.tv/kuddelzwerg vorbei, auf dem ich jeden Tag an meinen Romanen arbeite oder To-Do’s erledige. Ab und an zocken wir dort auch mal ein Spiel.

Mein Markenzeichen ist das grüne Kleid. Egal, ob Lesung, Convention oder Messe: Ohne das grüne Kleid bin ich nicht unterwegs.​

Das Interview:

Hallo Ann-Kathrin (oder möchtest Du lieber Kuddel genannt werden?),

vielen Dank, dass Du bei meiner kleinen, etwas vernachlässigten Rubrik der Autor*innen-Vorstellung wieder dabei bist.

Seit meiner letzten Vorstellung sind ja schon einige Jahre (ich habe nachgeguckt… fast 8 Jahre!) ins Land gezogen und es hat sich viel verändert. Global, national und bei jedem von uns privat. Bei meinem ersten Interview hatte ich das Thema Musik in den Vordergrund gestellt. So waren die Fragen rund um das Schreiben immer mit dem musikalischen Einfluss verknüpft. Damals wurden Deine Bücher noch über den Papierverzierer Verlag veröffentlicht, der ja irgendwie ziemlich plötzlich von der Bildfläche verschwand. Aber zum Glück habe ich Dich nicht aus den Augen verloren. Dank Social Media.

Vielleicht magst Du einmal ganz allgemein auf die tiefgreifendsten Veränderungen in Deinem Leben eingehen, wenn es nicht zu persönlich für Dich ist.

Hallo und ja, es sind schon 8 Jahre. Puh. In dieser Zeit hat sich einiges verändert. Ich habe ein 2. Kind bekommen, habe miterlebt, wie der besagte Kleinverlag plötzlich untergetaucht ist, habe meine neue Literaturagentur gefunden und bin seit 2022 nun Vollzeitautorin. Es hat sich also ein kleines bisschen was verändert. 😊

Schreibst Du lieber per Hand oder am PC? (Per PC: Welche Tasten sind am meisten abgenutzt? Hast Du eine Lieblings-Schriftart?)

Tatsächlich fast ausschließlich am PC. Ich bin zu faul, um Daten zu übertragen, weswegen ich direkt alles am PC tippe. *g* Am meisten abgenutzt sind tatsächlich die Leertaste, das E und das N.

Für die Schriftarten habe ich zwei. Zum Schreiben nutze ich am liebsten Times New Roman, weil ich die am besten lesbar finde. Für den Buchsatz allerdings Garamond. Keine Ahnung, warum ich die auf Papier schöner finde. 😊

Was kann Dich vom Schreiben ablenken? Oder bist Du dabei völlig versunken?

Meine Kinder logischerweise. Wenn die in ihren Zimmern ordentlich Radau machen, dass ich Angst haben muss, sie würden gleich durch die Decke in mein Büro stürzen, bin ich schon abgelenkt. Ansonsten leider auch immer mal wieder TikTok oder Instagram, weil ich ständig auf Social Media rumhänge.

Wie sieht Dein (Schreib-)alltag aus? Kannst Du Familie und Arbeit gut vereinbaren?

Definiere gut. *g* Mein Alltag ist relativ einfach. Ich scheuche morgens die Kinder aus dem Haus. Ab ca. 9 Uhr habe ich 4-6 Stunden je nach Schullänge, um zu arbeiten. In der Zeit schreibe ich, drehe Videos, mache Fotos, mache Buchhaltung usw. Danach ist dann meistens kochen angesagt, im Anschluss kommen die Kinder heim und ich bin bis zur Schlafenszeit einfach Mama. Manchmal, wenn die Deadline drückt, dann nutze ich jede Sekunde, um noch zu schreiben, aber meistens klappt das nicht nebenbei. Wenn die Kinder dann im Bett sind, sitze ich meistens noch 1-2 Stunden im Büro, um Mails zu beantworten usw, ehe ich noch etwas lese oder eine Folge meiner aktuellen Serie schaue.

Hast Du einen Lieblingsschreibort?

Karibische Strände? Nein, tatsächlich mein Büro. Ich habe es mir da gemütlich gemacht mit den Büchern und meinem Nerdstuff. Das liebe ich schon sehr.

Oh, ich erinnere mich an ein Reel, das ich von Deinem Büro mal gesehen habe. Besonders die Tardis hat es mir ja angetan. Wirklich ein sehr cooler Raum.

Wo würdest Du gerne mal schreiben? Hast Du einen Traum-Schreibort?

Da kommen die karibischen Strände wieder ins Spiel. Ich würde gerne mal 4 – 6 Wochen einfach in der Karibik sein und dort am Strand, der Terrasse, einem Café schreiben.

Kannst Du mittlerweile vollständig vom Schreiben leben oder hast Du noch einen „Nebenjob“?

Ich lebe vollständig vom Schreiben seit 2022. Wobei ich genau genommen 2021 das 2. Jahr der Elternzeit schon mit dem Schreiben bezahlt habe, aber offiziell bin ich seit Anfang 2022 Vollzeitautorin.

Das finde ich toll!

Welcher Deiner Charaktere ist Dir nach den ganzen Jahren der liebste? Und wirst Du ihm noch ein Buch widmen?

Einen speziellen kann ich da gar nicht nennen. Ich werde immer wieder gefragt, ob ich noch einen 2. Teil zu einem gewissen Bonsai schreibe, aber ich denke, Wurzel ist gut so, wie er ist.

Wurzels Geschichte findet Ihr in dem Buch Assassin’s Wood.

Wurzel in ganzer Pracht!
Autorinnenvorstellung Karschnick Kuddel

In welchem Genre würdest Du gerne noch schreiben? Und in welchem lieber gar nicht?

Horror auf keinen Fall. Ich schaue kein Horror, lese es nicht und ich hasse Jumpscares. Außerdem ist es ziemlich anspruchsvoll, die richtige Nuance zu treffen, um noch von Horror und nicht von purem Ekel zu sprechen.

Was ich mal ausprobieren möchte? Mhm, ich schreibe schon in ziemlich vielen Genres, aber ich hätte Lust auf ein Kinderbuch für die Altersklasse ab 8.

Worüber möchtest Du gerne noch schreiben?

Ich habe da schon seit fast 2 Jahren eine Idee, mit der ich schwanger gehe. Da geht es um ein politisches System, das auf Nekromantie basiert und zugleich die Weltreligion ist. Allerdings ist das Thema ziemlich komplex, weswegen ich bisher noch nicht die Zeit gefunden habe, mich mal hinzusetzen, um das zu schreiben.

Ach, das klingt total gut. Ich hoffe, Du findest bald die Zeit.

Eine Frage, die in der heutigen Zeit aktueller denn je ist: Ist Dir politisches / gesellschaftliches Engagement wichtig?

Absolut. Ich positioniere mich auch immer wieder klar für die Menschlichkeit und würde mir wünschen, dass das noch viel mehr Menschen machen. Ich weiß aber auch, dass nicht alle die Löffel haben, um sich da klar zu positionieren. Es kostet ja schon immer wieder Kraft, wenn man sagt: Menschen sind Menschen, lasst sie leben, wie sie es wollen und schreibt ihnen nicht vor, was sie nicht sein dürfen. Denn irgendwer will mir dann immer seine Meinung aufdrücken.

Stichwort gesellschaftliches Engagement: Ich habe vor ein paar Monaten meine langen Haare gespendet. Ich habe mich schon sehr lange mit dem Gedanken getragen, dachte aber immer, dass meine Haare nicht gut geeignet sind, um daraus eine Perücke zu machen. Aber im Sommer habe ich mich dann dazu entschlossen, einfach einen Termin beim Friseur zu machen und das Thema endlich mal anzugehen. Ich denke, dass Du ein paar Monate vorher selbst diesen Schritt gewagt hast, hat bei mir den letzten Anstoß gegeben. Was hat Dich zu diesem Schritt bewogen? Gab es einen bestimmten Grund, Deine Haare für die Krebshilfe zu spenden? Wie ist es Dir dabei / danach ergangen?

Tatsächlich fing das bei mir ja 2021 an. Ich war gerade durch 5 Monate Corona-KiTa-zu mit beiden Kindern zuhause gewesen und brauchte eine Veränderung. Ich musste sehen, dass auch was Gutes aus dieser ganzen Zeit rausgekommen ist und wollte was Gutes tun. Also bin ich zum Frisör und habe im Sommer 21 das erste Mal meine Haare gespendet. Ich fühlte mich um einige Kilo leichter (was einfach an meiner dicken Wolle liegen könnte) und hielt es für einen Neustart. 2024 waren sie dann wieder lang genug, damit ich sie erneut spenden konnte, weil ich mich 2021 danach gut gefühlt hatte.

Falls Ihr Euch informieren wollt, findet Ihr unter diesem Link weitere Infos.

Welche Reaktionen hat Deine neue Frisur ausgelöst?

Ganz unterschiedlich. Der Bärtige hat ja immer gesagt, dass er sich scheiden lässt, wenn ich mir je die Haare abschneide. Aber er fand die Aktion auch gut und hat noch mal Gnade walten lassen. *g* Ansonsten habe ich viel Zuspruch für die Aktion bekommen und einige meinten sogar, dass mir kurze Haare auch stehen würden. Ich denke mir einfach: es sind nur Haare. Die wachsen schnell nach.

Mir hat niemand zugetraut, dass ich mir tatsächlich die Haare schneiden lasse. Aber jetzt ernte ich Komplimente, wie gut sie mir stehen. Ich finde Schmeicheleien absolut in Ordnung. *smile*

Veränderung: Vom grünen Kleid trennst Du Dich jetzt aber nicht, oder? (Wie sollen wir Dich sonst auf der Buchmesse finden?)

Niemals! Ich werde weiterhin auf jeder Messe, jeder Con usw. im grünen Kleid herumrennen.

Hast Du einen Tipp oder Rat für Menschen, die sich mehr engagieren möchten?

Politisch? Sucht euch ein Thema, für das ihr brennt. Sei es die Demokratie, ein Ehrenamt oder einfach ein Social-Media-Account, in dem ihr informiert.

Und zum Schluss noch eine kleine Schnellfrage-Runde:

Was erdet Dich?

Meistens meine Kinder. Die zeigen/sagen mir immer wieder, dass ich nicht so perfekt bin, wie ich hoffe zu sein. 😊

Wer hat Dich schriftstellerisch beeinflusst?

Mary H. Herbert eindeutig. Und vermutlich auch Barbara Wood.

Wen bewunderst Du zur Zeit besonders?

Aktuell bewundere ich Justine Pust. Trotz all der Steine, die ihr vom Leben in den Weg gelegt werden, stellt sie sich klar hin und ist laut. Außerdem schreibt sie tolle Bücher.

Welches ist von Deinen eigenen Büchern Dein „all-time-favourite“?

Phoenix – Aschegeboren, weil damit alles ins Rollen kam.

Abseits von Deinen eigenen Büchern, was kannst Du gerade sehr empfehlen?

Von Madeleine Puljic „Kröten sind Chefsache“ lese ich gerade und das ist einfach nur herrlich lustig. Oder wenn man eine cosy Kleinstadtromanze im Hawaii-Setting möchte: Meine Lieblingsfarbe in unserem Ozean von Natalie Erlach.

Möchtest Du sonst noch etwas loswerden? Hast Du Dich vielleicht mittlerweile mit Barré-Griffen angefreundet? (Ich ja immer noch nicht..)

Ich sage einfach danke für deine tollen, kreativen Fragen. Und nein, ich habe bis heute keine Gitarre mehr in die Hand genommen.

Vielen Dank für Deine Zeit und die Freundlichkeit, mir Rede und Antwort gestanden zu haben. Mir würden ja noch viele Fragen einfallen, aber dann könnten wir eine Serie aus diesem Interview machen.. ^.^‘ Ich wünsche Dir noch eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins hoffentlich gesunde neue Jahr!

Falls Ihr jetzt neugierig geworden seid, findet Ihr Ann-Kathrin Karschnick auf Ihren Social Media Accounts oder über Ihre Webseite. Schaut gerne mal dort vorbei.

Ich wünsche Euch nun schöne Weihnachtstage und einen guten Rutsch in ein gesundes neues Jahr!

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