Rezension: Reality, Reality

Text: Rezension

Infos:

  • Autorin: Tone Schunnesson
  • Verlag: Luchterhand
  • Übersetzerin: Hanna Granz
  • Hardcover mit Schutzumschlag
  • 304 Seiten
  • Erschienen: 25.09.2024

Klappentext:

Wenn die Lügen am Ende das Einzige sind, was ein Quäntchen Wahrheit enthält.

Das ehemalige Reality-TV Sternchen Bibbs wird von ihrem Partner Baby verlassen. Das passt ihr gar nicht, obwohl sie schon lange gerätselt hat, ob sie ihn wirklich will. Dumm auch, dass sie nun eine Menge Geld aufbringen muss – die sie nicht hat -, damit Baby vom Mietvertrag der geteilten Wohnung zurücktritt. Was nun? Mit scharfer Intelligenz und einem dehnbaren Wahrheitsbegriff mischt sie ihren Freundeskreis auf, und nicht nur den.

Sie selbst ist dabei ihr erstes Opfer: ist sie doch am proaktivsten, wenn es darum geht, sich selbst zu sabotieren. Ob sie sich an einem todlangweiligen Businessmann abarbeitet, Brücken zu ihren Freunden verbrennt oder Baby öffentlich wirksam einen Übergriff vorwirft – ihre Befreiungsversuche sind stets sowohl hilflos als auch extrem kreativ. Wir alle kennen eine Bibbs, und überhaupt ist es so: am Ende des Tages ist sie eine von uns. Sich mit Bibbs gegen „die Realität“ zu verschwören, ist deshalb das Gebot der Stunde.

Das Buch vor gelben Blüten im Garten
Reality Influencer Berühmtheit
Link zum Buch

Meine Meinung:

Das Buch wurde mir vom Luchterhand Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Das hat mich sehr gefreut, beeinflusst meine Meinung allerdings nicht.

Man begleitet die Ich-Erzählerin etwa eine oder zwei Wochen in ihrem verkorksten Leben und wird von Anfang an ganz nah an sie heran gezogen.

Sie war mir allerdings nicht durchgehend sympathisch. Ich fand sie teilweise sogar anstrengend. Trotzdem wollte ich wissen, was als nächstes passiert und ob sie es schafft, ihren Partner auszuzahlen, damit sie die Wohnung behalten kann.

Ihre Beweggründe wurden mir manchmal nicht ganz klar und ich fand die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten zeitweise sehr ungesund.

Gestützt durch Rückblicke auf verschiedene Phasen ihres Lebens erzählt Bibbs, wie es zur Trennung kam. Dabei geht sie nicht chronologisch vor, was mich manchmal etwas verwirrt hat. Allerdings fand ich, dass das zu ihrem Charakter passt. Sie hat ihr Leben selten im Griff, kann nicht mit Geld umgehen und ist niemand, mit dem ich gerne befreundet wäre.

Aber gerade die Brüche in ihrem Lebenslauf machen diese Geschichte so faszinierend.

Das Buch ist keine leichte Lektüre, aber dennoch lesenswert, da sie einen manchmal fast voyeuristischen Blick auf Bibbs Erlebnisse und einen schwarzhumorigen Blick hinter die Kulissen der Glamour-Welt wirft.

Weitere Bücher aus dem Luchterhand Verlag:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert