Text: Rezension

Rezension: Kasse 19

Infos:

  • Autorin: Claire-Louise Bennett
  • Verlag: Luchterhand
  • Übersetzerin: Eva Bonné
  • Hardcover mit Schutzumschlag
  • ISBN: 978-3-630-87711-2
  • Originalverlag: Jonathan Cape, London

Klappentext:

Mit atemberaubender Intensität erzählt die preisgekrönte britische Schriftstellerin Claire-Louise Bennett die Geschichte einer jungen Frau – vom Entdecken des eigenen Körpers, vom Beharren auf Unabhängigkeit und von der grenzenlosen Liebe zur Literatur.

In einer Arbeiterstadt einer Grafschaft westlich von London kritzelt ein junges Mädchen Geschichten auf die letzten Seiten ihres Schulheftes, berauscht von den ersten Funken ihrer Fantasie. Als sie heranwächst, werden alles und jeder, dem sie begegnet, zum Brennstoff für ihr Talent: der russische Mann mit dem alten kastanienbraunen Auto, der in dem Supermarkt, in dem sie an Kasse 19 sitzt, einkauft und ihr ein Exemplar von Nietzsches »Jenseits von Gut und Böse« zusteckt. Der immer größer werdende Stapel an Büchern, in denen sie sich verliert – und wiederfindet.

»Ein Meisterwerk der autobiographischen Literatur.«

Felix Stephan / Süddeutsche Zeitung (20. April 2023)
Das Buch Kasse 19. Auf dem Schutzumschlag sieht man blaue, schwarze und grüne Kritzeleien, auf der Titel, Verlag und Autorin in einfach gehaltener Schrift angeordnet sind.
Link zum Buch

Meine Meinung:

Ich habe das Buch beim Stöbern im Bloggerportal entdeckt und die Beschreibung hat mich direkt fasziniert, so dass ich es angefragt habe. Meine Meinung beeinflusst die Bereitstellung des Rezensionsexemplares nicht.

Anhand des Klappentextes auf dem Buch hatte ich allerdings etwas andere Erwartungen an den Inhalt.

Klappentext: In einer Arbeiterstadt in England kritzelt ein junges Mädchen Geschichten auf die letzten Seiten ihres Schulheftes, berauscht von den ersten Funken ihrer Fantasie. Mit den Jahren werden alles und jeder, dem sie begegnet, zu Brennstoff für ihre Geschichten - ihr Job an Kasse 19 im Supermarkt. Die Männer, auf die sie sich einlässt. Die Bücher, in denen sie sich verliert. Sie liest und schreibt, getrieben von dem Wunsch, aus den einfachen Verhältnissen auszubrechen, etwas Besonderes zu sein.

Irgendwie hatte ich mehr Anekdoten über Menschen, denen die Autorin an der genannten Kasse 19 begegnet, erwartet. Auch dachte ich, dass die Titelgebende Kasse eventuell mehr Raum in dem Buch einnehmen würde.

Beim Lesen stellte ich dann fest, dass dies nicht der Fall ist und die Kasse nur wenige Male vorkommt.

Das Buch besteht aus Erzählungen in loser Folge über Erlebnisse, Erfahrungen und Fantasien der Autorin, die fließend ineinander über gehen und nur durch wenige Kapitel strukturiert sind. Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und fordert den Lesenden durch teilweise fehlende Kommasetzung in Aufzählungen oder Sätzen heraus, sich zu konzentrieren. Wenn man sich aber auf das Buch einlässt, dann erwartet einen ein besonderes Lesevergnügen, dass nicht immer nur vergnüglich ist.

Hauptsächlich schreibt die Autorin über ihre Kindheit, insbesondere ihre Schulzeit und ihre Zeit als Studentin. Dabei lässt sie den Lesenden ganz tief in ihre Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen und schreckt auch nicht vor pikanten Details zurück, so dass man der Autorin ganz nah zu kommen glaubt.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Trotz oder gerade wegen des ungewohnten Schreibstils war ich schnell gefesselt und konnte mich teilweise in den Gedanken der Autorin wiederfinden.

Die Geschichte von Tarquin Superbus hat mich ebenso in ihren Bann gezogen. Davon würde ich gerne mehr lesen. Es ist eine Geschichte, die die Autorin in ihrer Jugend geschrieben hat und jetzt nacherzählt und noch Teile hinzufügt. Ein düsterer und faszinierender Charakter.

Von mir gibt es also eine klare Leseempfehlung.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert