Schlagwort: Urban Fantasy

  • Rezension: Ursula und das V-Team

    Rezension: Ursula und das V-Team

    Infos:

    • Teil 1 der Reihe „Ursula“
    • Autor*innen: Elaine Ofori, C. K. McDonnell
    • Übersetzer: André Mumot
    • Verlag: Eichborn Verlag
    • Format: E-Book, 496 Seiten (Paperback-Format)
    • Urban Fantasy
    • Erscheinung: 30.05.2025
    • ISBN: 978-3-7517-7448-2

    Klappentext:

    Das Schicksal muss warten

    Der Kampf um Köln beginnt!

    So hatte sich Ursula ihren großen Tag nicht vorgestellt! Da wird man jahrelang ausgebildet, um am achtzehnten Geburtstag Köln gegen die Dämonen der Hunnen zu verteidigen, und dann läuft alles anders als erwartet! Nicht genug damit, dass zwei der elf Mitglieder ihres Teams spurlos verschwinden und Ursula notgedrungen Adam, seines Zeichens Exil-Amerikaner und Gelegenheitsstadtführer, in einer Bar auflesen muss; zusätzlich verschwinden plötzlich auch noch mitten im Kampf alle Hunnen – und mit ihnen auch Ursulas Ausbilderin Una. Die Bestimmung ist damit faktisch erfüllt, aber das kann doch nicht alles gewesen sein? Ursula und ihr Team gehen der Sache auf den Grund – und stehen plötzlich einem viel größeren Gegner gegenüber als einer läppischen Geisterarmee.

    E-Book-Reader mit Buch-Cover des Buches Ursula und das V-Team
Urban Fantasy Köln Ursula
    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Ich finde, Köln ist einen Besuch wert. Es gibt so viel in dieser Stadt zu entdecken. Aber vermutlich werde ich nach der Lektüre dieses Buches mit anderen Augen durch die Stadt gehen.

    Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

    Ich habe bei der Lesejury die Ankündigung für eine Leserunde entdeckt, die mich direkt neugierig gemacht hat. Ein Buch von C.K. McDonnell ist eigentlich immer lesenswert. Aber ein Buch in Co-Autorenschaft mit seiner Frau klang noch einmal verlockender.

    Also bewarb ich mich um einen Platz in der Leserunde und wurde glücklicherweise mit der Zusendung eines E-Books bedacht. Darüber habe ich mich sehr gefreut und fand auch den Austausch in der Leserunde sehr erfreulich.

    Die Leserunde

    Das Buch wurde in drei Leseabschnitte aufgeteilt, die sehr gut innerhalb einer Woche zu lesen waren. Zumindest waren für die Diskussionsrunden jeweils eine Woche festgesetzt. Den letzten Abschnitt habe ich allerdings bereits in der zweiten Woche beendet, hatte aber glücklicherweise Notizen gemacht und konnte so problemlos in der dritten Woche mitdiskutieren. Dabei war es erstaunlich, wie ähnlich teilweise die Leseeindrücke waren, aber auch wie unterschiedlich manche Abschnitte von den Lesenden empfunden wurden.

    Das fand ich sehr bereichernd und konnte so auch manches noch aus einer anderen Perspektive mitdenken. Mir hat die Leserunde sehr gut gefallen. Bei Band 2 wäre ich sofort wieder dabei!

    Zum Inhalt / Meine Eindrücke zum Buch

    In diesem Buch wird eine alte Kölner Sage auf neue und fantasievolle Weise erzählt. Der Legende nach, war die junge Ursula, eine Adelige aus England, auf einer Wallfahrt mit 10 Jungfrauen, der sich weitere Frauen anschlossen, bis die Schar auf 11.000 angewachsen war. Auf dem Rückweg dieser Reise wollten sie in Köln übernachten, wurden aber nicht in die Stadt gelassen, da diese mittlerweile von den Hunnen belagert wurde. Ein Sohn von Attila wollte sie heiraten und so verschonen, aber einer Prophezeiung folgend weigerte sich Ursula, woraufhin sie und ihre Begleiterinnen getötet wurden. Dem Anführer der Hunnen erschien dann allerdings im Traum eine Engelschar, woraufhin die Hunnen abzogen.

    Im Buch wird nun diese Legende als Grundlage genommen. Alle 18 Jahre erscheinen die Geister der Hunnen wieder und drohen, über Köln herzufallen. Nur eine Gruppe von elf Jungfrauen kann sie davon abhalten. Also werden seit hunderten Jahren junge Frauen, die bestimmte Anforderungen erfüllen, im Alter von 10 Jahren ihrem Elternhaus entrissen und zu den Verteidigerinnen von Köln ausgebildet. Dabei kommen den Mädchen verschiedene Kräfte zur Hilfe wie magische Fähigkeiten, besonderes alchemistisches Können oder große körperliche Kraft. Diese Fähigkeiten werden ihnen durch das Trinken aus einem magischen Kelch verliehen, bei dem sie auch ihr bisheriges Leben vergessen.

    Zu Beginn der Geschichte verschwinden zwei der Mädchen, so dass Ursula und ihr Team einen Ersatz brauchen, der noch Jungfrau ist. In der heutigen Zeit mit 18 Jahren gar nicht mal so leicht. Die Wahl fällt auf Adam, der als Stadtführer in Köln arbeitet und eher unfreiwillig in diese Situation gerät. Er wird im Verlauf der Handlung zu einem der spannendsten Charaktere. Weswegen, möchte ich nicht genauer ausführen, um nicht unnötig zu spoilern. Es wird allerdings ziemlich skurril und auch urkomisch.

    Aber eigentlich sind alle Protagonist*innen spannende und sympathische Charaktere. Ich konnte mich nicht entscheiden, welcher Perspektive ich lieber gefolgt bin. Das ist auch die Stärke des Buches. Kapitelweise wechseln die Perspektiven und man folgt jeweils einer anderen der Protas. Dadurch wird es auch nie langweilig. Es gab aber auch kein Kapitel, dass ich gerne übersprungen hätte, um wieder einer vorherigen Person zu folgen. Die Geschichte wird chronologisch erzählt, folgt aber allen wichtigen Personen gleichermaßen. Es gibt keine unnötigen Längen und die Vielzahl der Protas ist nur zu Anfang etwas unübersichtlich. Aber man kommt schnell in die fesselnde Handlung und fiebert dann richtiggehend mit.

    Auch die Vielzahl an Lebewesen in Kölns (magischer) (Unter-)Welt ist spannend und abwechslungsreich dargestellt. Teilweise ist man erleichtert, dass es noch keine Bücher mit Geruchserlebnis gibt.

    Mit der beste Charakter ist das Zuhause der Gruppe um Ursula. Das Hotel Athene verfügt über eine Vielzahl an faszinierenden Räumen und Fähigkeiten, die teilweise sehr spaßig sind. Zumindest für mich als außenstehende Leserin. Zum Feind möchte ich das Hotel nicht haben.

    Die Handlung wechselt fließend zwischen lustigen, ekligen, berührenden und tragischen Momenten. Mir wurde keine Sekunde langweilig! Es gibt großartige Szenen, witzige Dialoge, spannende Kämpfe und durch die gelungene Auflösung ist das Ende halbwegs abgeschlossen. Dennoch freue ich mich schon auf eine Fortsetzung, die hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lässt. Sicherlich werde ich dann Band 1 vorab noch einmal lesen.

    Wer schon Bücher von Ciamh McDonnell gelesen hat, erwartet sicherlich einen bestimmten Schreibstil. Dieser ist allerdings nicht ganz so wie sonst, da ja seine Ehefrau anscheinend einen Großteil des Buches geschrieben hat. Das ist zumindest meine Vermutung, aber ein gewisser Einfluss des Autors ist dennoch zu merken. Beide sind große Fans der Stadt Köln und waren schon mehrfach zu Lesungen und Treffen mit ihrem deutschen Verlag dort, daher haben sie die Handlung hauptsächlich in Köln angesiedelt.

    Stadtansichten von Köln über den Rhein mit dem Cover als E-Book im Vordergrund

    Fazit:

    Das Buch ist jetzt schon eins meiner Jahreshighlights, welches ich unbedingt empfehlenswert finde!

    Lasst Euch ein auf eine skurrile Reise in ein überraschend vielschichtiges Köln mit Ekelfaktor und Lachgarantie.

    Für Fans der Die Flüsse von London, Skulduggery Pleasant und Stranger Times.

    Tipp:

    Das Nachwort der Autorin mit deutschen Sätzen aus ihren Duolingo-Lektionen lesen.

    Hier findet ihr weitere Titel mit Urban Fantasy:

  • Rezension: Praise The Wicked

    Rezension: Praise The Wicked

    Infos:

    • Untertitel: Wer will schon gut sein
    • Autor / Illustrator: Martin Gancarczyk
    • Selbstverlegt
    • ISBN: 978-3-98942-496-8
    • Erschienen am: 09.04.2025

    Klappentext:

    Wieso willst du gut sein, wenn du auch böse sein kannst? New Adult Urban Fantasy trifft auf eine düstere Interpretation deiner Lieblingsmärchen – erzählt aus der Sicht der Nachkommen der Bösewichte.

    In Sydney sind die Abkömmlinge berühmter Märchenfiguren in zwei Klassen gespalten. Auf der Seite der Unterdrückten stehen Regina, die Tochter der Dunklen Fee, und Malcom, der Sohn der Bösen Königin. Als Agenten des Geheimdienstes Fablehaven kämpfen sie um ihren Platz in der Gesellschaft, während sie gleichzeitig als Wickeds geächtet werden. Zu allem Überfluss steht das größte Fest des Jahrhunderts an: die Hochzeit ihres beliebten, strahlenden Mitagenten und Malcoms erklärtem Erzfeind Prinz Charming. Doch dann erschüttert eine grausame Mordserie Sydney. Gemeinsam mit den anderen Agenten von Fablehaven, darunter der mysteriöse Gavin, Spross der berüchtigten Mafia-Familie Hunter, der Reginas Herz schneller schlagen lässt, müssen sich die ungleichen Freunde der Bedrohung stellen.

    In einem Sydney voller Magie, gefährlicher Geheimnisse, politischer Ränkespiele und undurchsichtiger Allianzen müssen die Wickeds entscheiden, ob sie die Heldenfiguren ihrer eigenen Geschichte werden – oder die Monster, für die sie alle halten…

    Das Buch liegt in einem Blumenbeet, daneben steht eine Porzellanfee. Zwei Lesezeichen liegen neben der Fee.
    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Ich folge Martin Gancarczyk (ausgesprochen etwa: Ganzartschik) schon eine ganze Weile bei Instagram und habe letztes Jahr im Urlaub sein Buch Salem Boys gelesen und es geliebt. Und als er dann Ausschnitte aus seiner aktuellen Arbeit in seinen Storys teilte, wusste ich: Das Buch muss ich auch haben. Ich glaube, im September war es dann vorbestellbar und natürlich wollte ich die signierte Ausgabe mit Farbschnitt haben. Also bestellte ich bei der Buchhandlung Graff, wo dieser großartige Service schon lange für viele Bücher angeboten wird.

    Erscheinungstermin sollte Anfang des Jahres sein, aber durch Probleme mit Druckereien etc. verzögerte sich das Projekt. Aber ich habe meine ganze Geduld zusammen gekratzt und brav gewartet. Schließlich wollte ich kein lieblos hingerotztes Buch, sondern ein Kunstwerk. Und ich finde, es sieht einfach genial aus! Alleine die Optik lohnt die Anschaffung schon!

    Ich habe das Buch also nun endlich Anfang letzter Woche erhalten. Durch die Feiertage musste ich etwas warten. Und es gab wieder eine Hürde: Die Lesezeichen kamen nicht rechtzeitig aus der Druckerei an. Die sollten der signierten Ausgabe nämlich beiliegen. Und die Buchhandlung hat dann mit Martin abgemacht, zu warten, bis er die Lesezeichen schicken kann. Und bis dann über 1.000 Exemplare oder mehr an die Vorbesteller:innen verschickt werden, vergehen nun mal ein paar Tage. Einige hatten die Bücher noch vor Ostern und ich habe mich über jeden begeisterten Post mitgefreut. Das hat meine Vorfreude erst recht angefacht. Und das Warten hat sich wirklich gelohnt:

    Nun aber mal zum Inhalt

    Der Roman ist eine Urban Fantasy. Das heißt, es spielen Fantasyelemente eine Rolle, aber die Handlung und das Setting sind hauptsächlich in unserer bekannten Welt angesiedelt. In diesem Fall hat der Autor bekannte Wesen aus Märchen und Sagen und ihre Geschichten als Vorlage genutzt, und erzählt die Geschichten möglicher Nachfahr:innen. Dabei wird zwischen normalen Menschen (unsere bekannte Welt), Saints (die guten Märchenfiguren) und Wickeds (die sogenannten bösen Märchenfiguren) unterschieden.

    Die Vorgeschichte baut auf der Märchenwelt von Figuren wie Dornröschen, Schneewittchen, das Biest, die böse Fee und vielen anderen auf. Dabei wird davon ausgegangen, dass alle in der gleichen Welt lebten, bis die böse Königin (die Mutter von Malcolm, einem der Helden[?] des Romans) die Drachen und andere Wesen unterwarf, um die Macht in der gesamten Märchenwelt an sich zu reißen. Die Märchenwelt wurde zu einem Ort, an dem niemand mehr leben wollte und so flohen alle, die dazu in der Lage waren, durch ein Portal in unsere Menschenwelt. Also entstand eine Welt, in der Menschen und Märchenwesen zusammen leben, was auch nicht immer problemlos funktioniert.

    Zum Schutz der guten Märchenwesen, die sich selbst Saints nennen, und der Menschen wurden zahlreiche Gesetze erlassen, die das Zusammenleben regeln sollen. Doch diese Gesetze wurden vermehrt diskriminierend gegenüber den Wickeds formuliert, also der Märchenwesen, die selbst über magische Kräfte verfügen und daher als potentiell gefährlich und böse angesehen werden.

    Und da die menschliche Polizei nicht immer unbefangen an ihre Arbeit ging, wurde ein Geheimdienst namens Fablehaven gegründet, in dem Wickeds und Saints gleichberechtigt für die Belange aller arbeiten.

    Die Agenten von Fablehaven müssen immer wieder gegen gefährliche Wesen kämpfen, die durch Risse aus der Märchenwelt in die Menschenwelt eindringen. Außerdem sind 100 Märchenwesen verschwunden und plötzlich werden Leichen gefunden, die nicht durch Menschenhand gestorben sind. Eine seltsame Magiesignatur wird an den Leichen bemerkt, die nur von mächtigen magischen Wesen hinterlassen worden sein können.

    Martin Gancarczyk schafft es in seinem Roman, bekannte Märchen in neue Gewänder zu kleiden und mit hochaktuellen Themen zu veredeln. Queerness ist in diesem Buch nur eine Facette des ganz normalen diversen Lebens. Wobei man nicht von normal sprechen kann. Was ist schon normal, wenn alles total magisch ist?

    Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und konnte es kaum weglegen. Erzählt wird wechselnd aus der Sicht von Regina und Malcolm. Beide gehören zu den Wickeds und haben Schwierigkeiten, sich den ausgrenzenden Regeln zu unterwerfen, vor allem, da sie die ungerechte Behandlung nicht hinnehmen wollen. Hinzu kommt ihre jeweilige dunkle Seite, die gerne mal die Oberhand gewinnen möchte. Vor allem Malcolm kämpft mit seinen eigenen Dämonen. Beide sind dabei loyal ihren Freund*innen gegenüber und versuchen alles, um in der feindlichen Welt zu bestehen.

    Und diese Freund*innen sind ebensolche faszinierenden und unterschiedlichen Persönlichkeiten. Ich habe jede*n auf ihre eigene Art ins Herz geschlossen und hoffe, in weiteren Büchern (Ja, Mehrzahl, Martin! Schreib mehr davon, ..bitte!) mehr von ihnen zu lesen.

    Ich hatte manchmal Schwierigkeiten, die Märchenfiguren auf den ersten Blick den Vorlagen zuzuordnen. Aber das ist nur mein persönliches Problem. Vielleicht würde da eine kleine Legende am Ende des Buches helfen, aber das ist sicherlich auch ein juristischer Grund, die ursprünglichen oder bekannten Namen 1:1 zu übernehmen. Vor allem Disney wird da genau aufpassen, dass ihre Copyrights nicht missachtet werden. Aber damit kenne ich mich nicht gut aus.

    Die Sprache ist teilweise sehr direkt und derb, aber dabei nie vulgär oder herabsetzend. Spannende und herzzerreißende Szenen werden abgelöst durch einen großartigen Humor. Dieser Roman war eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit überraschenden Wendungen, die teilweise erst im Rückblick passend erscheinen. Vor allem Kapitel 28 war ein Höllenritt!

    Gefallen hat mir, dass es nicht nur Figuren aus Märchen gibt, sondern auch Sagen, wie die vom Rattenfänger oder Sandmann in diese richtig gute Urban Fantasy eingearbeitet wurden. Es fühlt sich an, wie ein zweites Zuhause, in dass ich gerne zurück kehren möchte. Gut, dass es möglicherweise noch in diesem Jahr ein weiteres Buch geben wird, dass in der Wicked-Welt angesiedelt ist und noch mehr bekannte Figuren bereit halten wird. Ich warte sehnsüchtig auf den Vorbestelltermin. Folgt Martin auf Instagram, wenn ihr ab und zu Text-Schnipsel aus seinen aktuellen Arbeiten lesen wollt. Aber Vorsicht, das könnte zu spontanen Buchkäufen verleiten.

    Wem könnte das Buch gefallen?

    Ich empfehle das Buch allen, die eine anständige Alternative zu Harry Potter suchen, denn hier schimmert die Grundeinstellung des Autors durch: Queerness, Rassismus, Gut gegen Böse, Moral, Ethik und soziale Werte. Martin Gancarczyk legt den Finger in die offene Wunde unserer Realität. Es gibt so viele Parallelen zu den aktuellsten Entwicklungen, dass ich mir schlicht wünsche, selbst magische Fähigkeiten zu haben, um entsprechend handeln zu können, damit wir endlich in einer besseren Welt leben können. Wie gerne wäre ich in der Lage, mich in einen riesigen Drachen zu verwandeln. Ja, ich lebe jetzt in Wicked-Sydney.

    Wenn Dir magische Welten gefallen, die einen Bezug zu unserer alltäglichen Welt haben, dann bist Du hier genau richtig. Ich lese auch gerne Bücher wie die Skulduggery Pleasant-Reihe oder die Flüsse von London. Auch Stranger Times Fans könnte das Buch gefallen.

    Signierstunde bei der Leipziger Buchmesse:

    Bei der LBM hatte ich das Vergnügen, eine sehr kurzweilige Wartezeit zu verbringen, bis ich mir ein Autogramm von Martin in mein Autogramme-Buch holen konnte. Es wurde nicht nur mir sondern auch BdB gewidmet, der mich zur Buchmesse begleitet hatte. Es war wirklich toll, Martin endlich mal persönlich zu treffen, und das neue Buch schonmal „probe zu halten“. Außerdem sind seine Eltern, die ihn begleiteten, sehr sympathische Menschen, mit denen Mo und ich noch einen freundlichen Schnack gehalten haben.

    Ich finde, diese Bilder sagen doch alles:

    Links:

  • Rezension: Projekt DreamWalker – Die Schatten

    Rezension: Projekt DreamWalker – Die Schatten

    Infos:

    • Autor: Christoph Zachariae
    • Illustrator: Colin M. Winkler
    • Herausgeber: Independently published
    • Erschienen: 23. Dezember 2021
    • Gebunden
    • 454 Seiten

    Klappentext:

    Traumforscher Dr. Jakob Lem arbeitet im Schlaflabor der Berliner Charité an der revolutionären Behandlungsmethode Therapeuten in die Träume anderer Menschen zu schicken: Projekt DreamWalker.

    Seine fünfzehnjährige Tochter Isabella ist hochsensibel. Sie hält sich von Geräuschen und Menschen fern und zeichnet lieber Insekten im Garten. Nur in ihren Träumen ist sie frei, denn Isa ist Klarträumerin, genau wie ihr Vater. Dr. Lem fördert das Talent seiner Tochter und will sie zur DreamWalkerin ausbilden.

    Nach einem Verkehrsunfall liegt Dr. Lem im Koma und Projekt DreamWalker droht das Aus. Isa kann sich ein Leben ohne ihren Vater nicht vorstellen. Zum ersten Mal geht sie ein Risiko ein und bricht als DreamWalkerin zu einer Reise ins Unbekannte auf.

    Kann sie den Traum ihres Vaters finden und ihn aus dem Koma wecken?

    Es gibt eine Welt in Dir: Entdecke sie!
    Das Buch liegt auf grauen Steinfliesen, verschiedene Schatten liegen darauf. Das Cover ist in Rot- und Orangtönen gehalten, darauf geht ein Mensch über eine steinerne Brücke auf ein großes Gebäude zu.
    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Der Autor ist hier auf meiner Seite auf mein Traumtagebuch gestoßen und hat mir daraufhin angeboten, mir ein Rezensionsexemplar zuzusenden. Zum Glück war ich nicht abgeneigt und sagte zu.

    Warum zum Glück? Weil ich das Buch wirklich toll gelungen finde! Und das ist keine Beeinflussung, weil mir der Autor das Buch zur Verfügung gestellt hat. Ich bin völlig unvoreingenommen in die Traumwelten von Isa und ihrem Vater eingetaucht.

    Der Autor hat eine bildhafte Sprache und erzeugte beim Lesen in meinem Kopf die passenden Bilder. Ich konnte mir die Handlungsorte sehr gut vorstellen, besonders gelungen fand ich die Beschreibungen der Traumwelten.

    Die Geschichte ist wechselnd aus der Sicht von Dr. Lem, seiner Tochter Isa und zwischendurch auch aus der Perspektive des neutralen Erzählers geschrieben. Zur Unterscheidung gibt es vor jedem Kapitel eine Illustration, die den Leser stets verlässlich darauf hinweist, ob es gerade in Isas oder Dr. Lems Realität, ihren Traumwelten oder eine neutrale Zwischensequenz spielt.

    Ein Link zu den Illustrationen:

    Auf dieser Seite könnt ihr Euch die Illustrationen ansehen: Traumwelt Illustrationen

    Weiteres zum Buch:

    Zu Beginn des Buches wird man von Dr. Lem ein wenig in seine Forschung eingeführt. Seine Kapitel sind anfangs dadurch für manche Leser vielleicht ein wenig zu wissenschaftlich, aber ich fand das als Einstieg genau richtig.

    Der Schreibstil ist auch immer der Gedanken- und Gefühlswelt der jeweiligen Protagonisten angepasst. Das mochte ich sehr.

    Isa hat mir sehr gefallen. In der Realität zeigt sie keine Gefühle, kann sich mit anderen Menschen nicht gut austauschen und bleibt lieber für sich. Ihre Liebe gilt allen Insekten, die sie am Liebsten zeichnet.

    Auch ihre Mutter ist Künstlerin, ist sehr emotional und gerade heraus, kommt aber an ihre Tochter nicht heran und ist zunehmend frustriert, ob der angespannten Situation. Sie liebt ihre Tochter sehr, kann aber nicht mit ihr kommunizieren. Dies gelingt wiederum ihrem Mann besser, der auch in seinem Schlaflabor mit seiner Tochter eine Schlaftherapie ausprobiert.

    In ihren Träumen ist Isa all das, was sie im realen Leben nicht sein kann. Freundlich, offen, kommunikativ. Jedoch hat sie eine Stärke, die sie zeigen kann, als ihr Vater im Koma liegt und die Träume der einzige Weg sind, um mit ihm in Kontakt zu treten. Im Verlaufe des Buches macht sie eine schöne Entwicklung durch, die durchaus plausibel erscheint.

    Ich kenne leider keine Autisten und kann somit nicht sagen, ob der Autor Isas Verhalten und Gedanken / Gefühle passend wiedergegeben hat. Aber ich kann es mir durchaus vorstellen, nach allem, was ich über verschiedene Merkmale von Autismus gelesen habe.

    Die Geschichte ist nicht langatmig, durch die wechselnden Kapitel kommt keine Langeweile auf. Durch die Illustrationen weiß man auch stets, wo man sich befindet, jedoch weiß man nie vorher, was als nächstes passiert.

    Am Ende wartet ein fieser Cliffhanger, der auf die baldige Fortsetzung hoffen lässt. Es sind zwei weitere Bücher geplant, die hoffentlich nicht lange auf sich warten lassen.

    Fazit:

    Ein großes Lesevergnügen mit dem richtigen Schuss Spannung. Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die gerne in andere Welten reisen, denen ein Touch Fantasy nichts ausmacht und die gerne träumen.

    Noch ein paar Bilder, weil das Buch einfach so fotogen ist:

    Nachtrag:

    Ich habe mich bei Lovelybooks an einer Leserunde beteiligt, die zufällig begann, gerade als ich das Buch erhielt. Außerdem habe ich meine Rezension in etwas kürzerer Form dort auch veröffentlicht. Schaut gerne unter den nachstehenden Links vorbei.

    Leserunde Projekt DreamWalker

    Rezension Lovelybooks

    Wenn Ihr Fantasy-Elemente in Büchern mögt, ist vielleicht die Drachenkönigin auch was für Euch. Schaut Euch gerne meine Rezension an.

  • Rezension: Drachenkönigin

    Rezension: Drachenkönigin

    Infos:

    • Autorin: Charlotte Charonne
    • Herausgeber: Lindwurm Verlag; Originalausgabe Edition
    • Erschienen:16. Mai 2022
    • Taschenbuch: ‎ 350 Seiten
    • ISBN: 978-3-948695-82-8

    Klappentext:

    Seit Jades Vater bei einer Expedition in China auf der Suche nach den letzten Drachen verschwunden ist, trainiert sie täglich, um ihr Kung-Fu zu verbessern.
    Als ihr Großvater sie bittet, ins Reich der Mitte zu reisen, um die Mission zu vollenden, lehnt sie zunächst ab. Sie hält nichts von Aberglauben und ist überzeugt, dass ihr Vater nur untergetaucht ist. Aber als Schläger ihren Großvater bedrohen, begibt sie sich dennoch auf die gefährliche Reise.
    In Shanghai gerät Jade in einen Strudel aus dunklen Machenschaften. Kinder verschwinden, Jade wird gejagt. Wird es ihr gelingen, die Drachenstatuen zum Leben zu erwecken und die Kinder zu retten?

    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde und weitere Informationen zur Autorin findet ihr hier.

    Seit Jades Vater von einer Geschäftsreise in China nicht zurück gekehrt ist, hat sie ihr Vertrauen in andere Menschen verloren. Selbst ihre chinesische Mutter und ihren chinesischen Großvater hält sie auf Abstand. Sie traut nur sich selbst und ihren Kampfsportkünsten, die ihr einziger Lebensinhalt sind. Dies ändert sich an dem Tag, an dem ihr Großvater ihr ein großes Familienvermächtnis anvertraut und sie bittet, einen Auftrag in China zu erfüllen, den nur sie ausführen kann. Skeptisch und voller Vorurteile macht sie sich – ihrem Großvater zuliebe – auf den Weg.

    Ihr eigentliches Ziel ist es, ihre Kampfsporttechnik auszubauen und weiter zu verfeinern. Der Auftrag ihres Großvaters wird aber ihr Leben und ihre Grundsätze durcheinander wirbeln.

    Als Leser ist man hauptsächlich an Jades Seite und sieht die Welt durch ihre Augen.

    Man erfährt beim Lesen ganz nebenbei eine Menge über die chinesische Kultur, ihre Mythen und Unterschiede zur westlichen Lebensweise. Außerdem sind die Themen Freundschaft und (Selbst-)Liebe in dieser Geschichte wichtig.

    Der Schreibstil ist leicht lesbar und durch die poetische Sprache ein richtiges Lesevergnügen. Mein Kopfkino hat mir großartige Bilder gezaubert und durch die Abläufe der Geschichte, die teilweise durch kurze Zeitsprünge voran getrieben werden, kommt keine Langeweile auf. Spannung und auch Gefühle kommen nicht zu kurz, aber nehmen auch nicht zu viel Raum ein. Für mich ist diese Urban Fantasy gut ausgewogen und fesselnd geschrieben.

    Was noch?

    Eine Nebengeschichte handelt von Schattenkindern. Das sind Kinder, die zur Zeit der 1-Kind-Politik in China nicht existieren durften und viele Eltern vor große Schwierigkeiten stellten. Dieser Teil der Geschichte öffnet den Blick auf das Schicksal von Millionen Menschen, die ihr Leben in der Illegalität verbringen müssen. Oft werden sie Opfer von Kindeshandel und Misshandlungen. Dieser Teil ist auf jeden Fall nichts für schwache Nerven.

    Die Geschichte verknüpft chinesische Mythen mit der westlichen Welt und wie Jade lernt, lohnt es sich, sich auf Land und Leute einzulassen. Man merkt, dass die Autorin einige Zeit in Shanghai gelebt hat, da sie ihre Erfahrungen in Jades Erlebnisse einfließen lässt.

    Ich kann die Lektüre also guten Gewissens allen empfehlen, die gerne in fantastische Welten eintauchen, die unserer Welt sehr ähnlich sind.

    Hinweis:

    Das Buch wurde mir von der Autorin zur Verfügung gestellt. Dafür möchte ich mich nochmals bedanken und darauf hinweisen, dass meine Meinung dadurch nicht beeinflusst wurde.

    Meine Meinung findet ihr auch in einer Kurzfassung bei Instagram.

    Weitere Rezensionen:

    Beate von MeenzerBuuchMeedsche

    Carsten von Phantastisch Lesen

    Reviews bei Goodreads

    Das Buch mit verschiedenen Hintergründen: