Schlagwort: Sachbuch

  • Rezension: Der Wald und der Fluss

    Rezension: Der Wald und der Fluss

    Infos:

    • Untertitel: Über Anselm Kiefer und seine Kunst
    • Autor: Karl Ove Knausgård
    • Luchterhand Verlag
    • Aus dem Norwegischen von Paul Berf
    • Originaltitel: Skogen og elva. Om Anselm Kiefer og kunsten hans
    • Originalverlag: Forlaget Oktober
    • Hardcover, Pappband mit Schutzumschlag
    • 192 Seiten
    • vierfarbige Abbildungen
    • ISBN: 978-3-630-87655-9
    • Erschienen am  01. November 2023

    Klappentext:

    Es gibt Menschen, die auf solche Weise bekannt sind, dass man niemals damit rechnet, ihnen zu begegnen, sie scheinen in einer anderen Welt zu existieren.

    Karl Ove Knausgård ist dem Künstler Anselm Kiefer an vielen Orten auf der Welt begegnet, unter anderem in Donaueschingen, seinem Geburtsort, und in dem gigantischen Atelier Kiefers in Paris, in dem er lebt und arbeitet. Er hat mit Kiefer über seine Kunst gesprochen, getrieben vom Wunsch und dem Bemühen, zu verstehen, was diese Kunst bei uns bewirkt, wenn wir sie betrachten, und woraus sie ihre Inspiration bezieht. Wie können Bilder ohne Menschen aufgeladen sein mit dem Menschlichen? Wie kann eine leere Landschaft aufgeladen sein mit Geschichte? Wie sieht sie eigentlich aus, die Beziehung zwischen der Kunst und dem Künstler? Und wer ist Anselm Kiefer?

    »Das schmale Buch, das Knausgård jetzt veröffentlicht, handelt von dem Versuch, sich Kiefer zu nähern, ihn zu verstehen: den Künstler als Menschen, aber auch seine Kunst – und nicht nur seine Kunst, sondern auch die Kunst schlechthin.«

    Thomas Steinfeld / Süddeutsche Zeitung (13. November 2023)
    Wald Fluss Kiefer Knausgård
    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Ich habe mich bisher nicht mit dem Werk von Anselm Kiefer beschäftigt. Auch wusste ich bisher fast nichts über den Künstler selbst. Daher fand ich, dass ich meine Wissenslücke mal füllen sollte. Und warum nicht mit dem Buch von Karl Ove Knausgård anfangen? 192 Seiten sind keine abschreckend hohe Seitenzahl. Und aus meinem Lesekreis hörte ich bereits, dass die Bücher des Autoren sehr lesenswert seien. Auch hier war ich bisher noch völlig unwissend, da ich zwar bereits Bücher von Knausgård zu Hause liegen, aber sie noch nicht gelesen habe.

    Ich habe mich daher sehr gefreut, als mir der Verlag freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

    Knausgård hat über Kiefer keinen langweiligen Lebenslauf und kein trockenes Sachbuch geschrieben. Vielmehr schildert er chronologisch und in leicht lesbarer Sprache seine verschiedenen Begegnungen mit dem Künstler in seinem Atelier bei Paris, bei Ehrungen und Ausstellungseröffnungen. Dabei lässt er nebenbei noch einiges aus dem Leben des Künstlers einfließen. Er gibt Gespräche wider und beschreibt seine Eindrücke, die er über mehrere Jahre gesammelt hat. Das macht er so bildhaft, dass ich mir vorkam, als wäre ich dabei gewesen und hätte alles mit eigenen Augen gesehen.

    Bei der Lektüre des Buches lernt man so nicht nur den Künstler Kiefer kennen, sondern auch ein wenig über Knausgård und seine Beziehung zur Kunst.

    Mich hat das Buch fasziniert und ich hätte mir gerne sofort eine Ausstellung von Anselm Kiefers Werken angesehen. Leider ist da gerade keine in für mich erreichbarer Nähe, so dass ich auf die wirklich schönen Illustrationen und Fotos in dem Buch angewiesen bin. Aber auch die zeigen nur einen ganz geringen Ausschnitt, des offenbar imposanten Lebens und Schaffens Kiefers.

    Auch habe ich jetzt wirklich Lust, eines der Bücher von Knausgård zu lesen, die bei mir noch ungelesen liegen. Was ich bisher so gehört habe, passt dieses kleine Büchlein bestens in die Reihe seiner übrigen Bücher, da es auch hier immer wieder um Knausgård selbst geht, sein Denken, Empfinden und seine Erfahrungen bei Begegnungen mit anderen Menschen.

    Ich denke, das Buch eignet sich bestens, um sich an den Schreibstil von Knausgård und das Leben von Anselm Kiefer anzunähern. Es ist also auch für Neulinge in beiden Bereichen sehr gut lesbar.

    Weitere Bücher, die sich mit Kunst und Geschichte beschäftigen:

  • Meine UFOs

    Meine UFOs

    Zu Weihnachten bekam ich ein Strickjournal geschenkt. Darin kann ich meine Strickprojekte planen, Projekte dokumentieren und vor allem den Überblick über meine UFOs behalten.

    Das Buch liegt auf einer grauen Decke
    Link zum Buch

    Deswegen möchte ich jetzt nicht nur das Buch vorstellen, sondern auch eine kleine Übersicht über meine aktuell bestehenden UFOs mit Euch teilen.

    Ach so, Ihr wisst gar nicht, was ein UFO ist? Dann erkläre ich kurz diesen Begriff.

    Was ist ein UFO?

    UFO ist die Abkürzung für UnFertiges (Strick)Objekt, kann aber auch ein unfertiges Häkelprojekt sein. Eigentlich kann man es auch ein unfertiges Handarbeitsobjekt nennen.

    Wieso wird das Projekt denn nicht fertig?

    Naja, manchmal fängt man ein Teil an, vielleicht nach einer Anleitung in einem Buch oder einer Zeitschrift, und dann sieht man vielleicht eine Videoanleitung bei YouTube und denkt: „Oh, das probiere ich doch direkt mal aus!“ Und schon hat man etwas Neues angefangen! Und das bisher gearbeitete Teil liegt plötzlich unbeachtet in der Ecke.

    Und das ist auch gar nicht schlimm. Weil Strickerinnen haben immer genug Wolle auf Vorrat, um unzählige neue Projekte anfangen zu können. Aber das ist ein anderes Thema. (Über das wir das Mäntelchen des Schweigens decken wollen, weil es niemand wissen muss, wie groß so ein Wollvorrat wirklich ist.. *hust*)

    Das Strickjournal

    Wie schon erwähnt, bekam ich ein Buch geschenkt, dass Susanne Oswald entwickelt hat. Es ist Teil der Strickladen in den Highlands Reihe und in der wunderschönen Strickladen-Optik designed!

    Blick ins Buch:

    Unterteilt ist das Buch in verschiedene Abschnitte: Meine Maße und Vorlieben, Maße und Vorlieben von anderen, Strickprojekte, Moodboards, Geplante Strickprojekte, viel Platz für Notizen und Wunschlisten. Es gibt auch einige fertige Strickanleitungen.

    Die erste Seite, die ich beschrieben habe, ist die Seite mit den UFOs.

    Blick ins Buch, eine Liste mit unfertigen Handarbeitsprojekten

    In das Feld „liegt seit“ habe ich geschrieben, wann ich die Projekte begonnen habe, da ich nicht mehr genau weiß, seit wann ich nicht daran weiter gearbeitet habe.

    Jetzt zeige ich Euch noch die jeweiligen UFOs:

    Mystery KAL

    Ein KAL ist ein Knit Along und bedeutet, dass man gemeinsam das gleiche Projekt strickt. Und bei diesem Mystery KAL konnte die Wolle und die Anleitung beim Woolhouse bestellt werden und man wusste vorher nicht genau, was gestrickt wird. Die Anleitung für das Dreieckstuch muss genau befolgt werden, damit das Muster am Ende zu sehen ist. Ich hatte anfangs meine Schwierigkeiten mit der Anleitung, aber nachdem ich das Prinzip begriffen hatte, kam ich ganz gut voran.

    Mal sehen, wann ich mal wieder Lust darauf habe, weiter zu stricken..

    Mein Strickjournal und ein angefangenes Dreieckstuch in grau
    Sommertuch

    Dieses Tuch ist nach einer Häkelanleitung auf Youtube entstanden. Es hat schon eine ganz ordentliche Größe, aber ich möchte es noch größer haben.

    Falls Ihr Euch die Anleitung mal ansehen wollt, findet Ihr das Video hier.

    In der Anleitung werden noch Perlen eingehäkelt, die ich aber weggelassen habe.

    Ich habe es auch so lange nicht gehäkelt, dass ich auf Anhieb gar nicht weiß, wie es weiter geht, weswegen ich froh bin, dass es die Videoanleitung gibt. Auch dieses Muster ist recht anspruchsvoll und erfordert Konzentration. Wenn man das Prinzip aber erstmal verstanden und einige Male angewendet hat, kann man das Muster selbst weiter häkeln.

    Mein Strickjournal und ein gehäkeltes Dreieckstuch in der Farbe Cherry Pie
    Handstulpen

    Die Handstulpen sind meine ersten Stulpen überhaupt. Ich habe sie nach einer Anleitung von Sylvie Rasch gestrickt. Es ist etwas fummelig und nicht ganz einfach, weswegen ich wohl bisher nicht über das Bündchen der ersten Stulpe hinausgekommen bin.

    Ich möchte sie mir aber unbedingt noch fertig stricken. Irgendwann.

    Schaut Euch gerne hier die Anleitung an.

    Mein Strickjournal und eine angefangene Handstulpe in Blautönen
    Häkelschal

    Bei diesem Schal weiß ich gar nicht mehr, ob ich da überhaupt nach einer Anleitung begonnen habe. Ich glaube, ich habe den Anfang nach einer Loop-Anleitung gehäkelt, bin mir da aber gar nicht so sicher.

    Ich weiß nur, dass ich drei verschiedene Wollknäuel zu einem gewickelt habe und die Reihen mit halben Stäbchen gearbeitet werden.

    Das ist auch das, was ich gerade weiter häkele, während ich mir etwas im Fernsehen ansehe. Ich will erstmal das Knäuel aufbrauchen und dann sehen, wie groß der Schal ist. Wenn er mir zu klein ist, dann häkele ich einfach daran weiter.

    Das ist das Praktische am Häkeln. Man kann die Arbeiten einfach jederzeit weiterführen.

    Mein Strickjournal und ein dreifarbiger Häkelschal
    Minischal

    Diesen Minischal habe ich nach einer Anleitung von Biggi aus dem Woolhouse gehäkelt und bin schon über die Hälfte.

    Ich habe mich für die Farben der Ukraine entschieden.

    Ich dachte, dass ich davon mehrere aus den Bobbeln häkeln kann, aber kam dann doch nicht so schnell voran.

    Hier findet Ihr die Anleitung, wenn Ihr mögt. Die Wolle hatte ich im Woolhouse bestellt.

    Mein Strickjournal und ein gelb-blauer Minischal
    Dreieckstuch

    Dieses Tuch habe ich mir selbst ausgedacht. Eines Tages stricke ich daran weiter.

    Die Mitte soll sich absetzen, daher habe ich sie glatt rechts gestrickt, glaube ich. Irgendwo hatte ich mir das notiert, aber ich finde die Notizen nicht wieder. Tja, hätte ich das Strickjournal damals schon gehabt.. 😉 Aber das Gute ist, dass ich ja sehe, wie ich weiter stricken muss, falls ich damit je weiter mache..

    Mein Strickjournal und ein grünes Dreieckstuch

    Wie ist das bei Euch? Strickt oder häkelt Ihr gerne? Seid Ihr AnfängerInnen oder „alte Hasen“? Ist so ein Strickjournal auch was für Euch? Oder führt Ihr schon ein Journal? Ich freue mich auf Eure Antworten in den Kommentaren!

    Falls Ihr weiteres Interesse am Stricken habt, kann ich Euch meine Rezension zum Buch Innehalten, Masche halten empfehlen: Link.

    Und Der kleine Strickladen in den Highlands habe ich auch bereits rezensiert: Link.

  • Rezension: Moorland

    Rezension: Moorland

    Infos:

    • Titel: Moorland – Plädoyer für eine gefährdete Landschaft
    • Autorin: Annie Proulx
    • Originaltitel: FEN, BOG, & SWAMP. A short History of Peatland destruction and its Role in the climate crisis
    • Originalverlag: Simon & Schuster, New York
    • Aus dem Amerikanischen von Thomas Gunkel
    • Hardcover, Pappband, 256 Seiten, 4 s/w Abbildungen
    • ISBN: 978-3-630-87726-6
    • Erschienen am  11. Oktober 2023

    Klappentext:

    Pulitzer-Preisträgerin Annie Proulx über die Schönheit und Gefährdung eines einzigartigen Ökosystems. – »Bestes Buch des Jahres.«
    The New Yorker

    Pulitzer-Preisträgerin und passionierte Umweltschützerin Annie Proulx erzählt von der Schönheit und Magie der Moorlandschaften – und von der Gefährdung dieses unterschätzten, aber einzigartigen Ökosystems. Sie begibt sich auf eine faszinierende Reise in die Torfmoore Englands, in die endlos weiten Feuchtgebiete an der kanadischen Hudson Bay, die schwarzen Wasser der sibirischen Wassjuganje und in die heißen Sümpfe Floridas. »Moorland« ist ein mitreißend erzähltes, leidenschaftliches Plädoyer für den Kampf gegen den Klimawandel. »Ein bestechend schönes, kluges Buch, das Ihnen die Augen öffnen wird.« The Telegraph

    Heute möchte ich ein Buch empfehlen, in dem es um die Sümpfe, Moore und Feuchtgebiete der Welt geht: Moorland von Annie Proulx. Das Buch ist in einem dunklen Grau mit weißer und gelber Schrift. Es ist eine Moorlandschaft angedeutet.
    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Wer denkt bei Mooren nicht an Der Knabe im Moor von Annette von Droste-Hülshoff? (Was, Du kennst es nicht? Dann folge gerne diesem Link.)

    Moore sind in der allgemeinen Vorstellung düstere, unheimliche Orte, in denen einen Geräusche und Lichter in die Irre führen können.

    Aber nach der Lektüre des Buches muss ich auch an die Vielfalt und den fruchtbaren Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen denken, der leider an sehr vielen Orten bereits durch landwirtschaftliche oder gewerbliche Bebauung zerstört wurde.

    Heute möchte ich ein Buch empfehlen, in dem es um die Sümpfe, Moore und Feuchtgebiete der Welt geht: Moorland von Annie Proulx. Das Buch ist in einem dunklen Grau mit weißer und gelber Schrift. Es ist eine Moorlandschaft angedeutet.

    Annie Proulx beschreibt in ihrem Buch einen umfassenden Überblick über die weltweiten verschiedenen Moorlandschaften und Feuchtgebiete. Dabei schlägt sie einen Bogen über die Archäologie, Ökologie, Biologie und Literatur.

    Das Buch ist grob in drei Abschnitte unterteilt: Nieder-, Hoch- und Waldmoore. Dabei überschneiden sich die verschiedenen Landschaftsformen in den Kapiteln, so wie sie auch in der Natur oft eng verwoben sind.

    Die Autorin hat versucht, möglichst wenig wissenschaftliche Ausdrücke zu verwenden, um den LeserInnen die Lektüre verständlich und leichter zugänglich zu machen. Trotzdem gelingt es ihr, viel Wissenswertes und Lehrreiches in dieser Essaysammlung näherzubringen.

    Am Ende gibt es noch einen Abschnitt mit einigen Erläuterungen und Quellenangaben.

    Fazit:

    Ein unbedingt lesenswertes und wunderbares Buch, das ich sehr empfehlen kann.

    Die bildhafte Sprache und der eindringliche Ton wecken in mir den Wunsch, noch möglichst viele Moore kennen zu lernen und zu bereisen. Gleichzeitig hoffe ich, dass Renaturierung und Erhalt der Feuchtgebiete weltweit gelingen.

    Weitere Rezensionen von mir:

  • Buchvorstellung: Femina

    Buchvorstellung: Femina

    Eine neue Geschichte des Mittelalters aus Sicht der Frauen

    Infos:

    • Autorin: Janina Ramirez
    • Übersetzerin: Karin Schuler
    • Aufbau Verlag
    • Hardcover mit Schutzumschlag und Abbildungen
    • 522 Seiten
    • 14.02.2023 erschienen
    • ISBN: 978-3-351-04181-6

    Klappentext:

    Ein großes Buch, das viel mittelalterlichen Staub aufwirbelt! 

    Sie kämpften gegen Wikinger, vergifteten ihre Feinde und waren Spioninnen – die vergessenen Frauen des europäischen Mittelalters kümmerten sich beileibe nicht nur um Haus und Hof. Dennoch ist es genau dieses Bild einer patriarchalen Gesellschaft, die Frauen unterdrückte, das unsere Vorstellung vom Mittelalter prägt. Es waren Männer, die diese Geschichte schrieben und die Frauen des Mittelalters aus unserem kollektiven Gedächtnis verbannten. Janina Ramirez gibt den Frauen ihren Platz in der Geschichtsschreibung zurück: Sie erzählt von der mächtigen Königin Jadwiga von Polen, der wilden Kriegerin Æthelflæd und der außergewöhnlichen Heilerin Hildegard von Bingen und eröffnet uns so ein buntes Kaleidoskop an verschiedensten weiblichen Lebensrealitäten, die die ganze Vielfalt dieses »dunklen Zeitalters« abbilden. 

    »Wunderbar frei und herrlich originell lässt uns ›Femina‹ auf aufregende und provokative Weise in die Nebel der Geschichte blicken.« Peter Frankopan 

    »Leidenschaftlich, provokativ, brillant – dieses Buch ist ein Feuerwerk, das irgendwie zwischen zwei Buchdeckeln gefangen ist.« Lucy Worsley 

    Das Buch liegt mit einer handvoll Steine auf einer Decke in verschiedenen Blautönen. Das Cover ist blau mit einer Zeichnung der Hildegard von Bingen, darin Autorin und Titel.
    Link zum Buch

    Über das Buch in meinen Worten:

    Ich möchte Euch das Buch empfehlen. Es ist mir zuerst auf Instagram in einer Werbeanzeige begegnet und als ich dann in einer Buchhandlung vorbei kam, habe ich dort danach gefragt. Sie hatten es zum Glück vorrätig und so konnte ich es direkt kaufen.

    Ich habe darin auch schon mehrere Abschnitte gelesen, bin aber noch nicht ganz durch. Es ist ein Sachbuch und kein Roman, daher liest es sich nicht „so schnell weg“.

    Aber bisher gefällt mir das Buch richtig gut. Es werden die Geschichten von mehr oder weniger berühmten Frauen der Weltgeschichte erzählt. Und vieles wusste ich tatsächlich noch nicht. Bisher gefällt mir besonders die Zeit der Wikinger und des frühen England (als es noch in viele kleine Königreiche geteilt war). Durch die Unterteilung der chronologisch angeordneten Hauptkapitel in kürzere Unterkapitel kann man das Buch jederzeit zur Hand nehmen und darin stöbern. Oder, so wie ich, es chronologisch hintereinander lesen.

    Jeder Abschnitt beginnt mit einer Beschreibung der Umstände und dem Stand der Forschungen in der Neuzeit, die zu einer Entdeckung oder zu neuen Erkenntnissen zu bisher bekanntem geschichtlichen Wissen führt. Danach beschreibt die Autorin bildhaft die entsprechende Zeit und die historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die zu dieser Zeit herrschten. Dabei schließt sie keineswegs den Anteil der männlichen Bevölkerung aus, lässt aber auch die Frauen dieser Zeit ihren rechtmäßigen Platz einnehmen.

    Das Buch ist in meinen Augen eine gute Ergänzung und erweitert das Wissen um historische Ereignisse und Hintergründe, vor allem aus der Sicht der Frauen, die oftmals aus der Geschichtsschreibung entfernt oder deren Einfluss bewusst heruntergespielt wurde.

    Zum Cover:

    Da mich ja zuerst das Cover fasziniert hat, möchte ich dazu noch ein paar Worte verlieren. Im Buch wird es ausführlich beschrieben. Es handelt sich hierbei um ein Bild von Hildegard von Bingen, das sie nach einer ihrer sogenannten Visionen angefertigt hat. Sie nannte es das kosmische Ei und ist sehr farbenprächtig, wie viele der Originalbilder, die im Buch abgebildet und beschrieben werden. Leider sind sämtliche Abbildungen im Buch schwarzweiß. so dass die Farbenpracht des Mittelalters gar nicht richtig zur Geltung kommt. Das finde ich persönlich sehr schade.

    Fazit:

    Aber sonst kann ich das Buch sehr empfehlen, auch wenn beispielsweise in dem Teil über Hildegard von Bingen die mystischen Überzeugungen und ihre Visionen, die nach heutiger Forschung wohl Migräne waren, meiner Meinung nach völlig kritiklos übernommen wurden. Dabei ist der Einfluss, den diese Frau damals hatte irgendwie in den Hintergrund getreten, zumindest soweit ich das aus meiner laienhaften Sicht beurteilen kann.

    Aber um ein neues Bild über die Geschichte zu erhalten, ist dieses Buch wirklich ausgezeichnet geeignet.

  • Rezension: Talking History

    Rezension: Talking History

    Reden, die die Welt veränderten

    Infos:

    • Autorinnen: Joan Dritsas Haig, Joan Lennon
    • Illustrator: Andre Ducci
    • aus dem Englischen übersetzt: Katharina Herzberger
    • Verlag: Knesebeck Verlag
    • 80 Seiten, gebunden
    • ISBN: 978-3-95728-705-2
    • ab 10 Jahre empfohlen

    Klappentext:

    Meilensteine der Geschichte: Die bedeutendsten Reden unvergesslicher Menschen

    Wer die Zukunft ändern will, muss die Vergangenheit kennen! In diesem illustrierten Geschichts-Buch bekommt ihr Einblick in die wichtigsten Reden der letzten 150 Jahre. Außerdem werden die Redner:innen vorgestellt, die historischen, gesellschaftlichen und politischen Hintergründe beleuchtet, sowie die Auswirkungen aufgezeigt, die die Reden auf die Welt hatten. Lest nach, wie Abraham Lincoln eine ganze Nation inspirierte, wie Harvey Milk der LGBTQIA+-Community Hoffnung machte, wie Nelson Mandela gegen die Apartheid kämpfte und wie Greta Thunberg und Severn Cullis-Suzuki ihre Stimmen für mehr Klimaschutz erhoben. Begleitet werden die Auszüge der Reden von kurzen Infotexten und passenden Illustrationen, die bei der historischen Einordnung helfen und die Zusammenhänge verständlich machen.

    Vertreten sind folgende bedeutende Persönlichkeiten: Abraham Lincoln, Emmeline Pankhurst, Pearl Gibbs, Winston Churchill, Jawaharlal Nehru, Funmilayo Ransome-Kuti, Helen Keller, Yuri Gagarin, Nelson Mandela, René Cassin, Harvey Milk, Malala Yousafzai, Barack Obama, Angela Merkel, Severn Cullis-Suzuki & Greta Thunberg

    Die Redner:innen in diesem Buch haben sich Gehör verschafft. Jetzt müssen wir mehr denn je zuhören. Ein inspirierendes Sachbuch für alle an Geschichte und Politik interessierten Kinder!

    Der Einband des Buches ist bunt illustriert mit verschiedenen Persönlichkeiten der Weltgeschichte.
Reden Sachbuch Politik Gesellschaft
    Link zur Verlagsseite
    Rückseite des Einbands mit Klappentext und illustrierten Persönlichkeiten der Weltgeschichte.
Reden Sachbuch Politik Gesellschaft

    Meine Meinung:

    Warum sollte ich ein Kinderbuch rezensieren? Bin ich etwa noch 10 Jahre alt? Mal ehrlich, Bücher werden von Erwachsenen geschrieben, auch für Kinder. Da darf ich das doch auch lesen, oder?

    Dazu möchte ich sagen, dass ich ja auch Filme und Serien für Kinder gucken kann, wenn mir danach ist. Und ein Kinderbuch, vor allem ein Sachbuch, ist auch oft für Erwachsene geeignet.

    In diesem Buch sind die unterschiedlichsten Reden berühmter Menschen aus verschiedenen Zeiten versammelt. Und ich wollte schon immer mal Reden nachlesen, von denen ich gehört hatte. Und als der Knesebeck Verlag dieses Buch vorstellte, da musste ich es einfach anfragen.

    Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares. Meine Meinung beeinflusst dies nicht.

    Ein paar Worte zum Inhalt:

    Schon das Inhaltsverzeichnis hat einen besonderen Aufbau. Die Redner:innen sind mit einem illustrierten Portrait abgebildet, darüber steht die entsprechende Seitenzahl im Buch, um welche Rede es sich handelt, die Jahreszahl des Jahres, in dem die Rede gehalten wurde, und der Name der Rednerin bzw. des Redners.

    Beispiel aus dem Inhaltsverzeichnis:
Barack Obama, Severn Cullis-Suzuki, Greta Thunberg

    Dieser Aufbau gefällt mir sehr gut. So kann man schnell die entsprechende Rede wiederfinden, wenn man mal etwas nachschlagen oder einfach nur ein wenig im Buch schmökern möchte.

    Auch den Aufbau rund um die Reden finde ich sehr ansprechend und informativ. Es sind nicht einfach nur die Reden abgedruckt. Vorher wird die Rede durch eine Zusammenfassung geschichtlich und gesellschaftlich eingeordnet und anschließend durch einzelne Pressestimmen der damaligen Zeit kommentiert.

    Kurzer Einleitungstext über das Buch.

    Schön finde ich auch die Hinweise auf ähnliche Themen im Buch (thematische Wegweiser), die am Ende des jeweiligen Kapitels stehen. Fast wie eine Linksammlung, wie ich sie hier im Blog auch am Ende eines Beitrags häufig verwende.

    Durch die unterschiedlichen Illustrationen wird das Ganze noch etwas aufgelockert und veranschaulicht. Ich habe Euch mal ein Beispiel dazu rausgesucht.

    Fazit:

    Mir gefällt das Buch richtig gut.

    Es bietet einen durchaus umfassenden Einblick in diverse Themen der letzten rund 150 Jahre. Sicher kann nicht alles ausführlich erläutert werden, aber als Anregung und Anreiz, sich mit verschiedenen Themen tiefergehend zu beschäftigen, kann dieses großformatige Buch genutzt werden.

    Ich denke, interessierte Kinder finden hier viele wertvolle Informationen. Und auch die Eltern können bei der gemeinsamen Lektüre bestimmt noch etwas dazu lernen.

    Ich kann mir auch vorstellen, dass Kinder das Buch im Unterricht vorstellen, wenn es um ähnliche Themen oder generell Buchvorstellungen geht. Daraus können sich sicher spannende Diskussionen entwickeln.

    Mehr interessante Sachbücher für Kinder?

    Gerne hier entlang:

  • Rezension: Professor Albert und das..

    Rezension: Professor Albert und das..

    Abenteuer der Relativitätstheorie

    Infos:
    • Autor: Sheddad Kaid-Salah Ferrón 
    • Illustrator: Eduard Altarriba
    • Verlag: Knesebeck Verlag
    • Hardcover
    • 48 Seiten
    • aus dem Spanischen von Ebi Naumann
    • ab 8 Jahren empfohlen
    Klappentext:
    Albert Einstein erklärt Kindern die Welt der Physik
    Albert Einstein als lustiger Erzähler führt Kinder unterhaltsam durch die Relativitätstheorie

    Einsteins Relativitätstheorie stellt unsere Vorstellung von Raum und Zeit auf den Kopf! Verrückte Dinge passieren in einem relativen Universum. So kann die Zeit langsamer oder schneller vergehen oder sogar gekrümmt sein, der Raum kann sich zusammenziehen, und Dinge werden schwerer, wenn sie sich bewegen!

    So kann ein Zeitraum von Hunderten von Jahren für jemanden auf der Erde nur ein paar Stunden betragen, wenn er sich in einer Rakete nahe der Lichtgeschwindigkeit bewegt. Das ist alles sehr verwirrend, aber die Relativitätstheorie hat einen großen Einfluss auf unsere heutige Welt. Das GPS-Navigationssystem eines Autos zum Beispiel nutzt die Informationen, die von Satelliten im Orbit empfangen werden, und berücksichtigt dabei, dass die Zeit auf diesen Satelliten anders tickt als auf dem Boden. Sonst könnten schon nach einem Tag unser tatsächlicher Aufenthaltsort und unsere GPS-Position um acht Kilometer voneinander abweichen.

    Nach Professor Albert und das Geheimnis der Quantenphysik widmet sich nun Professor Albert Einstein der Erklärung von Raum und Zeit und deren Zusammenhang in der Relativitätstheorie.

    Physik einfach und anschaulich erklärt

    Was sind eigentlich Raum und Zeit? Wie werden Sie gemessen? Wie hängen Bewegung und Geschwindigkeit zusammen? Was ist E = mc2? Wer herausfinden möchte, wie unser Universum funktioniert und wie Raum und Zeit verbunden sind, erfährt in diesem bunt illustrierten und witzigen Kinderbuch von dem schlauen Professor Albert mehr über die faszinierende, mysteriöse Welt der Physik und der Relativitätstheorie.

    Meine Meinung:

    Als ich die Verlagsvorschau erhalten habe und dieses Buch entdeckte, dachte ich mir, dass es genau das richtige für mich ist. Ich gucke zu gerne Dokumentationen über das Weltall und die physikalischen Gesetze, die darin wirken. Warum also nicht mal etwas darüber lesen?

    Und da ich bezweifle, dass mein Verständnis für wissenschaftliche Publikationen reicht, fange ich doch erstmal mit diesem Buch für 8-Jährige an. Darum habe ich mich sehr gefreut, als das Rezensionsexemplar bei mir ankam. Vielen Dank nochmal dafür an den Knesebeck Verlag.

    Worum geht es?

    In dem Buch geht es um Raum und Zeit und die Zusammenhänge zwischen Bewegung und Licht und wie jeder Größe und Geschwindigkeit unterschiedlich wahrnimmt.
    Auf 48 Seiten ist das komplexe Thema kindgerecht und mit farbigen Illustrationen in Szene gesetzt.

    Blick ins Buch

    Einige der Theorien und Gesetze, die Einstein und andere Physiker aufgestellt und entdeckt haben, haben mich dennoch etwas verwirrt und für mich neue Fragen aufgeworfen. Ich werde jetzt keine Physikerin, aber manches erscheint mir irgendwie nicht logisch..

    Also, falls wir mit Lichtgeschwindigkeit durchs All reisen könnten, könnten wir dann noch Planeten, Sternen oder anderen herumfliegenden Dingen ausweichen? Dazu müsste man sie ja rechtzeitig sehen, um noch auszuweichen? Oder kommt es zur Kollision?

    Aber es geht ja nicht um die tatsächliche Machbarkeit, sondern was bestimmte Voraussetzungen für Auswirkungen im Universum haben.
    Auf jeden Fall ist dieses großformatige Buch faszinierend, unterhaltsam und sehr informativ. Aber ich denke, 8-jährige Lesende könnten bei einigen Begriffen weitere Erklärungen und Hilfen einfordern. Ich hoffe, ihr Eltern habt euch dann vorher schon gut eingelesen.

    Am Ende des Buches werden noch einige Formeln genannt, aber nicht weiter erläutert. Mich hätte interessiert, was die einzelnen Begriffe in den Formeln bedeuten, bzw. darstellen. Aber vielleicht ist das ja für die Kinder ein Ansporn, später in Physik ganz genau aufzupassen. Und vielleicht sind die Kinder dann im Unterricht auch interessierter als ich es zu meiner Schulzeit war.

    Ich wünsche den Kindern auf jeden Fall viel Spaß bei der Erkundung der Physik und ihrer Gesetze.

    Ein Blick ins Buch lohnt sich in jedem Fall.

    Vielleicht interessieren euch ja auch andere Bücher des Verlags.

    Ich habe bereits ein paar weitere rezensiert:

    Eier – eine runde Sache

    Als die Wale laufen konnten

    Verrückte Fakten über Pilze

    Schaut gerne bei meinen anderen Rezensionen rein.