Schlagwort: Lovelybooks

  • Rezension: Neun Fremde von Liane Moriarty

    Rezension: Neun Fremde von Liane Moriarty

    Klappentext:

    Neun Fremde und zehn Tage, die alles verändern: In einem abgelegenen Wellness-Resort treffen fünf Frauen und vier Männer aufeinander, die sich noch nie zuvor begegnet sind. Sie alle sind in einer Krise und wollen ihr altes Leben hinter sich lassen. Bald schon brechen alte Wunden auf und lang gehütete Geheimnisse kommen ans Licht. Denn nichts ist so, wie es scheint in Tranquillum House …

    »Ein außergewöhnliches Talent!« Nicole Kidman

    Meine Meinung:

    Vorab muss ich sagen, dass dieses Buch ein absolutes Lesehighlight dieses Jahr für mich ist.

    Die Geschichte wird aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt. Im Grunde ist es wie ein Kammerspiel, denn fast alles spielt sich in dem Wellness-Resort ab, abgesehen von Rückblenden in die Leben der verschiedenen Charaktere, die sich für 10 Tage auf einem verrückten Trip wieder finden.

    Das Buch handelt auch vom Verlust geliebter Menschen, wie man damit umgeht und den großen und kleinen Problemen der Protagonisten, die einen kleinen Spiegel unserer Gesellschaft darstellen.

    Ich habe das Buch mit großem Vergnügen geradezu verschlungen und es auch schon weiter empfohlen. Es ist teilweise überspitzt, stellenweise tragisch und berührend, aber auch humorvoll und ein wenig verrückt.

    Abgesehen vom Inhalt finde ich die Aufmachung des Buches einfach mal wunderschön! Wenn man den Buchumschlag abmacht, kommt darunter ein fast identisches Cover zum Vorschein:

  • Rezension: Was für immer bleibt von Vanessa Carnevale

    Rezension: Was für immer bleibt von Vanessa Carnevale

    Klappentext:

    Seit Gracies Unfall ist alles anders. Doch das schlimmste ist: Gracie hat keine Ahnung, wie es vorher war. Sie hat jedes Detail ihres bisherigen Lebens vergessen und muss sich entscheiden: Will sie ein Leben leben, das aus den Erinnerungen anderer besteht, oder will sie neu beginnen und selbst herausfinden, wer sie wirklich ist? Also flieht Gracie auf die leerstehende Blumenfarm ihrer Familie. Sie hofft, dass sie dort einige ihrer Erinnerungen wiederfinden und es vielleicht schaffen kann, wieder Gefühle für den Mann zu entwickeln, der sie so bedingungslos liebt, dass er bereit ist, sie gehen zu lassen. Aber dann taucht Flynn in diesem neuen Leben auf und stellt Gracies Welt auf den Kopf.

    »Eine wunderbare Geschichte über zweite Chancen, wenn man sie am wenigsten erwartet.« Leserstimme auf Netgalley
    »Diese Geschichte ist unglaublich bewegend und wunderschön erzählt. ›Was für immer bleibt‹ erinnert uns daran, dass Liebe keine Fehler macht und wie viel Kraft wir daraus schöpfen können, unsere Träume zu verwirklichen.« Kelly Rimmer, Autorin von »So blau wie das funkelnde Meer«

    MIRA Taschenbuch, 272 Seiten, flexibler Einband, auch als E-Book erhältlich

    Meine Meinung:

    Ich bekam das Buch im Rahmen einer Lovelybooks Leserunde. Das Cover und der Klappentext hatten mich neugierig gemacht, so dass ich mich erfolgreich um ein Exemplar bewarb. Als das Buch dann ankam, musste ich erstmal einige Bilder davon machen:

    Das Buch ist einfach so schön!

    Die Geschichte wird komplett aus der Sicht von Gracie erzählt, die ihr Gedächtnis bei einem Autounfall verliert und ihre Freunde und Familie nicht wieder erkennt. Sie stößt ihre Liebsten von sich, aus Angst, sich nicht selbst an alles erinnern zu können, sondern nur durch deren Erzählungen an ihr Leben anzuknüpfen. Als Leser ist man somit auf dem gleichen Wissenstand wie Gracie und empfindet ihre Ängste und Sorgen mit. Entsprechend hatte ich zwar einige Vermutungen, welche Geheimnisse Gracie im späteren Verlauf noch offenbart werden könnten, war aber nie ganz sicher.

    Jedoch konnten aus einigen Reaktionen von Gracies bester Freundin und ihrem Nachbarn Flynn einige Vermutungen erhärtet werden. Dies hat aber meinen Lesegenuss nicht geschmälert. Ganz im Gegenteil fieberte ich erst recht mit, ob sich alles zum Guten wenden würde und wie diese Geheimnisse offenbart werden würden. Außerdem gefiel es mir, dass Blumen eine große Rolle in diesem Roman einnehmen.

    Die Autorin hat einen leicht lesbaren, romantischen und schönen Schreibstil, bei dessen Lektüre ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Die Protagonisten wuchsen mir im Verlauf des Buches ans Herz, so dass ich mir einen positiven Ausgang der Geschichte für alle wünschte. Ohne zu viel zu verraten: Ein Liebesroman hat ja meistens ein Happy End.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Wer sich nicht daran stört, schon früh zu ahnen, wohin die Geschichte führen könnte, aber gerne in eine Atmosphäre voller Blumenduft eintauchen möchte, dem kann ich diese schöne Geschichte ans Herz legen.

  • Rezension: Achtsam morden von Karsten Dusse

    Rezension: Achtsam morden von Karsten Dusse

    Klappentext:

    Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar zu besuchen, um seine Ehe ins Reine zu bringen, sich als guter Vater zu beweisen und die etwas aus den Fugen geratene Work-Life-Balance wieder herzustellen. Denn Björn ist ein erfolgreicher Anwalt und hat dementsprechend sehr wenig Zeit für seine Familie. Der Kurs trägt tatsächlich Früchte und Björn kann das Gelernte sogar in seinen Job integrieren, allerdings nicht ganz auf die erwartete Weise. Denn als sein Mandant, ein brutaler und mehr als schuldiger Großkrimineller, beginnt, ihm ernstliche Probleme zu bereiten, bringt er ihn einfach um — und zwar nach allen Regeln der Achtsamkeit.

    Achtsam morden ist die Geschichte eines bewussten und entschleunigten Mordes, der längst überfällige Schulterschluss zwischen Achtsamkeitsratgeber und Krimi, vor allem aber ein origineller Unterhaltungsroman.

    »Auf jeder Seite Spannung, ungebetene Ratschläge und Galgenhumor … Das kriegt halt nur ein Anwalt hin. Und keiner so gut wie Karsten Dusse.« Jan Böhmermann

    Taschenbuch, Klappenbroschur, 416 Seiten

    Meine Meinung:

    Ich bin auf das Buch durch eine Leserunde bei Lovelybooks aufmerksam geworden. Mich hat das Cover neugierig gemacht und als ich den Klappentext gelesen hatte, war mir klar, dass ich das Buch unbedingt lesen muss.
    Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Der Austausch in der Leserunde mit den anderen Lesern hat mir dabei genau so viel Spaß gemacht, wie das Buch zu lesen. Es ist immer wieder spannend, welche Details anderen Lesern auffallen, denen man selbst weniger Beachtung geschenkt hat.

    Der Roman ist komplett aus der Sicht des Anwalts Björn erzählt, der berichtet, wie es dazu kam, dass er durch das Achtsamkeitsseminar, wozu ihn seine Frau gedrängt hat, zum Mörder wurde und die Geschäfte eines Mafiabosses übernahm. Das ist so herrlich überspitzt und bissig dargestellt, dass man gar nicht anders kann, als Sympathien zu Björn zu entwickeln. Die übrigen Protagonisten werden vielschichtig und übertrieben dargestellt und passen herrlich in die Geschichte.

    Die den Kapiteln vorangestellten Abschnitte aus dem fiktiven Ratgeber zur Achtsamkeit werde ich mir alle abschreiben und versuchen, in mein Berufs- und Alltagsleben einzubauen. Es kann nicht schaden, ab und zu mal durchzuatmen, wenn man glaubt, der Stress wirft einen noch um. Dabei werden die Ratschläge jeweils passend im Kapitel mit praktischen Beispielen erläutert, was das Lesevergnügen für mich noch gesteigert hat, da ich immer gespannt war, was wohl passieren könnte. Allerdings wurde der Text im Laufe des Kapitels komplett wiederholt, was ich etwas störend fand. Aber wenn man die Hinweise erneut liest, kann man sie sicherlich besser verinnerlichen. Und es so hinzunehmen, ist ja auch schon achtsam.

    Der Autor hat nicht mit Gesellschaftssatire gespart und baut die eine oder andere Kritik an verschiedenen Teilen des modernen Lebens ein, sei es das Hipster-Start up Unternehmen, das Kinderarbeit fördert, der Kindergarten, mit dem man herrlich Beamte erpressen kann oder die ständig Geldsorgen geplagten Mütter, die ihre überteuerten Latte Macchiatos im kinderfreundlichen Café trinken. Nebenbei bekommen einige Gangster ihre gerechte(?) Strafe. Die Grenzen zwischen Gut und Böse werden verwischt.

    Der Fokus liegt allerdings klar auf der Entwicklung von Björn vom unzufriedenen Bäh-Anwalt für die Bäh-Mandanten seines Arbeitgebers zum liebenden Vater und Ehemann, der zur Rettung seiner Ehe so einiges in Kauf nimmt, was ganz bestimmt nicht gesetzeskonform ist.
    Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, da es meinen schwarzen Humor einfach getroffen hat. Ich mag Geschichten, die ein wenig skurril und amüsant sind.
    Klassische Krimifans könnten enttäuscht sein, falls sie nicht offen für die Prise Witz sind, die in diesem kleinen Meisterwerk steckt.

  • Rezension: Morgen irgendwo am Meer von Adriana Popescu

    Rezension: Morgen irgendwo am Meer von Adriana Popescu

    Klappentext:

    Ein goldener Mercedes, Wind in den Haaren und das Meer vor Augen – vier Jugendliche auf dem Weg nach Lissabon …
    Was Romy, Konrad, Nele und Julian auf ihrem gemeinsamen Weg nach Lissabon erwartet, scheint der perfekte Sommerroadtrip nach dem Abitur zu sein. Doch dass jeder von ihnen weit mehr als nur leichte Sommerklamotten im Gepäck hat, wird dem eher durch Zufall zusammengewürfelten Quartett erst im Lauf der Reise klar. Denn in Wahrheit geht es bei diesem Roadtrip um nichts weniger als die Suche nach sich selbst, dem eigenen Leben, der großen Liebe und wahrer Freundschaft.

    »Das ist spannend, quälend, herzzerreißend und ehrlich. Nach 475 Seiten und mehreren zerknüllten Taschentüchern werden die Leser hoffnungsvoll und erleichtert entlassen.«

    MDR (17. Mai 2019)

    Meine Meinung:

    Morgen irgendwo am Meer liest sich flüssig und wirklich gut. Die Protagonisten waren mir von Anfang an sympathisch, wobei sich das im Laufe des Buches etwas gewandelt hat, da jeder einzelne der Freunde eine eigene Entwicklung durch macht, die mir den einen oder anderen noch näher brachte. So wurde mir Julian nach und nach immer unsympathischer, während Konrad mehr und mehr positive Eigenschaften zeigte.

    Romy und Nele behielten eigentlich gleichbleibend meine Sympathien, aber Neles Geschichte fand ich noch faszinierender. Außerdem fand ich ihre Sicht auf die Welt (durch das Objektiv ihrer Kamera) toll.

    Romys Geschichte bringt dem Leser das Thema Angststörungen auf verständliche Weise näher. Man wird zum Nachdenken angeregt. Jeder verarbeitet Trauer und Verlust auf seine eigene Weise und benötigt eine unterschiedliche Zeit dazu.

    Die jungen Erwachsenen hatten ihre eigenen Erfahrungen zu verarbeiten und Probleme zu meistern, was während der Reise ganz unterschiedliche Erlebnisse ergab. So litt und fieberte ich mit und hoffte für alle auf ein Happy End, was sich letztendlich ganz anders als erwartet entwickelte.

    Ich bin von dem Buch wirklich begeistert. Es ist emotional, fesselnd, spannend und mit Tiefgang. Der Schreibstil ist bildhaft und berührend.

    Jane Austen hat so recht!

    Einfach schön! Berührend, traurig und wunderbar geschrieben! Man möchte selbst alle Städte bereisen, die im Buch genannt werden.

    Ein paar Zitate möchte ich noch mit euch teilen:

    „Julian hat sich entschieden. Für den Roadtrip. Genau genommen für mich.“ (Seite 35)

    „Nur eine Chance, um das perfekte Foto zu machen, weil der Augenblick dann schon vorbei und zum nächsten geworden ist, das ist die Herausforderung, der ich mich stellen will.“ (Seite 62)

    „Wenn das am Ende wirklich alles ist, was uns bleibt, ist es doch mehr, als ich gehofft habe. Fehlst Du mir? Unendlich. Denke ich an Dich? Täglich. Aber die Tatsache, dass mir niemand unsere Erinnerungen nehmen kann, lässt mich dennoch lächeln.“ (Seite 105)

    „Das wird so cool. Du lebst deinen Traum.“ (Seit 197)

    „Kennst du die Doctor Who – Folge mit Van Gogh?“ (Seite 318) <- Ein Doctor Who – Fan!!! 😀

    „Es ist so unendlich anstrengend, normal zu wirken, wenn man die Kontrolle über sich selbst verliert. Ich kämpfe um jedes Lächeln und eine entspannte Sitzhaltung. Vor allem aber kämpfe ich um eine ruhige Atmung.“ (Seite 355)

    „Ich habe all diese Gefühle so lange ausgeblendet, bis ich geglaubt habe, sie wären gar nicht mehr da. In Wahrheit war aber ICH nicht mehr da.“ (Seite 397)

    „Obwohl ich weiß, dass mein Weg deutlich länger sein wird, als nur runter bis zum Strand, habe ich jetzt doch den ersten Schritt getan. Zu lange habe ich auf Scherben gestanden. Es wird Zeit, wieder loszulaufen.“ (Seite 398)

  • Rezension: Schatten der Provence von Pierre Lagrange

    Rezension: Schatten der Provence von Pierre Lagrange

    Klappentext:

    Ein neuer Fall für Commissaire Albin Leclerc

    Die Vergangenheit wirft dunkle Schatten über die Provence

    Commissaire Albin Leclerc kommt nicht zu seinem wohlverdienten Ruhestand. Denn der Überfall auf einen Kunsttransport mit wertvollen Gemälden findet ausgerechnet kurz vor Carpentras statt. Der Coup geht schief, die Polizei entdeckt im Versteck der Räuber einen unbekannten Cézanne und einen Van Gogh. Alles weist darauf hin, dass sie aus einem geheimen Depot mit Nazi-Raubkunst stammen. Zum Ärger der beiden Polizisten Theroux und Castel mischt sich Albin mit seinem Mops Tyson in ihre Ermittlungen ein. Dabei ist er ihnen immer einen Schritt voraus. Als es Tote gibt, gerät Albin ins Visier der Täter. Plötzlich geht es für ihn um Leben und Tod…

    Meine Meinung:

    Ich habe das Buch im April bei der Urlaubsspecial-Verlosung von Lovelybooks gewonnen und kam jetzt endlich dazu, es zu lesen.

    Man begleitet hauptsächlich den pensionierten Commissaire Albin Leclerc, aber auch einige andere Protagonisten, so dass man als Leser stets auf dem Laufenden gehalten wird. Allerdings erfährt man erst spät, wer der Mörder ist und wie die genauen Abläufe mit den geraubten Kunstwerken verbunden sind.

    Ich fühlte mich gut unterhalten und rätselte fleißig mit. Amüsant fand ich die Szenen mit dem Mops Tyson, mit dem Leclerc sich häufig in Gedanken unterhielt.

    Da ich die Vorgänger-Bände nicht kenne, kann ich nichts zur Entwicklung der Charaktere und ihren Beziehungen zueinander sagen. Man muss die Bücher aber nicht zwangsläufig kennen, um der Handlung folgen zu können. Wichtige Hintergrundinformationen hat der Autor in die Geschichte einfließen lassen. Toll finde ich auch den geschichtlichen Hintergrund mit der Raubkunst der Nazis.

    Es ist ein Krimi, der manchmal locker und leicht dahin plätschert, hat aber auch seine spannenden Stellen, bei denen man das Buch nicht aus der Hand legen kann. Am Ende werden eventuell nicht ganz verbundene Stränge erläutert und die Zusammenhänge deutlich gemacht. So bleiben keine Fragen offen.

    Eine Fortsetzung ist auch schon in Vorbereitung, die ich sicher auch lesen werde. Aber erst möchte ich mit den Vorgänger – Büchern beginnen.

    Das Buch ist auf jeden Fall geeignet für Frankreich-Fans und diversen Krimiserien.

  • Rezension: Kalt wie Eis von Felix Münter

    Rezension: Kalt wie Eis von Felix Münter

    Klappentext:

    Die Küstenstadt Zitrabyt am eisigen Firnmeer wird seit Anbeginn der Zeit von unzähligen Zwergenclans friedlich bevölkert. Nun deutet sich jedoch eine Verwerfung des Status Quo an: Das Gerücht über die Sichtung großer Walflotten vor den Küsten löst – in der Hoffnung auf reiche Beute – ein regelrechtes Wettrennen aus. In der Hoffnung, sich einen Vorteil und mehr Einfluss sichern zu können, setzen die Clans ihre Flotten in Bewegung.
    Bald schon gibt es Berichte, dass diese untereinander in Konflikt geraten: Im Kampf um die besten Jagdgründe attackieren sie sich gegenseitig, versenken und kapern mitunter. Die Hafenmeisterin und Friedenswahrerin Vychoda hat die Vermutung, dass der Streit bewusst geschürt wird. Da sie als Parteiische wenig ausrichten kann, wendet sie sich an einen alten Freund: den Gnom Baro. Zusammen mit seiner Leibwächterin Marca soll er Beweise für Vychodas Vermutung sammeln …

    Ein neues Abenteuer aus Lorakis, der fantastischen Welt des preisgekrönten Rollenspiels Splittermond!

    Meine Meinung:

    Kalt wie Eis von Felix Münter ist ein klassisches Fantasy-Abenteuer. Dabei bewegen sich die Helden in einem vorgegebenen Rahmen, der den Autor bei der Entwicklung der Charaktere und Handlungen ein wenig eingeschränkt haben dürfte, denn die Geschichte spielt in der Welt Lorakis, die Teil der Pen & Paper Rollenspielwelt Splittermond ist. Man braucht aber keine Vorkenntnisse zur Spielwelt mitbringen, um der Geschichte folgen zu können.  Das Buch ist sehr gut für Einsteiger geeignet, da die Zahl der fremdartigen Wesen überschaubar bleibt. Am Ende des Buches werden die Begriffe und Bewohner von Lorakis und der Aufbau und die Geschichte der Welt zusätzlich erläutert.

    Die Handlung spielt sich hauptsächlich in der Zwergenstadt Zitrabyt ab und dreht sich um die verschiedenen Zwergensippen und ihre Konflikte untereinander. Dabei begleitet der Leser den Gnom Baro, die Vargin (Wolfsmenschenfrau) Marca und die Gletscherzwergin Yalia, die versuchen zu klären, wer hinter den Anschlägen auf die Fischerboote der verschiedenen Sippen steckt.

    Hier fand ich den Klappentext etwas irreführend, da ich ein wenig andere Erwartungen an den Inhalt hatte, die nicht in diesem Sinne erfüllt wurden. In meiner Vorstellung würde im Buch eine große Fischfangflotte in See stechen und sich ein großer Teil der Handlung vielleicht auf See abspielen. Es gibt zwar auch einige spannende Szenen mit Schiffen, aber diese spielen teilweise sogar im Hafenbecken.

    Dennoch hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Ein wenig hat mich die Geschichte an die Abenteuer der Halblingsdame Lupina von Alexander Bálly erinnert. Auch hier gibt es einige humorvolle Anspielungen und die Protagonistin versucht als Außenseiterin kriminelle Machenschaften aufzudecken.

    Der Ablauf ist chronologisch und es gibt einige überraschende Wendungen, dabei ist es für mich nicht wichtig, dass es eine ständig steigende Spannungskurve gibt. Ich mag es ganz gerne, wenn es zwischendurch etwas ruhiger zu geht in Fantasywelten. Dann geschehen manche Dinge umso überraschender.

    Dieses Abenteuer ist abwechslungsreich, flüssig lesbar und bildhaft geschrieben. Ich mag den Schreibstil von Felix Münter sehr und ich habe mich sehr gefreut, als mir ein Buch für die Leserunde bei Lovelybooks zur Verfügung gestellt wurde. Dies hat allerdings meine Meinung nicht beeinflusst.

    Kalt wie Eis ist auf jeden Fall für Fans von Rollenspielen oder Leser von Terry Pratchett oder Tolkien geeignet.