Schlagwort: Irland

  • Rezension: Sommernacht

    Rezension: Sommernacht

    Infos:

    • Thriller
    • Verlag: Penguin Verlag
    • Autorin: Lucy Foley
    • Übersetzerin: Ivana Marinović
    • Originaltitel: The Guest List
    • Originalverlag: HarperCollins, London 2020
    • Paperback , Klappenbroschur
    • Rezensionsexemplar
    • 448 Seiten
    • Erschienen am 01. März 2021

    Klappentext:

    Vierzehn Gäste. Alle haben ein Geheimnis. Und nicht alle werden die Insel lebend verlassen.

    Eine abgelegene Insel vor der wilden Küste Irlands: An einem Sommertag versammeln sich Familie und alte Freunde, um die Hochzeit von Julia und Will zu feiern. Alles ist bis ins kleinste Detail geplant, es soll ein rauschendes Fest werden – doch der Wind dreht, und ein heftiger Sturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Bald macht das Gerücht die Runde, dass dieser Ort ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Und auch unter den Gästen dringen immer unaufhaltsamer alte Feindseligkeiten und lang begrabene Geheimnisse ans Licht. Dann wird einer der Feiernden tot draußen im Moor gefunden. Und die Situation auf der Insel eskaliert …

    »Auf jeder Seite ein Twist – und ein atemberaubendes Ende!«

    Reese Witherspoon

    Meine Meinung:

    Der Thriller wird von mehreren Personen aus ihrer direkten Sicht erzählt. Ausnahmslos Gäste, die schon einen Tag vor der eigentlichen Hochzeit auf der Insel eintreffen, und auch hin und wieder rückblickend von ihren Leben und den Erlebnissen mit dem Brautpaar berichten, die schlussendlich in die Geschehnisse bei der Hochzeit gipfeln.

    Zwischendurch wird durch den personalen Erzähler ein allgemeiner Blick auf die Gegenwart während der Hochzeitsfeier geworfen. Dies fesselt zusätzlich, da man wissen möchte, wer denn nun sterben muss und warum und vor allem durch wen.

    Nach und nach werden einige Details aus dem Abgrund hervor gekramt, die mehr als genug Gründe liefern, die letztendlich zum Tod führen könnten.
    Bis kurz vor Schluss, weiß man als Leser nicht, wer wie durch wen oder was stirbt.
    Die losen Verbindungen werden bis dahin langsam zu einem Knäuel an Schuld und Reue verknotet.

    Ich muss gestehen, dass ich es jedem zugetraut habe, aber dann doch überrascht war. Denn diese Möglichkeit hatte ich überhaupt nicht auf meiner Liste.

    Die Aufteilung der Kapitel ist eindeutig und man weiß durch die jeweilige Betitelung stets, wer gerade zu Wort kommt und zu welchem Zeitpunkt des Geschehens man sich befindet. So verliert man nicht den Überblick.
    Ich möchte nicht zu viele Worte verlieren, um potentiellen Lesern nicht die Spannung zu rauben.
    Mal wieder ein Buch, das mich völlig in seinen Bann ziehen konnte.

    Fazit:

    Ich kann nur eine dringende Leseempfehlung aussprechen.
    Die Autorin hat die Atmosphäre wirklich großartig erfasst.

    Auch der Schreibstil hat mir ungemein gefallen.

    Die Protagonisten waren mir alle mehr oder weniger sympathisch, was sich beim Lesen sogar wandelte.
    Ich fühlte mich auf die sturmumtoste Insel vor der Küste Irlands versetzt.
    Fast schon konnte ich den Whiskey Hellraiser in meiner Kehle brennen spüren. Schade, dass er nur literarisch existiert. Ich würde ihn gerne probieren.

    Definitiv nicht das letzte Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe.

    Falls Ihr noch weitere Thriller oder Krimis lesen möchtet, könnten Euch weitere meiner Rezensionen als Anreiz dienen:

    Der Tag, an dem ich David B. ermorde

    Kryonium

    Keine Heilige

  • Rezension: Dinosaurier auf anderen Planeten

    Rezension: Dinosaurier auf anderen Planeten

    Infos:

    • Kurzgeschichten
    • Autorin: Danielle McLaughlin
    • Übersetzerin: Silvia Morawetz
    • Originaltitel: Dinosaurs on other Planets
    • Originalverlag: John Murray General Publishing Division
    • Rezensionsexemplar
    • Hardcover mit Schutzumschlag
    • 256 Seiten
    • Erschienen am 22. Februar 2021

    Klappentext:

    Eine junge Frau lernt ihren Mann ganz neu kennen, als sie zum ersten Mal seine Heimat an der nordirischen Küste besuchen; eine Mutter will verstehen, warum ihr kleiner Sohn so besessen ist von Tierknochen und der Apokalypse … In diesen Geschichten ist die Welt ebenso schön wie fremd. Männer und Frauen, Alt und Jung bewegen sich durchs Leben, wie ein Tourist ein fernes Land erkundet: aufmerksam, mit einer Mischung aus Staunen und Misstrauen. Sie leben in ständiger Gefahr, missverstanden, verletzt oder abgelehnt zu werden, und wollen doch nur begreifen, wer sie sind, in welcher Welt sie leben.

    Meine Meinung:

    Ich bin normalerweise keine Leserin von Kurzgeschichten. Aber der Klappentext und das Cover haben mich so stark angesprochen, dass ich dem Buch eine Chance geben wollte und ein Exemplar beim Verlag angefragt habe. Und ich habe es nicht bereut. Vielen Dank nochmal an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung hat dies nicht beeinflusst.

    Die Titel der einzelnen Geschichten lauten:
    • Die Kunst des Füßebindens
    • Gegen die ich mich wehre, die hasse ich nicht
    • Alles über Alice
    • Die Reiher am Fluss
    • Die Nacht des Silberfuchses
    • Kein Oleander
    • Silhouette
    • Ein anderes Land
    • Der Geruch welker Blumen
    • Im Sturz
    • Dinosaurier auf anderen Planeten

    Ich möchte jetzt keine Zusammenfassung der einzelnen Texte wiedergeben. Grob gesagt kann man sagen, dass es in fast allen Geschichten um unterschiedliche Familienkonstellationen geht, in denen teils skurrile Begebenheiten geschehen, teils beunruhigende Abgründe aufbrechen.

    Die Autorin schafft es in einer sehr gut lesbaren Sprache die Charaktere greifbar zu machen und den Lesenden auf eine fesselnde Reise durch die irische Landschaft zu schicken. Eine Geschichte spielt gar auf einer Reise durch Italien, die nicht weniger irritierende Gefühle auslösen kann.

    Es gibt keine langen Einleitungen. Die Geschichten beginnen an einem Punkt im Leben der jeweiligen Erzähler*innen, die teilweise aus der Ich-Perspektive, teilweise aus der Sicht des personalen Erzählers geschrieben sind. So erhält man als Leser ganz unterschiedliche Einblicke in die jeweiligen Geschehnisse, die einen besonderen Sog erzeugen und tief in die Gefühle und Gedanken der Protagonisten eintauchen lassen.

    Die Autorin schafft ganz unterschiedliche Welten mit besonderer Atmosphäre, die stimmungsvoll und charmant sind, aber auch morbide und abschreckend wirken können.

    Wenn man unsicher ist, ob dieses Buch gefallen könnte, kann man auf der Verlagsseite eine Leseprobe öffnen. Es handelt sich dabei um die erste Geschichte des Buches, mit dem Titel Die Kunst des Füßebindens. Ich habe die Leseprobe gelesen und war derart fasziniert, dass ich unbedingt weiter lesen wollte. Die übrigen Geschichten behandeln ganz unterschiedliche Themen wie Alkoholismus, Ehebruch, Selbstverletzung und weitere Abgründe menschlichen Verhaltens.

    Fazit:

    Ich habe alle Geschichten sehr gerne gelesen. Sie haben mich ganz unterschiedlich berührt, aber jede auf ihre Art fasziniert und gefesselt. Meine Fantasie und mein Kopfkino wurden sehr angeregt. Wer mal etwas aus seiner Komfortzone ausbrechen möchte, sollte sich auf diese Lektüre einlassen.

    Von mir gibt es definitiv eine Empfehlung!