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  • Rezension: Jane Austen

    Rezension: Jane Austen

    Infos:

    • Untertitel: Ihr Leben als Graphic Novel
    • Autorin: Janine Barchas
    • Ausgabe: Hardcover, Pappband, 144 Seiten, durchgehend vierfarbig illustriert
    • Erschienen am: 27.08.2025
    • Originaltitel: The Novel Life of Jane Austen. A Graphic Biography
    • Übersetzung: Aus dem Englischen von Eva Bonné
    • ISBN:978-3-328-60356-6
    • Verlag: Penguin
    • Illustrator*in: Isabel Greenberg

    Klappentext:

    Zum 250. Geburtstag am 16. Dezember 2025: Das Leben der geliebten Literatur-Ikone in zauberhaften Bildern

    Jane Austen wird zur Hauptfigur ihrer eigenen Graphic Novel! Liebevoll gezeichnet und mit großer Detailtreue erzählt dieses Buch von Janes Leben: Als unverheiratete Frau kämpft sie mit finanzieller Unsicherheit und muss sich in einer von Männern dominierten Welt durchsetzen. Mit Witz und Schlagfertigkeit umschifft sie die Klippen der Konventionen und macht sich ihre scharfsinnigen Gedanken über Mode, Literatur und ihre Mitmenschen.

    Wir begleiten Jane und ihre Schwester Cassandra, ihre engste Verbündete, durch das England der Regency-Ära mit seinen strikten Vorstellungen davon, was eine Frau tun sollte (heiraten!) und was sie nicht tun sollte (Künstlerin sein!). Wir sind dabei, wenn »Stolz und Vorurteil«, »Emma« und die anderen berühmten Romane Gestalt annehmen und Jane sich nach Zurückweisungen, Zweifeln und Enttäuschungen über ihre erste Veröffentlichung freuen darf. Zahlreiche Zitate aus den Romanen und Anspielungen auf deren Verfilmungen sind in den bezaubernden Bildern versteckt.

    Für leidenschaftliche Jane-Austen-Fans und alle, die es werden möchten.

    Auf einem gedeckten Tisch mit einer Teetasse und Gebäck liegt das Buch neben einer Karte mit einem Buch-Zitat: "In der ganzen Welt gilt es als ausgemachte Wahrheit, dass ein begüterter Junggeselle unbedingt nach einer Frau Ausschau halten muss."
    Link zum Buch

    Meine Meinung:

    Ich gebe zu, ich habe das Buch beim Verlag angefragt und nicht damit gerechnet, tatsächlich ein Rezensionsexemplar zu erhalten. In diesem Jubiläumsjahr kommt mensch ja kaum an Büchern von und mit Jane Austen vorbei. Daher rechnete ich damit, dass die Rezensionsexemplare längst vergeben wären. Umso mehr habe ich mich dann gefreut, als ich das Buch tatsächlich im Briefkasten hatte.

    Auf einem gedeckten Tisch mit einer Teetasse und Gebäck liegt das Buch. Es ist die Rückseite mit dem Klappentext zu sehen.

    Ich habe es sofort meiner Mutter gezeigt, die auch ein großer Fan ist und sie war mindestens genauso begeistert.

    Das Buch ist einfach wunderschön gestaltet und beinhaltet viele Fakten und Wissenswertes rund um das Leben und die Welt der Autorin, die im Dezember vor 250 Jahren geboren wurde. Mir war zum Beispiel nicht bewusst, dass sie eine große Bewunderung von Shakespeare war und es daher viele Referenzen zu seinen Texten in ihren Büchern gibt.

    Handlung

    Die Handlung ist in drei Abschnitte unterteilt, die Schlaglichter auf jeweils einige Jahre werfen. Der Aufenthalt in Bath in jüngeren Jahren, die Zeiten der Armut und des Mangels nach dem Tod des Vaters und der Umzug nach Steventon und die späteren Jahre in Chawton mit der Suche nach einer Heilung ihrer Krankheit und ihren Tod im Alter von 41 Jahren. Hier habe ich unter anderem auch gelernt, dass Esel keiner Steuer unterworfen waren und die Damen deshalb einen Eselskarren zur Fortbewegung nutzten.

    Wer schon eine der zahlreichen Biografien über Jane Austen gelesen hat, wird hier kaum neue Erkenntnisse gewinnen. Aber mir gefällt der knappe Stil, der durch die Zeichnungen aufs Bezauberndste ergänzt wird. Auch das Farbkonzept – gedeckte Farben für den Alltag der Autorin, leuchtende Farben für Szenen aus ihren Büchern – hat mich überzeugt. So war immer eindeutig unterscheidbar, worum es gerade geht.

    Besonders hervorzuheben ist auch das ausführliche Glossar am Ende, das chronologisch die Fakten aus der Erzählung mit weiteren Informationen ergänzt und erläutert.

    Wer die Bücher kennt, wird viele Zitate in den Texten zu den Illustrationen finden, aber auch Kenner*innen der Filme und Serien können in den Zeichnungen einige (versteckte) Hinweise und Anspielungen entdecken.

    Grundsätzlich kann ich dieses Buch allen Interessierten empfehlen. Wem ausführliche Biografien zu langweilig sind, ist eingeladen, sich hier einen ersten Einblick in das Leben der (in meinen Augen) viel zu früh verstorbenen Jane Austen zu verschaffen. Viele werden sicherlich danach noch tiefer darin eintauchen wollen.

    Ergänzend:

    Besonders faszinierend fand ich das im Buch am Ende erwähnte Onlineportal What Jane saw, auf dem man virtuell zwei verschiedene Gemäldesammlungen besuchen kann, in denen Jane Austen nachweislich im Verlauf ihres Lebens gewesen ist.

    Mein sehr persönliches Empfinden:

    Nach der Lektüre habe ich (erneut) ein großes Bedauern verspürt, dass noch einige Texte unvollendet blieben. Auch die Vernichtung eines Teils der Korrespondenz Jane Austens durch ihre geliebte Schwester Cassandra empfinde ich als großen Verlust, habe jedoch auch Verständnis dafür, das Andenken an ihre Schwester nicht unnötig zu belasten. Es lässt sich aus heutiger Sicht sicherlich schlecht nachvollziehen, aber Jane und Cassandra werden sich darüber bestimmt einig gewesen sein, was erhaltenswert war. Die Lücken in den erhaltenen Briefen und Texten lassen Platz für Spekulationen, die auch in der Graphic Novel thematisiert wurden.

    Diese nimmt sich an der einen oder anderen Stelle künstlerische Freiheiten heraus, die ich allerdings als nicht allzu kritikwürdig empfand. Am Ende wird es anhand der tatsächlichen Ereignisse erklärt.

    Ich habe auch wieder große Lust, mal wieder die Bücher zu lesen, die ich bereits in verschiedenen Ausgaben gesammelt habe.

    Tea-Time
    Auf einem gedeckten Tisch mit einer Tasse Tee und Scones mit Marmelade und Clotted Cream und herzhaften Scones liegt das Buch.

    Die Graphic Novel hat mich auch dazu gebracht, einige der Verfilmungen zu erwerben, die ich bisher noch nicht kannte. So kam es, dass ich einen Filmabend mit meiner Mutter veranstaltet habe. Sie hat dazu einige Leckereien vorbereitet und wir haben eine gemütliche Tea-Party gefeiert, während unsere Männer zum Fußball gegangen sind.

    Auf einem gedeckten Tisch mit Teetassen und Gebäck liegen vier DVDs und das Buch.
    Auf einem Fernsehbildschirm ist eine Filmszene zu sehen.
Im Vordergrund ist ein gedeckter Tisch mit Tee und Gebäck.

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