Rezension: Pagans

Cover Rezension

·

,

Infos:

  • Titel: Pagans – Ein Killer. Zwei Cops. Hunderte Götter
  • Untertitel: Spannende Mörderjagd in einem alternativen England
  • Autor: James Alistair Henry
  • Übersetzer: Dietmar Schmidt
  • Verlag: Lübbe
  • Format: E-Book
  • ISBN: 9783751784023
  • Erscheinung: 29.08.2025

Klappentext:

Saturday-Times-Bestseller

Eine fremde Welt. Und doch vertraut. Und sehr, sehr tödlich

England, heute: Ein modernes Land, doch die industrielle Revolution hat hier nie stattgefunden. Stattdessen stammen alle technischen Errungenschaften von der weitaus fortschrittlicheren Südhalbkugel. Auf den britischen Inseln leben Kelten, Sachsen und Pikten in einem brüchigen Frieden zusammen. Regelmäßig gibt es Versuche, die Insel zu einem »United Kingdom« zu vereinen. Ausgerechnet zu solch einem Zeitpunkt wird die Leiche eines keltischen Diplomaten aufgefunden, brutal angenagelt an einen uralten Baum. Die sächsische Ermittlerin Aedith und der keltische Inspektor Drustan werden trotz aller Gegensätze und Konflikte gemeinsam auf den Fall angesetzt. Können sie den Täter fassen, bevor er die Friedensbemühungen zunichte macht und das Land ins Chaos stürzt?

»Eines der besten Debüts seit Langem. Henrys Mischung aus Alternativwelt-Elementen und klassischem Krimi ist innovativ, unterhaltsam, bissig und sehr oft sehr lustig.« The Financial Times

Das Cover des Buches ist auf einem E-Book-Reader zu sehen.  Dieser liegt auf einem gehäkelten Poncho und ist umgeben von verschiedenen Schmuckstücken, die thematisch zum Buch passen. Der Krimi ist Teil einer Alternativgeschichte.
Link zum Buch

Meine Meinung:

Für mich ist das Buch eines meiner Jahreshighlights und ich will definitiv mehr aus dieser Welt lesen!

Der Autor hat eine diverse und reiche Welt geschaffen, die einerseits komplett erfunden ist, andererseits Parallelen zu unserer Welt hat. So gibt es eine industrielle Entwicklung, nur hat die nie im europäischen Raum stattgefunden. Die hochentwickelten Länder stammen aus dem afrikanischen oder asiatischen Raum und das Christentum wurde nie zur vorherrschenden Religion in großen Teilen der Welt. Dadurch blieben die verschiedenen Glaubensrichtungen in den einzelnen Teilen der britischen Inseln erhalten und entwickelten sich bis in die heutige Zeit weiter. Zwischen den Völkern gibt es Spannungen. Die Länder wurden nie zu einem Großbritannien vereint und begegnen sich mit Vorurteilen und Misstrauen. Daher wird Drustan, ein keltischer Ermittler in den sächsischen Teil geschickt, als ein keltischer Diplomat ermordet wird, um die Ermittlungen zu begleiten. Er begleitet Aedith Mercia, die nicht nur Kriminalkomissarin ist, sondern auch die Tochter eines hochrangigen Mitglieds der Gesellschaft der Sachsen.

Altertum trifft Moderne in einer alternativen Welt

Der ganze Aufbau der Welt ist komplex und gespickt mit fremdartigen Begriffen, die ganz am Ende des Buches in einem Glossar erläutert werden. Handys werden Mobifone genannt. Das Netzwerk, über die Kommunikation und soziale Medien laufen, wird Graswurzelmedien genannt. Auch werden bekannte Worte, wie Yarl, Triskele oder Torque verwendet. Die Vermischung von Altertum und Moderne finde ich besonders faszinierend an der Geschichte.

In diese alternative Welt ist der spannende Kriminalfall eingebaut, der aus der Suche nach einem Serienmörder, aber auch aus der allgemeinen Bedrohungslage durch Proteste gegen Verhandlungen um die Vereinigung der Königreiche der Inseln besteht.

Teilweise ist das Buch mit schwarzem Humor geschrieben, teilweise gibt es ordinäre Ausdrücke und Gewalt. Man findet auch hier und da Gesellschaftskritik, anhand historischer Völker und Kulturen, die als führende Gesellschaft agieren und nicht in anderen Völkern aufgegangen sind, wie es in unserer Realität der Fall ist. So spielt der Autor gekonnt mit Traditionen, Vorurteilen und kulturellen Eigenarten und webt einen bunten Flickenteppich.

Mir haben die Protagonisten richtig gut gefallen. Allen voran Drustan und Aedith. Aber auch Nebencharaktere wie Banba oder Hilde würde ich gerne in einem weiteren Abenteuer begleiten.

Irgendwie mochte ich auch den geheimnisvollen Fenryr. Von dem würde ich in einer Fortsetzung gerne wieder lesen.

Das Ende lässt mich ein wenig auf eine Fortsetzung hoffen. Darin würde ich gerne einen Blick auf das größere Ganze werfen. In diesem Buch liegt der Fokus auf der angelsächsischen Seite der Welt mit kurzen Einblicken in die Einflüsse aus anderen Ländern. Gerne würde ich mehr über Panafrika und die übrigen Kontinente erfahren. Welche Sprachen werden weltweit gesprochen? Wie ist die Weltordnung im Ganzen aufgebaut? Was sind die gesellschaftlichen und politischen Grundlagen, nach denen die Menschen leben? Pagans hat vieles angedeutet und oberflächlich umrissen. Da wäre in einer Fortsetzung definitiv noch viel Raum, um diese Themen zu vertiefen und der Welt eine größere Substanz zu verschaffen.

Fazit:

Der Autor hat eine abwechslungsreiche, originelle Geschichte geschrieben, die ich sehr empfehlen kann.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert