Infos:
- Autorin: Rin Usami
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- Originialtitel: Oshi, Moyu
- Aus dem Japanischen von: Luise Steggewentz
- Gebundenes Buch, 125 Seiten
- ISBN: 978-3-462-00302-4
- Erschienen am 07. Juni 2023
Klappentext:
Ein preisgekrönter Bestseller aus Japan von einer 21-jährigen Autorin, die zum Shootingstar der japanischen Literatur avanciert: Rin Usami.
Die Schülerin Akari ist von Masaki, einem Mitglied einer beliebten J-Pop-Gruppe, besessen. Sie schreibt einen Blog, der ihm gewidmet ist, und verbringt Stunden im Internet auf der Suche nach Informationen über ihn und sein Leben. Als Gerüchte aufkommen, dass ihr Idol einen weiblichen Fan angegriffen haben soll, explodieren die sozialen Medien. Masakis Situation spitzt sich zu und droht auch Akaris Leben zu zerstören. Anstatt einen Weg zu finden, sich zu befreien, wird Akari noch fanatischer.
Ein Roman über Fankultur und die zerbrechliche Psyche junger Menschen von einer Autorin, die nicht viel älter ist als ihre Heldin. »Idol in Flammen« wirft ein grelles Licht auf die Geldmacherei der Popindustrie, die verführerische Macht der sozialen Medien und die gewaltige emotionale Leere, die sich auftut, wenn sich ein Idol als normaler Mensch mit Fehlern und Schwächen entpuppt.

Meine Meinung:
Ich habe das Buch beim Stöbern im Bloggerbereich des Verlags entdeckt und mich für ein Rezensionsexemplar beworben. Glücklicherweise wurde mir dieses bewilligt. Japan und die dortige Kultur interessiert mich sehr, weswegen ich gerne Bücher von japanischen Autor:innen lese.
Idol in Flammen behandelt das Thema Fankult im Bereich J-Pop, lässt sich aber auch auf jeden anderen Bereich übertragen.
Die Übersetzerin hat den Roman in eine poetische und fesselnde Sprache übertragen. Trotz der Kürze ist das Buch packend und voller Tiefe. Es entwickelt einen Sog, der den Lesenden ganz in seinen Bann zieht.
Die Geschichte ist komplett aus der Sicht der personalen Erzählerin geschrieben. Man wird dabei ganz nah an die Empfindungen und Gedanken der Erzählerin herangeführt und erfährt alles nur aus ihrer Sicht. Ihre Gefühle gegenüber Familie und Freunden sind dabei nicht so ausgeprägt, wie ihre Hingabe an ihr Idol, den Sänger Masaki, dessen Entwicklung als Bandmitglied einer J-Pop-Band und seine öffentlichen Auftritte und Beiträge auf Social Media Plattformen sie auf ihrem Blog kommentiert und analysiert. Sie ist derart auf ihn fixiert, dass sie ihren eigenen Alltag nur unter großen Schwierigkeiten lebt, was ihr Probleme mit der Schule und ihrer Arbeit in einem Lokal einbringt.
Die Autorin beleuchtet ungeschönt die Wirkung der sozialen Medien auf Stars und Fans und thematisiert die Vorgänge in der Pop-Industrie, die besonders im asiatischen Raum auf Profit ausgelegt ist.
Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen, da ich unbedingt wissen wollte, was passiert und wie es endet.
Ein zeitloser Roman und ein großartiges Debüt der Autorin. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!
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