Gedanken zum Thinking Day

Es gibt manchmal Tage, an denen ich ein wenig nostalgisch werde.
Das kommt und geht und ist oft sehr überraschend. Manchmal reicht ein Blick in den Kalender und die Gedanken fangen an zu wirbeln. Aber das ist auch gut so.

Heute ist der 22. Februar und das ist der Weltpfadfindertag, oder auch Thinking Day.
An diesem Tag gedenken die Pfadfinder weltweit ihren Gründern, die beide am 22. Februar geboren wurden:

Der Tag wurde 1926 zum ersten Mal von der damals weltgrößten ehrenamtlichen Organisation für Mädchen und junge Frauen, der World Association of Girl Guides and Girl Scouts, ausgerufen und wurde dann nach und nach weltweit jedes Jahr von den meisten Pfadfinder-Verbänden gefeiert. Hier findet Ihr mehr über die Geschichte der Pfadfinder.

Ihr wisst es möglicherweise nicht, aber ich war in meiner Kindheit und Jugend aktiv in der Pfadfinderarbeit unserer Gemeinde.
1988 wurde eine Gruppe Wölflinge, das sind die Gruppen für die jüngsten, in unserer Gemeinde gegründet und da bot es sich an, dass meine Schwester und ich auch direkt mit machten. Wir wohnten ja nur auf der anderen Straßenseite und waren sozusagen direkt im Geschehen.
Damals stand noch ein altes Wohnhaus auf dem Gelände der Kirchengemeinde und dort fanden dann unsere ersten Gruppentreffen statt.
In dem Wohnhaus haben meine Eltern mal für einige Zeit gewohnt, als ich noch ein Baby war. Ich war dementsprechend mehr oder weniger dort verwurzelt. Aber das nur nebenbei.

Jedenfalls war ich gute 10 Jahre Pfadfinderin und das prägt ganz einfach.
Deswegen gibt es immer mal diese Momente, in denen ich wehmütig an die tolle Zeit zurück denke, die ich in der Gemeinschaft anderer Kinder und Jugendlicher verbringen durfte, und in der ich ganz viele praktische Sachen gelernt habe.
(Jetzt fragt mich bitte nicht nach irgendwelchen Knoten, die sind leider nicht in meinem löcherigen Gedächtnis hängen geblieben..
Aber eine Jurte kann ich sicher heute noch mit aufbauen. Und Knöpfe nähe ich so fest an, dass sie wahrscheinlich nie wieder abgehen.)

Worauf wollte ich eigentlich hinaus? Ach, ja.. Der Thinking Day.
Die gute alte Zeit kam wieder hoch und ich fragte mich, ob eigentlich bei uns in der Nähe irgendwelche Pfadi-Gruppen etwas zu diesem Festtag veranstalten. Allerdings scheint unsere Gemeinde ihre Pfadi-Gruppe verloren zu haben.
Unser Stammesführer damals war auch der Mann der Küsterin der Gemeinde und trotzdem liefen die Pfadis immer ein wenig nebenher im Gemeinde-Alltag.
Gefühlt waren Gemeinde und Pfadfinder zwei ganz verschiedene Gruppen, die sich nur zufällig dieselben Räumlichkeiten teilten.
So wundert es mich nicht, dass die örtliche Pfadfinder-Gruppe in die Nachbargemeinde (mehr oder weniger) abgewandert ist. Vielleicht
wohnen die Mitglieder auch alle mehr im Nachbarstadtteil und es ist für alle dann nicht so weit zur wöchentlichen Gruppenstunde. Ich weiß es nicht.

Während ich also so herum recherchierte, „stolperte“ ich über ein weiteres denkwürdiges Ereignis:
Die Gründung der Christlichen Pfadfinderschaft 1921!
Das ist ja schon 99 Jahre her!
Und dann habe ich mal nachgesehen, ob da schon Pläne gemacht werden, das Jubiläum nächstes Jahr so richtig groß zu feiern.
Was mich wiederum auf die Seite des ostrakon lenkte, die drei Mal jährlich erscheinende Zeitung der CP.

Was mich an meine kleine Sammlung zu Hause denken ließ und an die Fotos, die ich aus meiner aktiven Zeit noch habe.
Und schon kramte ich nicht nur in Erinnerungen. 🙂

verschiedene Chroniken

Beim Stöbern im Internet stieß ich auch auf das Online-Archiv der Pfadfinderzeitung Ostrakon. Das ist der Nachfolger von Das Fenster und richtet sich eher an die älteren Pfadfinder. Es gibt auch für die Wölflinge eine eigene Zeitung, früher hieß sie Ratsfelsen, heute gibt es das Hüpfende Halstuch. Ich kenne zwar keinen der aktiven mehr, aber habe trotzdem den einen oder anderen Fahrtenbericht gelesen. Ich reise selbst auch gerne und finde die Berichte über Reisen in andere Länder und Begegnungen mit anderen Menschen total interessant und spannend. (Allerdings übernachte ich selbst heute nicht mehr so gerne im Zelt..)

Meine Heftsammlung

Vielleicht treffe ich ja bald mal wieder meine Mädels. Wir sind alle damals zusammen bei den Pfadis gewesen und treffen uns unregelmäßig regelmäßig. Wir waren schon früher ein verrückter Haufen und sind es heute noch.
Das letzte Treffen ist schon wieder ziemlich lange her. Es wird mal wieder Zeit!

Ach ja, es wird nächstes Jahr ein großes Bundeslager geben. Da wird es sicherlich eine große Party zum 100-jährigen Bestehen des Bundes geben. Das wäre doch mal eine Gelegenheit für eine „Stiftung Nachtwachen-Test“. [evil smile]

Bundeslager sind großartige Veranstaltungen. Man trifft Pfadis aus ganz Deutschland, es gibt immer eine besondere Spielidee, man verkleidet sich und es werden großartige Zeltbauten aufgerichtet – nur mit den Zeltplanen und Stangenholz.

Bilder vom Lagerplatz beim BuLa 1996
„Ad Fontes – Auf zu den Quellen“

Das Lager nächstes Jahr soll nördlich von Kassel sein. Vielleicht fahre ich dann wirklich mal an einem Tag hin und schaue mir den Zeltplatz an. Jetzt stöbere ich erst mal in den alten Chroniken und schwelge in Erinnerungen.

Was sind Eure liebsten Kindheits- oder Jugenderinnerungen?

Nachtrag:

Durch Corona wurde das Jubiläums-Bundeslager verschoben und ich vergaß völlig, dass ich da eventuell mal vorbei schauen wollte.

Es fand 2022 statt und unter diesem Link könnt Ihr den Bericht dazu lesen.

Kommentare

4 Antworten zu „Gedanken zum Thinking Day“

  1. Avatar von Jay

    Hallo,

    ich stöbere gerade durch verschiedene Buchblogs und war erfreut hier etwas über den Thinking Day zu lesen. War selbst über 30 Jahre aktiv bei den Christlichen Pfadfindern. Danke für diesen Beitrag.

    Gut Pfad
    Jay von „Bücher wie Sterne“

    1. Avatar von Rabiata

      Willkommen auf meinem Blog und Gut Pfad!
      Rabi

  2. Avatar von oceanloveR

    Ahoi Rabiata,

    es gibt wirklich für alles einen Tag…
    Ich war nie bei den Pfadfindern aber nur Gutes von allen gehört, die dabei waren 🙂 Zelten ist aber auch so gar nicht meins; richtiges Großstadtkind xD Aber Sommerhaus, da bin ich dabei!

    Liebe Grüße
    Ronja von oceanloveR

    1. Avatar von Rabiata

      Ahoi Ronja!

      Ich denke auch, es gibt für alles einen Tag. 🙂
      Zelten war noch nie meins, aber als Kind konnte ich das wohl alles besser ab.
      Heutzutage mag ich einfach nicht mehr auf dem „nackten Boden“ schlafen und nachts frieren. 😉

      Liebe Grüße
      Rabi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert