2019 hatte ich mir vorgenommen, viele Bücher von meinem SuB zu lesen und auch die eine oder andere Reihe zu re-readen.
Ist mir dies gelungen?
Nein.
Warum nicht?
Nun, das hat so einige Gründe.. Ich hatte einen tollen Plan aufgestellt und wollte mich auch daran halten, aber dann begann das Jahr schon mit einem Buch für den Lesekreis, das ich sogar vom Verlag als Rezensionsexemplar erhalten habe.
Anfang Januar habe ich mich da noch überhaupt nicht gestresst, da das Jahr ja noch lang war und ich ja so unendlich viel Zeit vor mir sah. So verging das Jahr und ich kam mit meinem Plan fast nicht voran. Irgendwann habe ich einfach den Plan ignoriert und stattdessen weiter fröhlich Rezensionsexemplare angefragt oder mich für Leserunden bei Lovelybooks beworben. Lief bei mir.
Von den 34 geplanten Büchern habe ich allerdings nur 8 Bücher gelesen.
Die Reihen, die ich mal wieder lesen wollte, hatte ich unter einem separaten Beitrag gepostet: Re-Read-Reihen 2019
Hier kann ich vermelden, dass ich die Peter – Grant – Reihe zur Hälfte im November gelesen habe, direkt gefolgt von meiner Instagram-Leserunde der gesamten Harry – Potter – Reihe. Zumindest ein kleiner Erfolg zum Jahresende.
So sind wenigstens 1,5 Reihen von 6 geplanten Reihen geschafft.
Die Übersicht in meinem Lesetagebuch sieht jedenfalls so aus: 19 Bücher der Liste sind gelesen.
Nun also zu der Übersicht der Bücher, die ich in 2019 tatsächlich gelesen habe. Insgesamt habe ich 75 Bücher gelesen, von denen ich allerdings ein Buch abgebrochen habe. Ende November habe ich dann ein Buch nicht beendet, um am 1.12. direkt mit Harry Potter starten zu können. 2019 habe ich somit 26.207 Seiten in 75 Büchern gelesen. Das finde ich ganz ordentlich.
10 Bücher habe ich für den Lesekreis gelesen.
21 Bücher waren Rezensionsexemplare.
9 Bücher habe ich im Rahmen einer Lovelybooks Leserunde gelesen.
Ich hoffe, ihr könnt die Liste lesen:
Nun sehe ich optimistisch in das Jahr 2020 und lese erstmal Der böse Ort von Ben Aaronovitch zuende. Eventuell setze ich die Reihe direkt im Anschluss fort, da im letzten Jahr noch zwei neue Bücher erschienen sind, die ich gerne auch bald lesen möchte.
Das nächste Buch für den Lesekreis muss ich mir noch besorgen, aber habe mit dem Lesen ja noch bis zum 21.01. Zeit.
Ansonsten habe ich wieder ein Paket von Lovelybooks gewonnen und habe richtig viel Bock bald mit diesen Büchern anzufangen.
Im Februar möchte ich über Instagram ein Buddy-Read mit Mo veranstalten: Das Labyrinth des Fauns, das letzten Monat gleich doppelt bei mir eingezogen ist und deswegen praktischerweise direkt Teil meines Geschenkes für Mo war.
Ich werde auf jeden Fall berichten.
Nun startet alle gut in das neue Jahr und bleibt gesund!
Mit einem verlängerten Wochenende in Amsterdam möchten Stella und Gerry ihren Ruhestandsalltag in Glasgow unterbrechen. Die kleine Reise soll die beiden aufmuntern, sie wollen die Stadt erkunden und etwas für ihre Ehe tun. Sie lieben sich noch und ertragen gegenseitig ihre kleinen Fehler – aber in den vier Tagen treten tiefe Risse in ihrer Beziehung zutage. Und es wird klar, dass Stella einen ganz eigenen Plan verfolgt. Dieser Plan hängt mit einem der bezauberndsten Orte in Amsterdam zusammen, dem Beginenhof, und mit einem Gelübde, das Stella einst getan hat. Gerry dagegen, ehemaliger Architekt, hat weitgehend abgeschlossen mit seinem Leben, in dem der Alkohol eine zu große Rolle spielt. Während ihrer Reise drängt allmählich ein Ereignis aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit in Belfast, Nordirland, immer stärker an die Oberfläche, etwas, das ihr ganzes Leben geprägt hat. Am Ende zeigt sich, wie tief der Graben zwischen ihnen wirklich ist. Ein dichter, bewegender und aufwühlender Roman voller Lebensklugheit, Komik und Tragik.
Beide haben ihre Erlebnisse in Belfast während der IRA-Anschläge auf ganz eigene Weise erlebt und mit sich selbst versucht zu verarbeiten. Die Wunden, die diese Erlebnisse körperlich und seelisch hinterlassen haben, werden im Laufe des Romans teilweise zwischen den Zeilen angedeutet, teilweise direkt angesprochen.
Gerry fühlt sich nur sicher, wenn er weiß, dass genug Alkohol vorrätig ist und Stella sucht ihren Platz und einen Sinn im Leben, in dem sie sich in ihren Glauben flüchtet. Ich konnte Stellas Abscheu gegen den Alkoholkonsum ihres Mannes Gerry nachvollziehen.
Dies entfremdet das Paar allerdings im Laufe der Jahre immer weiter voneinander, obwohl sie sich andererseits ganz genau kennen und gelernt haben, die jeweiligen Eigenarten des anderen hinzunehmen und damit zu leben.
Die gemeinsame Reise nach Amsterdam soll wieder etwas mehr Vertrautheit entstehen lassen, was Gerry allerdings durch seinen Alkoholkonsum nicht gerade unterstützt. Doch auch Stella hat einen ganz eigenen Grund, warum die Reise nach Amsterdam geht, die sie Gerry jedoch nicht zu Beginn mitteilt. So ist die Reise geprägt durch die eigenen Erlebnisse, die jeder der Protagonisten hauptsächlich mit sich selbst verbringt.
Der Autor hat einen ruhigen und unaufgeregten Schreibstil, der sich gut lesen lässt. Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt.
Das Buch ist nicht in Kapitel unterteilt. Die Abschnitte aus der Sicht des jeweiligen Ehepartners sind durch Absätze getrennt. Das Ende lässt offen, ob sich die Ehe retten lässt. Ich fand beide allerdings positiver gestimmt als zu Anfang, so dass ich den Eindruck hatte, dass sich beide irgendwie doch wieder zusammen raufen.
Man muss das Buch aufmerksam lesen, um die Zwischentöne und Andeutungen nicht zu überlesen.
Alles in allem hat mir das Buch gefallen, auch wenn ich anfangs die Gerry-Szenen am liebsten übersprungen hätte. Die Orte in Amsterdam, die ich schon kenne, waren sehr schön beschrieben. Auf jeden Fall ein berührendes und lesenswertes Buch.
Dies ist die Geschichte, wie ich zu einer Katze kam, obwohl ich eigentlich beschlossen hatte, niemals irgend welche Haustiere zu halten… … Es ist eine banale Geschichte, vielleicht ist sie sogar ein wenig albern. Aber ich bin über siebzig, ich habe keine Stellung zu verteidigen und keine Karriere, für die ich kämpfen muss. Ich kann es mir leisten, sie zu erzählen. Ich bin, wie so viele alte Männer, ziemlich weich und empfindsam. Die Katze dagegen hat einen eisernen Willen, und sie verfolgt ihre Ziele sanft, aber unbeirrbar. Es hat nie irgendwelche Auseinandersetzungen zwischen uns gegeben, aber letztlich bekam sie, was sie wollte. Und so fing alles an…
Originaltitel: Gubbe och katt Originalverlag: Natur & Kultur
Taschenbuch mit zahlreichen s/w-Illustrationen, 192 Seiten, 2015 im btb Verlag erschienen .
Was für ein zauberhaftes Buch! Ich bin froh, dass ich es gekauft habe, als es mir beim Stöbern in einer Buchhandlung in die Hände fiel.
Der Autor erzählt in kurzen Episoden, wie er zum Katzenbesitzer wurde und was er in den ersten zwei Jahren alles mit dem süßen neuen Mitbewohner erlebte.
Als absoluter Katzenmensch konnte ich viele Beschreibungen sehr gut nachvollziehen und fand viele Parallelen zu meiner Zeit als Katzenmama. Der Autor verwendet manchmal eine etwas altmodische Sprache, die aber sehr gut zur Geschichte passt.
In jedem Satz spürt man die Liebe zur Katze, die das Herz ihrer Dosenöffner auf subtile und unauffällige Weise erobert hat. Darüber wundert sich der Autor einige Male, da er doch keineswegs vor hatte, jemals wieder ein Haustier anzuschaffen.
Er zieht einige humorvolle Vergleiche, die die Geschichte etwas auflockern und nebenbei noch etwas Wissen vermitteln.
Es ist eine wundervolle Geschichte für „Zwischendurch“, die man in kürzester Zeit gelesen hat. Sie ist aber auch geeignet, das Buch hin und wieder zur Hand zu nehmen und darin zu blättern, ein paar Sätze zu lesen und die wunderschönen Illustrationen anzuschauen, die zwischen den Texten eingefügt sind.
Für alle Tierfreunde eine amüsante und berührende Lektüre.
In Brüssel laufen die Fäden zusammen – und ein Schwein durch die Straßen. Fenia Xenopoulou, Beamtin in der Generaldirektion Kultur der Europäischen Kommission, steht vor einer schwierigen Aufgabe. Sie soll das Image der Kommission aufpolieren. Aber wie? Sie beauftragt den Referenten Martin Susman, eine Idee zu entwickeln. Die Idee nimmt Gestalt an – die Gestalt eines Gespensts aus der Geschichte, das für Unruhe in den EU-Institutionen sorgt. David de Vriend dämmert in einem Altenheim gegenüber dem Brüsseler Friedhof seinem Tod entgegen. Als Kind ist er von einem Deportationszug gesprungen, der seine Eltern in den Tod führte. Nun soll er bezeugen, was er im Begriff ist zu vergessen. Auch Kommissar Brunfaut steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er muss aus politischen Gründen einen Mordfall auf sich beruhen lassen; ≫zu den Akten legen≪ wäre zu viel gesagt, denn die sind unauffindbar. Und Alois Erhart, Emeritus der Volkswirtschaft, soll in einem Think-Tank der Kommission vor den Denkbeauftragten aller Länder Worte sprechen, die seine letzten sein könnten.
In seinem Roman spannt Robert Menasse einen weiten Bogen zwischen den Zeiten, den Nationen, dem Unausweichlichen und der Ironie des Schicksals, zwischen kleinlicher Bürokratie und großen Gefühlen. Und was macht Brüssel? Es sucht einen Namen – für das Schwein, das durch die Straßen läuft. Und David de Vriend bekommt ein Begräbnis, das stillschweigend zum Begräbnis einer ganzen Epoche wird: der Epoche der Scham.
Das Buch ist mittlerweile auch als Taschenbuch erhältlich.
Ich danke dem Verlag sehr für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.
Meine Meinung:
Gut recherchierte EU-Satire mit kritischen Tönen
Anhand verschiedener Protagonisten webt der Autor einen europäischen Flickenteppich aus amüsanten und skurrilen Geschehnissen. Viele Wendungen in z. B. französischer, englischer Sprache, Flämisch oder Polnisch, werden nicht übersetzt und im Text auch selten erklärt. So ist es für weniger sprachbegabte Leser nur bedingt lesbar. (Ich selbst bemühte ab und zu den Google-Übersetzer.) Auch springt der Autor ständig zwischen den Zeitformen hin und her. Grundsätzlich wird der Roman in der Vergangenheitsform erzählt, aber häufig verwendet Menasse auch den Präsens oder andere Vergangenheitsformen. Für mich aus keinem erkennbaren Grund und ohne nachvollziehbares Muster. Das hat mich stets aus meinem Lesefluss gerissen. (Ich weiß nicht, ob das Buch durch die Neuauflage als Taschenbuch nochmals überarbeitet wurde, daher kann ich nur das mir vorliegende Exemplar bewerten.)
Lässt man die stilistischen Fehler beiseite, findet man gut beschriebene Handlungen und Orte und faszinierende Charaktere. Es gibt im Buch auch einige gelungene Metaphern, die manche Zusammenhänge und Abläufe des großen bürokratischen EU-Apparates erklären sollen. Beispielsweise die Beschreibung über die Funktion der Milz im Körper, über die kaum jemand etwas weiß, die aber im Verborgenen verlässlich ihre Arbeit leistet.
Man erkennt beim Lesen auf jeden Fall, dass der Autor bereits einige Zeit in Brüssel verbracht hat und sich dort gut auskennt.
Mein Fazit: Keine Lektüre für „nebenbei“, aber für EU-Interessierte auf jeden Fall geeignet.
Wie ihr seht, gibt es bei einigen Reihen auch Bücher auf dem SuB, die dann entsprechend ihrer Platzierung in der Reihe mitgelesen werden. Insgesamt sind es mit dem SuB 63 Bücher (Stand: Januar 2019). Ich werde natürlich von meinen Fortschritten berichten.