Kategorie: Rezension

  • Rezension: Das bretonische Haus der Lügen von Mia Löw

    Rezension: Das bretonische Haus der Lügen von Mia Löw

    Klappentext:

    Seit ihrer Kindheit verbringt Adrienne jeden Sommer im bretonischen Ferienhaus ihrer Adoptivmutter Eva. Bis es dort zu einem dramatischen Zerwürfnis zwischen den beiden Frauen kommt, weil sich Adrienne ausgerechnet in Jannis, Evas Sohn, verliebt. Doch als Eva die junge Ärztin Jahre später zu ihrem sechzigsten Geburtstag in das Anwesen einlädt, reist Adrienne im Irrglauben, das Vergangene würde sie nicht mehr berühren, an die Côte de Granit Rose. Aber kaum angekommen, brechen alte Wunden auf, und sie kommt einem erschütternden Geheimnis auf die Spur …

    416 Seiten, Taschenbuch, erschienen bei Piper

    Meine Worte:

    Ein großartiges Buch über eine junge Frau, die das Lügengebäude ihrer Adoptivmutter einreißen muss, um die ganze Wahrheit über ihre Herkunft zu erfahren.

    Sie sucht ihr persönliches Glück, welches nicht überschattet wird von den Vorschriften und Manipulationen ihrer trotzdem geliebten Ziehmutter. Außerdem muss sie ihre posttraumatische Belastungsstörung verarbeiten, die sie nach mehreren Einsätzen für Ärzte ohne Grenzen hat.

    Authentische und sympathische Protagonisten, die alle ihre eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen von Familienleben haben. Manchmal fast überzeichnet und voll psychologischer Tiefe.

    Das alles vor der herrlichen Kulisse der bretonischen Côte de Granit Rose.

    Eine emotionale Achterbahnfahrt. Ein vielschichtiger, spannungsgeladener Roman.

    Absolut lesenswert!

  • Rezension: Geliebter Gebieter – Eine Sklavin im Zeichen Roms von Helen Carter

    Rezension: Geliebter Gebieter – Eine Sklavin im Zeichen Roms von Helen Carter

    Klappentext:

    Eigentlich kauft der römische Feldherr Marcus Lucius die Sklavin Walda, um sie als erotisches Unterpfand seiner politischen Ziele zu nutzen. Allerdings findet er bald selbst Gefallen an der geilen Germanin, die ihre Lust nur allzu gern in den verschiedensten Spielarten auslebt.
    Marcus’ jüngerer Bruder Gaius verfällt ebenfalls den Reizen der üppigen Schönheit und versucht, sie auf seine Seite zu ziehen.
    Als dann auch noch ein Germane in römischer Uniform Waldas Nähe sucht, beginnt ein Strudel aus Gier, Leidenschaft und Intrigen, der Walda in die Tiefe zu reißen droht.
    Für wen wird sie sich entscheiden?

    Link zum Buch

    Taschenbuch, 224 Seiten, Blue Panther Books Verlag

    Meine Meinung:

    Ich danke dem Verlag sehr für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

    Das Cover und der Klappentext hatten mich neugierig gemacht, also warf ich meine SuB-Abbau-Pläne über den Haufen und fragte ein Exemplar beim Verlag an.

    Mit etwas über 200 Seiten ist das Buch schnell gelesen, was auch der Handlung geschuldet ist, die einen förmlich in das alte Rom hinein zieht. Allerdings hätte ich mir mehr Handlung rund um die sexuellen Frivolitäten gewünscht. Die Charaktere sind interessant und vielschichtig, bleiben aber ein wenig blass hinter der Erotik. Der Schreibstil ist wirklich gut zu lesen, auch wenn die meisten altertümlichen Begriffe nicht genau erklärt werden. So reimt man sich anhand der Geschehnisse oft zusammen, was gemeint sein könnte. (Wenn man nicht die Internet-Suche bemühen möchte.) Dafür klingt es nach authentischem römisch-germanischen Alltag.

    Hin und wieder verwendet die Autorin mir ungewohnte Begriffe für einige Körperteile, so dass ich nicht immer genau wusste, was genau da gerade beschrieben werden soll, aber wer sich nicht daran stört, wird mit anregend beschriebenen Sexszenen belohnt.

    Fazit: Das Buch konnte mich unterhalten und fesseln, auch wenn mir nicht alles logisch zusammenhängend erschien. Durchaus lesbar und als kurzweilige Bettlektüre empfehlenswert.

  • Rezension: Evanna Athos und die Zeiten der Macht von Felicitas Sturm

    Rezension: Evanna Athos und die Zeiten der Macht von Felicitas Sturm

    Klappentext:

    Evanna Athos war ein durchschnittliches Mädchen. Na gut, sie hatte eine unterdurchschnittliche Anzahl an Freunden und überdurchschnittlich gute Noten. Doch der Rest ihres Lebens war herrlich normal. Bis ihr Vater spurlos verschwindet. Und als sie wenig später auf ein britisches Internat wechselt, stellt sich ihr Leben endgültig auf den Kopf. Dort erfährt sie nicht nur von Freundschaft, sondern auch von Magie und von einem übermächtigen Feind, den nur sie allein besiegen kann.

    Link zum Buch

    Erhältlich als Taschenbuch und als E-Book, 384 Seiten, erschienen über Books on Demand

    Meine Worte:

    Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen. Der Klappentext und die bisherigen Bewertungen hatten mich neugierig gemacht und ich bewarb mich um ein Exemplar. Ich habe es keinesfalls bereut.

    Es ist ein tolles Buch! Man ist sofort in der Geschichte und von der ersten Seite an gefesselt.
    Es wird aus der Perspektive von Evanna erzählt, so dass man stets alles aus ihrer Sicht und mit ihrem Kenntnisstand erlebt.
    Es geht auch um politische Intrigen und den Versuch mit politisch und rhetorisch entsprechend geschulten Menschen, die Macht des Königreichs zu vergrößern. Die Autorin schafft eine Parabel auf historische und aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen in verschiedenen Staaten. So ist leicht verständlich erklärt, wie man mit den richtigen Informationen und veränderten Wahrheiten eine politische Basis aufbauen kann, um das Machtgefüge zu verändern.
    Die Hauptgeschichte dreht sich allerdings um Evanna und ihren (schulischen) Alltag, mit all den Problemen und Herausforderungen, denen sich Teenager gegenüber sehen.
    Die Charaktere sind sympathisch, der Ablauf der Geschichte ist chronologisch und die Handlung ist logisch nachvollziehbar.

    Ich hätte gerne mehr aus dem Blickwinkel der anderen Charaktere gelesen. So ist es doch ein klein wenig einseitig, nur von Evannas Sicht der Dinge zu lesen.
    Ich mag den Schreibstil und die Protagonisten, aber hätte mir manchmal mehr Raum für die übrigen Personen gewünscht.
    Vor allem Nathanael und Austin sind spannende Charaktere.
    Und spannend fände ich ja, etwas von der Reise von Bryndis und Ragnar zu erfahren.
    Es gibt keine unnötigen Längen und es bleiben am Ende noch einige Fragen offen, die dann hoffentlich in den nächsten Bänden gelöst werden. Die Reihe ist als Trilogie angekündigt, von der bereits 2 Bände erschienen sind.

    Jedenfalls kann ich das Buch ruhigen Gewissens weiter empfehlen und werde auf jeden Fall weiter lesen.
    Das Buch ist geeignet für Leser ab 12 Jahren und Erwachsene, die fantasievollen und spannenden Jugendromanen nicht abgeneigt sind.

  • Rezension: Bäume pflanzen am Meeresgrund von Elias Wittekind

    Rezension: Bäume pflanzen am Meeresgrund von Elias Wittekind

    Klappentext:

    Bruno und Leander verfallen einander. Dabei will Bruno keine feste Beziehung mehr: zu viele schlechte Erfahrungen. Und Leander ist auf der Suche nach dem Mann für ’s Leben. Könnte es der misstrauische Bruno sein? Ein Zurück gibt es trotz unterschiedlicher Erwartungen für beide nicht mehr. Es beginnt ein Kampf um ein tragendes Fundament für ihr Zusammensein: Vertrauen.

    Wittekind schreibt ermutigend für Leserinnen und Leser mit schlechten Beziehungserfahrungen. Alles wird gut – auf die ein oder andere Weise. Eine durch und durch emotionale, bildreiche und bewegende Geschichte, abwechselnd erzählt aus der Perspektive der Hauptcharaktere, mit symbolträchtigen Ebenenwechseln, Gedichten und aufschlussreichen Rückblenden. (ab 16)

    Link zum Buch

    Taschenbuch, 304 Seiten, Selfpublisher

    Meine Meinung:

    Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen. Der Klappentext und die bisherigen Bewertungen hatten mich neugierig gemacht und ich bewarb mich um ein Exemplar. Ich habe es auf jeden Fall nicht bereut.

    Die Geschichte ist sehr emotional und berührend. Durch die fließenden Perspektivenwechsel erhält man als Leser Einblick in die Gedanken, Träume und Gefühle der Protagonisten. Man leidet richtig mit, wenn Bruno sich schlecht behandelt fühlt und Leander stehen lässt. Mir waren beide Protagonisten auf ihre Art sympathisch, ich konnte allerdings eher Leanders Sichtweise verstehen, da er nicht so impulsiv war und teilweise hartherzig agiert hat wie Bruno zeitweise. Bruno setzte bei Leander ein negatives Verhalten voraus und „reagierte“ dementsprechend, wenn nicht alles so verlief, wie er sich das erhofft hatte. Leander wiederum ließ Bruno vieles durchgehen, was dann dafür sorgte, dass die Beziehung wieder eine Weile funktionierte. Doch Leander gefährdete dadurch sich selbst und sein Seelenheil.

    Der Schreibstil ist einfühlsam und bildhaft. Der Erzählstil ist fließend, es gibt wechselnde Zeitformen, die aber gut lesbar sind. Vieles der Handlung passiert in den Köpfen und Träumen der Protagonisten. Rückblicke in die Kindheit beleuchten die Entwicklung der beiden zu den Männern, die sie im Buch sind. Zwischen die Kapitel sind Gedichte eingefügt, die passend zur jeweiligen Handlung ausgewählt sind. Ich hatte beim Lesen keine Schwierigkeiten mit den verschiedenen Erzählformen.

    Das Ende ist logisch und absehbar, wird aber durch den kurzen Epilog positiv abgemildert.

    Es gibt noch ein letztes Kapitel mit dem Titel „Das letzte Wort“, das aus der Sicht einer schillernden Persönlichkeit bei einem Straßenfest, das Leander und Bruno im Verlauf der Geschichte besuchen, geschildert wird. Der Autor beabsichtigte, dem Buch ein humorvolles und positives Ende zu geben, was er aber bereits mit dem Epilog erreicht. Nach meinem Empfinden ist das letzte Kapitel nicht unbedingt notwendig.

    Fazit: Für alle Leser, die gerne emotionale Liebesgeschichten lesen und kein Problem mit Homoerotik haben.

  • Rezension: Atlas literarischer Orte von Cris F. Oliver

    Rezension: Atlas literarischer Orte von Cris F. Oliver

    Klappentext:

    In magischen Karten die berühmtesten Orte der Literatur erkunden

    Mit diesem magisch illustrierten Atlas voller Karten, Anekdoten und kuriosen Details lässt sich zu allen Orten reisen, die man aus seinen Lieblingsbüchern kennt. Die geheimen Gänge von Hogwarts, die Schokoladenfabrik, die Ecken des Königreichs Narnia,
    Camelot aus der Artus-Sage oder die Elbenreiche in Mittelerde lassen sich hier ebenso erkunden wie Liliput, Oz oder das London von Sherlock Holmes oder aus Orwells 1984.
    Wer sich schon einmal zwischen den Seiten eines Buchs verloren hat, kann in diesem Atlas fantastische papierene Welten entdecken, von denen er nie wieder zurückkehren möchte.

    Link zum Buch

    gebunden, 128 Seiten mit 92 farbigen Abbildungen, erschienen im Knesebeck Verlag

    Meine Worte:

    Ich habe das Buch beim Stöbern im Internet entdeckt und war sofort neugierig auf den Inhalt. Also wagte ich es, dieses Buch vor dem Erscheinen bei dem renommierten Knesebeck Verlag anzufragen. Schließlich bin ich „nur eine kleine Bloggerin“ und erlaubte mir nicht zu hoffen, überhaupt für ein Rezensionsexemplar in Frage zu kommen. Aber ich musste es einfach versuchen. Kurz darauf erhielt ich auch eine E-Mail, dass ich für ein Exemplar vorgemerkt werden würde.

    Und dann war es vor einigen Tagen soweit: Das Buch wurde angeliefert!

    Wow! Es ist so wunderschön! Die Illustrationen sind von Julio Fuentes und Cris F. Oliver hat die Texte beigesteuert. Janika Krichtel hat das Buch aus dem Spanischen übersetzt.

    Jede literarische Welt, die in diesem Buch Platz gefunden hat, wird auf 4 Seiten präsentiert. Eine Seite bietet einige erklärende Worte, dann kommt eine zauberhaft illustrierte Landkarte mit den wichtigsten Orten und auf den nächsten beiden Seiten wird näher auf den Inhalt und die handelnden Personen der jeweiligen Bücher eingegangen. Außerdem findet man auch einige Hintergrundinformationen zu den Autoren oder wie die Geschichten entstanden.

    Umrahmt werden die Texte von vielen kleinen, liebevoll gestalteten Illustrationen.

    Es ist einfach ein wundervolles Buch, dass man immer wieder zur Hand nehmen und darin blättern kann. Sollte ich jemals einen Ausflug ins Wunderland machen, habe ich hoffentlich das Buch dabei und vergesse nicht, die Schlüssel einzustecken!

    Ich denke, das Buch ist der ideale Begleiter für alle Fans von fantastischen Welten und literarischen Schätzen. Es macht auf jeden Fall Lust, diese Welten alle selbst noch zu entdecken. 1984 von George Orwell kenne ich beispielsweise bisher nicht, werde es aber doch mal bei Gelegenheit lesen.

    Ich danke dem Verlag noch einmal recht herzlich für die Bereitstellung dieses wunderbaren Buches. Meine Meinung hat dies allerdings nicht beeinflusst.

  • Rezension: Der Typ ist da von Hanns-Josef Ortheil

    Rezension: Der Typ ist da von Hanns-Josef Ortheil

    Klappentext:

    Unerwartet ist der Typ plötzlich da. Die Kölner Studentin Mia hat den Restaurator Matteo flüchtig in Venedig kennengelernt und in die Stadt am Rhein eingeladen. Mia lebt mit zwei Freundinnen in einer WG im Kölner Norden. Ihr Gast Matteo strahlt etwas Magisches, Unergründliches, Weltfremdes aus. Hingebungsvoll begibt er sich auf die Spuren uralter Verbindungen zwischen Köln und Venedig, geführt von tief empfundener Religiosität und der Lust am geduldigen Betrachten. Immer näher gerät er an die Abgründe seiner Existenz, ein Sog, der auch seine Mitbewohnerinnen erfasst. Als er zurück in die Heimat will, ist nichts mehr so, wie es einmal war.

    Originalverlag: Kiepenheuer & Witsch (Link zum Buch)

    btb Verlag, Taschenbuch, Broschur, 320 Seiten

    Link zum Buch

    Meine Worte:

    Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

    Mia hat Matteo in Venedig kennen gelernt, aber nicht wirklich wahrgenommen. Er gehörte zu ihrem Freundeskreis, der sich während ihres Studienjahres dort gebildet hatte. Vor ihrer Heimreise gibt sie allen ihre Adresse, verbunden mit der Einladung, sie mal irgendwann zu besuchen.Matteo wird ein Jahr später von seiner Mutter gedrängt, ins Ausland zu reisen und die Welt kennen zu lernen, nachdem sein Vater verstorben ist. Also macht er sich mit wenig Gepäck auf den Weg nach Köln und taucht überraschend vor Mias Haustür auf.

    Diese lebt in einer WG, in der die Regel gilt, dass eigentlich kein männlicher Gast über Nacht bleiben darf. Aber Mia überzeugt ihre Mitbewohnerinnen, diesmal eine Ausnahme zu machen. Matteo bringt das WG – Leben gehörig durcheinander und weckt die drei jungen Frauen aus ihrem Alltagstrott.

    Alle drei entwickeln ganz eigene Interessen an Matteo, den dies zunächst in Verwirrung stürzt. Mias Vater bekommt durch Matteo neuen Lebensmut, der ihm seit dem plötzlichen Tod seiner Frau verloren gegangen war. So sorgt Matteo dafür, dass alle ihr Leben neu betrachten und ihre Pläne überdenken. Auch Matteo findet schließlich heraus, was er mit seinem Leben anfangen möchte.

    Ich wurde durch das Buch sehr gut unterhalten. Der Schreibstil ist gut lesbar und bildhaft. Ich bin sehr gut damit zurecht gekommen, dass wechselnd aus der Sicht der Protagonisten erzählt wird. Man erhält einen umfassenden Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt der sympathischen Charaktere und ist von der Handlung gefesselt. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, ich finde sie berührend und facettenreich.

    Fazit:
    Eine schöne Geschichte über einen Venezianer, der Köln auf seine Art entdeckt und das Leben von drei jungen Frauen durcheinander bringt.