Text Buchvorstellung

Buchvorstellung: Femina

Eine neue Geschichte des Mittelalters aus Sicht der Frauen

Infos:

  • Autorin: Janina Ramirez
  • Übersetzerin: Karin Schuler
  • Aufbau Verlag
  • Hardcover mit Schutzumschlag und Abbildungen
  • 522 Seiten
  • 14.02.2023 erschienen
  • ISBN: 978-3-351-04181-6

Klappentext:

Ein großes Buch, das viel mittelalterlichen Staub aufwirbelt! 

Sie kämpften gegen Wikinger, vergifteten ihre Feinde und waren Spioninnen – die vergessenen Frauen des europäischen Mittelalters kümmerten sich beileibe nicht nur um Haus und Hof. Dennoch ist es genau dieses Bild einer patriarchalen Gesellschaft, die Frauen unterdrückte, das unsere Vorstellung vom Mittelalter prägt. Es waren Männer, die diese Geschichte schrieben und die Frauen des Mittelalters aus unserem kollektiven Gedächtnis verbannten. Janina Ramirez gibt den Frauen ihren Platz in der Geschichtsschreibung zurück: Sie erzählt von der mächtigen Königin Jadwiga von Polen, der wilden Kriegerin Æthelflæd und der außergewöhnlichen Heilerin Hildegard von Bingen und eröffnet uns so ein buntes Kaleidoskop an verschiedensten weiblichen Lebensrealitäten, die die ganze Vielfalt dieses »dunklen Zeitalters« abbilden. 

»Wunderbar frei und herrlich originell lässt uns ›Femina‹ auf aufregende und provokative Weise in die Nebel der Geschichte blicken.« Peter Frankopan 

»Leidenschaftlich, provokativ, brillant – dieses Buch ist ein Feuerwerk, das irgendwie zwischen zwei Buchdeckeln gefangen ist.« Lucy Worsley 

Das Buch liegt mit einer handvoll Steine auf einer Decke in verschiedenen Blautönen. Das Cover ist blau mit einer Zeichnung der Hildegard von Bingen, darin Autorin und Titel.
Link zum Buch

Über das Buch in meinen Worten:

Ich möchte Euch das Buch empfehlen. Es ist mir zuerst auf Instagram in einer Werbeanzeige begegnet und als ich dann in einer Buchhandlung vorbei kam, habe ich dort danach gefragt. Sie hatten es zum Glück vorrätig und so konnte ich es direkt kaufen.

Ich habe darin auch schon mehrere Abschnitte gelesen, bin aber noch nicht ganz durch. Es ist ein Sachbuch und kein Roman, daher liest es sich nicht „so schnell weg“.

Aber bisher gefällt mir das Buch richtig gut. Es werden die Geschichten von mehr oder weniger berühmten Frauen der Weltgeschichte erzählt. Und vieles wusste ich tatsächlich noch nicht. Bisher gefällt mir besonders die Zeit der Wikinger und des frühen England (als es noch in viele kleine Königreiche geteilt war). Durch die Unterteilung der chronologisch angeordneten Hauptkapitel in kürzere Unterkapitel kann man das Buch jederzeit zur Hand nehmen und darin stöbern. Oder, so wie ich, es chronologisch hintereinander lesen.

Jeder Abschnitt beginnt mit einer Beschreibung der Umstände und dem Stand der Forschungen in der Neuzeit, die zu einer Entdeckung oder zu neuen Erkenntnissen zu bisher bekanntem geschichtlichen Wissen führt. Danach beschreibt die Autorin bildhaft die entsprechende Zeit und die historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die zu dieser Zeit herrschten. Dabei schließt sie keineswegs den Anteil der männlichen Bevölkerung aus, lässt aber auch die Frauen dieser Zeit ihren rechtmäßigen Platz einnehmen.

Das Buch ist in meinen Augen eine gute Ergänzung und erweitert das Wissen um historische Ereignisse und Hintergründe, vor allem aus der Sicht der Frauen, die oftmals aus der Geschichtsschreibung entfernt oder deren Einfluss bewusst heruntergespielt wurde.

Zum Cover:

Da mich ja zuerst das Cover fasziniert hat, möchte ich dazu noch ein paar Worte verlieren. Im Buch wird es ausführlich beschrieben. Es handelt sich hierbei um ein Bild von Hildegard von Bingen, das sie nach einer ihrer sogenannten Visionen angefertigt hat. Sie nannte es das kosmische Ei und ist sehr farbenprächtig, wie viele der Originalbilder, die im Buch abgebildet und beschrieben werden. Leider sind sämtliche Abbildungen im Buch schwarzweiß. so dass die Farbenpracht des Mittelalters gar nicht richtig zur Geltung kommt. Das finde ich persönlich sehr schade.

Fazit:

Aber sonst kann ich das Buch sehr empfehlen, auch wenn beispielsweise in dem Teil über Hildegard von Bingen die mystischen Überzeugungen und ihre Visionen, die nach heutiger Forschung wohl Migräne waren, meiner Meinung nach völlig kritiklos übernommen wurden. Dabei ist der Einfluss, den diese Frau damals hatte irgendwie in den Hintergrund getreten, zumindest soweit ich das aus meiner laienhaften Sicht beurteilen kann.

Aber um ein neues Bild über die Geschichte zu erhalten, ist dieses Buch wirklich ausgezeichnet geeignet.

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